Problem von Anonym - 21 Jahre

Depressionen?

liebes team!
dies ist der erste schritt den ich in diese richtung wage und ich hoffe das ihr mir helfen könnt und mir einen ehrlichen rat gebt. ich habe momentan das gefühl das ich an depressionen leide. ich kann nicht genau sagen warum und woran das liegt, aber ich komme mit meinen gefühlen und mit meinem leben irgendwie nicht klar. ich bin studentin und bin mir nicht sicher ob das alles so das richtige für mich ist. ich studiere auch in einer stadt, die nicht mein wunschort war und fühle mich dort überhaupt nicht wohl. ich habe dort jetzt ein jahr lang alleine gewohnt und war dort total einsam. ich habe nach der uni nie etwas unternommen und war wirklich den ganzen tag alleine und habe mit mir selbst gesprochen oder meinem schrecklich armen freund am telefon vorwürfe dafür gemacht das ich immer so alleine bin, obwohl er wirklich der letzte ist der etwas dafür kann. ich bin sobald ich nur einen tag frei hatte nach hause gefahren weil ich dort einfach so unglücklich bin. jetzt bin ich in eine wg umgezogen und hoffe das ich das da alles besser in den griff bekomme aber ich zweifle ganz ehrlich daran, denn sobald ich wieder einen moment alleine bin grüble ich und stelle mein ganzes leben in frage. jetzt beginnt montag wieder das semester (hab bisher keine nacht dort geschlafen) und ich habe einfach totale angst das ich mit meinen mitbewohnerinnen nicht klar komme, dass ich meine kurse nicht bewältige und davor, dass ich wieder nicht glücklich werde. ich habe meinen eltern durch einen studienabbruch, den jetzigen umzug und meinen ganzen anderen strapatzen die ich denen bereite wirklich soviel kummer gemacht, dass ich nicht noch einmal mit einer hiobsbotschaft nach hause kommen kann. ich hab einfach totale angst zu versagen und manchmal wenn ich vorm fenster stehe oder am bahnhof oder sonst wo denk ich mir setz doch deinen problemen einfach ein ende, aber konkrete gedanken mich umzubringen hab ich jetzt auch nicht, es ist irgendwie alles einfach ein riesiges gefühlschaos und ich habe einfach das gefühl das ich mit meinem leben nicht klar komme und den boden unter den füßen verliere. alle menschen kennen mich nur als den lebensbejahenden positiv eingestellten menschen, der immer spaßig und so ist. aber ich hab wirklich das bedürfnis danach dass sich jemand auch mal sorgen um mich macht und rücksicht auf meine gefühle nimmt. irgendwie bin ich total fertig im moment und denke manchmal dass ich wirklich unter depressionen leide, weil ich auch in einem moment total gut drauf bin und für alle da bin und das bedürfnis habe allen menschen das gefühl geben zu müssen das sie was besonderes sind, und im anderen moment denk ich "spring doch einfach ab, dann bist du das problem los".ich bin jetzt auch wirklich nicht konkret selbstmordgefährdet oder so aber einfach verzweifelt. ich habe angst zum arzt zu gehen, weil meine eltern das dann mit sicherheit alles erfahren würden, weil ich noch über meinen vater krankenversichert bin usw. ich weiß auch gar nicht zu welchem arzt man da gehen muss, aber ich habe im moment verstärkt das bedürfnis danach. bitte helft mir

Anwort von Sabine

Hallo!

Wenn Du zum Arzt gehen magst, dann nimm diese Hilfe ruhig in Anspruch. Du äußerst diesen Wunsch. Auch, wenn Du über Deine Eltern versichert bist, werden sie von der Behandlung nichts erfahren, wenn Du den Arzt nochmals darauf hinweist, dass Deine Eltern von Deinen Sorgen und den Grund des Besuches nichts erfahren düfen. Er wird es berücksichtigen und auf seine ärztliche Schweigepflicht achten. Dabei wäre es gar nicht so schlimm - finde ich - wenn andere auch von Deinen Gefühlen und Sorgen erfahren würde, denn nur so kann man Dir vielleicht helfen. Du sollst den anderen nichts vorspielen oder vormachen. Zum einen engt es Dich noch weiter ein, wenn Du Dich versteckst. Ein offenes Gespräch kann so befreiend sein. Ob nun mit dem Arzt oder mit einem Freund oder mit Deinen Eltern. Je mehr wissen, wie es in Dir aussieht, um so meh können Rücksicht nehmen und ggf. helfen. Doch es bleibt im Endeffekt Deine Entscheidung, mit dem Du reden magst. Danke, dass Du es uns anvertraut hast und so ein Stück aus Dir herausgekommen bist.

Lieben Gruß
Sabine