Problem von Angelina - 24 Jahre

Wo fängt Vertrauen an

liebes team!
ich bin seit 4 monaten mit meinem freund zusammmen, er ist mein erster richtiger fester freund, den ich auch über alles liebe!er ist der erste mann bei dem ich mich getraut habe "ich liebe dich"zu sagen, obwohl es mir sehr schwer fiel und immernoch fällt!
aber es gibt ein problem!
ich weiß nicht mehr weiter,soll ich aufgeben oder weiter kämpfen für unsere beziehung!?
er war 10jahre heroinabhängig und hatte auch schon mehrere entzüge hintersich,wo er aber immerwieder rückfällig wurde!
diesmal ist er schon 9monate clean!(er hat therapien gemacht)!
aber er will keine ambulante therapie machen obwohl ich denke dass es notwendig wäre!
alles lief gut,bis er seine wohnung verlor und er zu mir zog,des sind jetzt schon 2monate her!für mich lief diese beziehung von 0 auf 100, da ich doch nie eine hatte!vielzu schnell aber sie lief sehr gut!
aber wie es so ist wenn man sich jedentag sieht dann fangen kleinigkeiten an zu stören!ich habe sehr angst, dass er rückfällig wird und frage ihn immer sachen und damit stelle ich ihn unter druck!
er trinkt auch viel!er hatte ja auch ein trink problem!als wir zusammengekommen sind war er ja noch in therapie doch dann ist er zu mir gezogen ,d a die therapie zu ende war und dann hat er angefangen unter der woche bier zu trinken, was mich nicht stören würde, wenn er nich ein exjunkie wäre!und jedes wochenende hat er sich zugesoffen!ich hab dann mit ihm geredet, das ich das nicht gut finde und nach einigen streitereien,trinkt er jetzt unter der woche garnichts ,mehr!das finde ich sehr gut!
doch dann war er letztes wochenende mit seinem freund zum erstenmal ohne mich feiern!und er war bis 14uhr nachmittag weg!da wusste ich, dass er was genommen hatte!ich war total fertig mit meinen nerven!als ich ihn dann fragte sagte er er habe nichts genommen,doch ich sah die tiefen kratzspuren an seinem hals und bauch und seine augen,er sah aus wie ein anderer mensch,richtig beängstigent,da sprach ich ihn nochmal mit entsetzten an,dass er mich nicht verarschen soll, was er denn genommen hätte!er beichtete mir dann, dass er amphetamiene 3 linien gezogen hätte!ich war am ende!
ich wusste nich was ich machen sollte!ich hab geweint und ihn gefragt warum er das gemacht hat!er sagte, er konnte nicht nein sagen!er ist schwach und ich weiss ich unterstütze ihn sehr aber wenn ich nicht dabei bin lebt er sein altes leben weiter!ich kann nicht immer bei ihm sein und aufpassen!er hat zwar gesagt,dass er weiss,dass er mich verletzt hat und er versucht es nicht mehr zu machen,aber ich habe kein vertrauen mehr in ihn!
was soll ich machen?er ist kein anderes leben gewöhnt als mit drogen!wir leben in verschiedenen welten!für ihn sind zwar amphetamine ein pups im gegensatz zu heroin aber entweder ganz die finger weg lassen oder garnicht!was soll der scheiss,er hat doch gesagt,dass er kein bock mehr auf so ein scheiss leben mehr hat!?!
ich hatte ein langes gespräch und es hat ihm auch sehr leid getan und er hatte ein schlechtes gewissen!aber wie soll ich ihm vertrauen,wenn er nichtmal eine ambulante therapie machen will?
jetzt ist er erstmal für 2wochen weg wegen der arbeit,und als ich gestern mit ihm telefonierte und ihn fragte, wieviel er getrunken hat,hmmm natürlich hat er wieder bier getrunken!sieht ihr wenn ich nicht da bin dann verfällt er wieder!
er meint ich setzt ihn auch sehr unter druck und behandele ihn alsob er unfähig wäre!aber ich versuch ihm doch nur zu unterstützen!und ausserdem habe ich große angst!und ich kann es nicht verstehen warum er nicht so stark sein kann wie ich,und deswegen glaube ich macht mich das so wütend!ich weiss er liebt mich aber soll ich da eine zukunft sehen?ich mache sehr viel für ihn, aber er ist es nicht anders gewöhnt!er soll nicht wegen mir aufhören zu trinken oder mit den drogen sondern wegen sich selber!aber ich glaube ein mensch der ein anderes leben nicht gewöhnt ist, der verfällt sehr schnell wenn einmal die stutzlatte(hier bin ich das)weg ist in sein altes schema zurück!
ich habe schon oft überlegt schluss zu machen,aber ich denke mir andererseits,jeder hat es verdient seine fehler zu verbessern und wenn er nochmal dieselben machen wird dann hat er es nicht gelernt und er will auch nicht anders!was meint ihr!?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Angelina!

An Deiner Stelle würde ich nicht fragen, wo Vertrauen anfängt, sondern wo es aufhört. Sobald Du nicht da bist, verfällt er in alte Verhaltensmuster, hat noch immer Kontakt zu den 'alten' Leuten. Das kann so nicht funktionieren, fürchte ich. Wenn er ein Leben ohne Drogen möchte, dann sollte er sich davon auch fernhalten. Er kann nicht 'nein' sagen? Dann muss er zusehen, dass er gar nicht erst in die Situation kommt.

Ich kann verstehen, dass Du ihm helfen willst, ihn unterstützen willst. Aber wie Du schon sagst, Du kannst nicht immer neben ihm stehen und aufpassen. Das sollte ihm klar sein. Und auch, dass er Dich verliert, wenn er so weiter macht.

Eine ambulante Therapie halte ich für sehr wichtig. Wenn er die Kraft nicht hat, muss er lernen, sie zu haben. Er kann sie nicht auf Dauer aus Dir ziehen. Es geht um sein Leben. Um ihn. Seine Möglichkeiten. Ich glaube, ich würde einen Fortbestandt der Beziehung von einer Therapie abhängig machen. So hart es klingt. Alles andere wäre mir zu gefährlich, zu ungewiss. Ich möchte nicht in der Angst leben, dass der Mann, den ich liebe, wieder in die Sucht fällt und nicht in dem Wissen, dass er nicht alles tut, damit es nicht passiert. Er kann es nicht auf Dich schieben. Es ist seine Verantwortung.

Vielleicht wendest Du Dich einmal an eine Drogenberatungsstelle. Die sind auch für Dich da. Erzähle ihnen, wie es Dir geht, welche Ängste Du hast, wie die Situation zwischen euch ist. Sie haben eine Menge Wissen und Erfahrung, davon kannst Du profitieren. Sie können Dir sagen, wie Du Dich am besten verhalten solltest, worauf achten.

Alles Gute für Dich und Deinen Freund!
Dana