Problem von Anonym - 19 Jahre

eigener Leistungsdruck

Hallo,
ich stehe vor einem großen Problem. Heute habe ich meine erste Abi-Klausur in Geschichte geschrieben und habe das Gefühl, sie zwar nicht total verhauen zu haben, aber es entspricht einfach nicht meinen Erwartungen. Seit Wochen sitze ich schon vor meinen Büchern und nutze jede Minute und lerne. Ich habe an den Wochenenden schon meine Fruende vernachlässigt und bin kaum noch aus dem Haus gegangen. Ich habe einfach das Gefühl, für die Prüfungen lernen zu müssen; vielleicht ist es auch nur eine Art Beruhigung. Ich habe aber ständig das Gfeühl, nicht genug zu tun, oder am Ende des Tages nicht zu wissen, was ich eigentlich gelernt habe und dann kommt es vor, dass ich noch mehr lerne, manchmal 12 Stunden am Tag und immer wieder habe ich das Gefühl nicht genug getan zu haben und dann lerne ich noch mehr- ein Teufelskreis. Ich schreibe am Mittwoch meine letzte schriftliche Klausur und wenn ich mir vorstelle, dass die auch so wird, wie die heutige, bekomme ich jetzt schon Panik ! Ich habe heute in der vierstündigen Klausur gesessen und es kam mir vor, als wäre das Gelernte der ganzen Wochen wie weg und am Schluß war und bin immer noch so verzweifelt, weil ich weiß, dass sie nicht gut gelaufen ist; zumindest aus nicht meiner Sicht, d.h. sie sthet in überhaupt keiner Relation zu dem, was ich dafür getan habe. Vielleicht ist sie ja auch nicht so schlecht gelaufen, wie ich mir das vorstelle, aber wenn ich weiß, wie lang ich dafür gearbeitet habe, was es mich an Nerven und Stress gekostet hat ! Das ist mehr als depremierend ! Eigentlich müsste ich, nachdem ich so viel gelernt habe, mindestens 14 Punkte (Note 1) schreiben. Meine Erwartungen die ich an mich selbst stelle sind dermaßen hoch, dass sie mich schon kaputt machen; dabei sind es nicht einmal die Erwatungen meiner Eltern, im Gegenteil ! Sie sagen, es ist nicht schlimm, wenn es nicht im Einser oder Zweier Bereich liegt. Es ist einfach mein eigener Leistungsdruck, der mich kaputt macht und zur ständigen Perfektion treibt und am Schluß das Gfeühl zu haben, auf ganzer Linie zu versagen! Ständig das Gefühl, nicht das erreicht zu haben, was ich mir vorgestellt habe, obwohl ich mich doch so intensiv vorbereitet habe. Ich will ständig und immer das für mich Beste erreichen und bin dann völlig depressiv, dass ich es am Schluß dann doch nicht geschafft habe. Allein der Gedanke, etwas umsonst gemacht zu haben und keinen Nutzen, bzw. keine gute Leistung erbracht zu haben, macht mich einfach fertig ! Ich bin jetzt nicht unbedingt schlecht in der Schule gewesen, immer so im 2,4 oder 2,2-Bereich. Aber es macht mich einfach fertig, wenn ich sehe, was es mich an körperlicher, aber vor allem seelischer Substanz kostet. Das Gefühl nicht das erreicht zu haben, worauf ich so lange hingearbeitet habe; nicht nur, aber vor allem bei Klausuren.

Anwort von Pascal

Hallo
Eigentlich ist es sehr gut, dass du soviel Arbeit in deine Ausbildung steckst. Aber so wie du schreibst, scheint sich das langsam negativ auszuwirken. Du darfst dich nicht überfordern, du bist auch nur ein Mensch. Selbst wenn du dir ein wenig mehr Luft gönnst, sollten deine Leistungen noch immer sehr gut, wenn nicht besser sein, denn denke daran, zuviel ist auch hier kontraproduktiv. Aber jetzt stell dich nicht zu stark unter Druck. Warte mal die ersten Ergebnisse ab, dann kannst du deine Lernstrategie anpassen.

Liebe Grüsse