Problem von Anonym - 32 Jahre

Verfahrene Situation

Mein Freund und ich sind jetzt seit ca. 4 Jahren zusammen. Mein Freund ist geschieden (Mitte vierzig) und hat drei Kinder, die Älteste (adoptiert v. d. Exfrau) hat ihre eigene Whg., zwei Kinder im pubertären Alter leben noch im Haushalt.

Als wir zusammenkamen, war alles wunderbar, wir freuten uns aufeinander und begannen uns kennen zulernen. Ich war damals überrascht, dass er Arbeit, Kinder, Wäsche, Kochen, Putzen, ums Haus kümmern alles alleine schaffte, ohne Mithilfe von anderen Familienmitgliedern bzw. er wollte auch keine Hilfe von anderen.

Ich bin ledig, ohne eigene Kinder. Das er Kinder hat stört mich nicht weiter, im Gegenteil, zu Beginn unserer Beziehung habe ich mir sogar die Mühe gemacht, habe mich eingebracht in den Haushalt, habe mich um die schulischen Probleme der Kinder zu kümmern, so dass die Noten sich auch verbesserten. Habe mir neben meinem Beruf die Wochenenden mit Schularbeiten um die Ohren geschlagen, nur um ihn zu unterstützen, mit dem Ergebnis, dass er seinen Hobbies (Hund, er ist leidenschaftlicher Schäferhundbesitzer) nachging während dieser Zeit bzw. er schlief auf der Couch.

Dann wurde mein Vater schwer krank (ca. 5 Monate, nachdem wir uns kennenlernte und ich musste mich um meine Eltern kümmern (Vater eigene Firma, Mutter mit den Nerven am Ende, Bruder in Norddeutschland am arbeiten, nicht immer da). Dass er da zurückstecken musste bzw. wir nicht zusammen ziehen konnten, war klar. Trotz meiner Probleme zu Hause, bin ich immer noch zu ihm gefahren, zwar nur am Wochenende, und das auch nur von abends 20.00 Uhr bis morgens am anderen Tag, aber ich habe mich trotz allem um ein Aufrechthalten unserer Beziehung bemüht. Er war bei sich zu Hause auch immer sehr bemüht, deckte den Frühstückstisch machte es uns gemütlich aber wenn ich dann helfen wollte z. B. ihm beim Bügeln helfen wollte, meinte er, er mache das lieber selbst oder ich bekam zu hören, dass das Kochwasser nicht weggeschüttet werden solle, man könne es noch zum Gießen der Blumen benutzen ??? oder er erklärte mir, wie man die Spülmaschine einräumen musste. (Ich nahm das alles mit Ironie und Humor und sagte mir, dann mach? es lieber selbst, bevor ich was falsch mache (solche Äußerungen kamen am Anfang nicht, erst nachdem wir 2 Jahre zusammen waren).

Eine wirkliche Unterstützung war er mir in dieser Zeit nicht, er hat sich lieber rausgehalten mit dem Angebot, ich könnte ja zu ihm kommen.

Als mein Vater im Sommer 2003 verstarb, war bei uns zu Hause ?Holland in Not? und es musste viel getan werden, mein Bruder war immer noch in Norddeutschland und ich musste meiner Mutter wieder neuen Lebensmut geben bzw. mich um die firmlichen und finanziellen Dinge zu Hause kümmern. Bis das soweit lief, hatten wir 2004.

Alles lief so weiter, ich sah meinen Freund mehr oder weniger am Wochenende, an Zusammenziehen war aufgrund der Situation zu Hause nicht zu denken. Wir fuhren dann 2004 mit seinen beiden Kindern in den Ski-Urlaub, der verlief gut.

Mitte 2004 Übernahm mein Bruder die Firma meines Vaters. Hier kam auch viel auf unsere Familie (Familienbetrieb) zu und ich bin es gewohnt, dass alle mit anpacken, um etwas zu erreichen, das tat ich dann auch und machte in der neuen Firma das Büro. Desweiteren hatte ich mich auch zu einer 2jährigen Fortbildung für die Bürotätigkeiten (samstags neben meinem normalen Beruf) angemeldet, die ich 2005 abgeschlossen habe. Nach dem Samstagsunterricht (200 km von meinem Heimatort entfernt) fuhr ich immer abends noch zu meinem Freund (25 km von mir entfernt)um ihn zu sehen, blieb dort über Nacht und fuhr, wenn zu Hause Arbeit anfiel, nach Hause um diese zu erledigen oder nahm mir die Arbeit schon vorher mit inklusive allem, was ich für den Montag an der Arbeit brauchte. Er selbst kam ehr ungern, da er es nicht mochte, dass der Hund meiner Mutter z. B. in meiner Wohnung war oder meine Mutter zuerst nach dem Tod meines Vaters bei mir im Zimmer schlief. Das waren dann auch seine Argumente, warum er nicht nach mir kommen wollte sondern ich lieber nach ihm kommen sollte.

Dann planten wir den Sommerurlaub mit meiner Mutter, seinen Kindern und uns (er verstand sich eigentlich gut mit meiner Mutter. Dieser Urlaub war eine absolute Katastrophe. Es gab nur meine Familie (ich und meine Mutter) und seine Familie (er und seine Kinder). Wenn wir abends fern sahen, saß er z. B. mit seinen Kindern schmusend und beienanderliegend auf einer Couch und ich saß mit meiner Mutter auf der anderen Couch.

Miteinander reden über diese Sachen, die im Urlaub passiert sind, konnte ich nicht wirklich mit ihm. Ich habe die Dinge angesprochen, aber es gab seinerseits kein Einsehen darüber, dass man das auch hätte besser lösen können. Resüme war, wir fahren nicht mehr mit Familienanhang in den Urlaub.

Als ich dann April 2005 meinen Abschluss für meine Bürotätigkeit machte, dachte ich, es wird besser, da ja auch die Wochenende nicht mehr so kaputt sind durch die Schule. Aber es wurde nicht besser. Er hatte sich Ende 2004 einen neuen Hund gekauft, da der Alte nicht richtig zufasste im Schutzdienst und war total fasziniert von dem Hund. Er investierte in der Woche und am Wochenende viel Zeit in ihn um mit ihm Prüfungen (1. Prüfung Mai 2005, 2. Prüfung September 2005) zu machen. Als ich meinte, er würde den Hund überfordern, meinte er nur, der Hund habe das potential und er wolle das ausschöpfen. Also wurde ich bzw. seine Kinder zurückgestellt. Sein Jüngster Sohn z. B. wurde immer schlechter in der Schule. Das schien ihn aber nicht zu interessieren, da ja seine Exfrau sich um den Sohn kümmern wollte. Nach zwei Jahren Beziehung mit meinem Freund habe ich hier das erste mal gemerkt, dass die Kinder auch eine Mutter haben, nur 8 km entfernt mit ihrem neuen Freund (Scheidungsgrund) wohnt. Die Mutter hatte schon in der Grundschulzeit für die Kinder die Hausaufgaben erledigt und diese zu Spielen geschickt, damit sie die nervigen Kinder nicht um sich haben musste und genau so wie damals, hat sie sich nicht um die schulischen Leistungen des Sohnes gekümmert. Mein Freund meinte, er hat seine Verantwortung bzgl. Schule an seine Frau abgegeben, obwohl er ständig durch die schlechter werdenden Zeugnisse sehen konnte, dass das nicht klappt, denn er hatte ja besseres zu tun. Ich hatte mich mittlerweile aus den Nachhilfetätigkeiten rausgezogen, da ich mir nicht mein Wochenende um die Ohren hauen wollte mit Nachhilfe, da es einfach an der Faulheit und Unkonzentriertheit der Kinder lag, dass sie schlecht sind. Da

Aber wieder zurück zum Hund: Ich hatte mit dem Hund meiner Mutter in einem anderen Verein 2004 u. 2005 auch ähnliche Prüfungen gemacht, im Vergleich zu seinen Prüfungen war das, was ich gemacht hatte aber nichts Wert, da seine Prüfung ja viel hochwertiger wäre. Als seine erste Prüfung im Mai bestanden war, musste den ganzen Sommer über weiter täglich und am Wochenende samstags nachmittags (15.00 ? 19.00 Uhr und sonntags vormittags (10.00 Uhr bis 14.00 Uhr) viele Stunden mit dem Hund geübt werden, damit er die zweite Prüfung im Herbst auch bestehen konnte und neben Hobbies wie Fußball spielen, andere Hundevereine besuchen, Sportfesten etc. war das seine Hauptbeschäftigung.

Als die zweite Prüfung mit dem Hund dann anstand (wir hatten uns den ganzen Sommer 2005 nur sporadisch freitags abends und samstags abends gesehen sagte er mir eine Woche voher, er wolle nicht an dieser Prüfung teilnehmen, da sein Hund noch nicht so weit wäre. Ich musste sehr grinsen, da sich meine Aussage bzgl. der Überforderung des Hundes bestätigt hatte. Da er der erste Vorsitzende des Hundevereins ist, musste er trotzdem zu dieser Prüfung. Naja, 1 Tag später unternahmen wir dann mit seinem Sohn etwas und abends schlief er wie üblich auf dem Sofa. Das Wochenende darauf war Stammtischtour angesagt. Das Wochenende darauf hatte er eine Schulung, wir sahen uns nur den Freitag abends. Das Wochenende darauf war ein Polterabend von einer gemeinsamen Kollegin. Dann hatten wir Weihnachtsfeier und wenn gefeiert wird, ist er nicht mehr zu gebrauchen, da er sich dann gerne über das Maß hinaus betrinkt. Tags drauf fuhren wir zu seiner Tante Plätzchen abholen, ich fuhr ihm zuliebe mit. Das Wochenende drauf hatte er einen Stand von der Arbeit aus, wo er bedienen musste, ich fuhr nach Hause. Das Wochenende drauf fuhren wir auf ein Konzert und er fuhr anschließend nach Hause, da er sonntags noch zu einer beruflichen Veranstaltung abends musste. Das Wochenende drauf hatte der vom Sportverein samstags Weihnachtsfeier und den Tag drauf eine Kneipentour vom Sportverein.

Weihnachten verbrachten wir bei mir, da seine Kinder bei ihrer Mutter waren. Er fuhr abends wieder nach Hause, da keiner seinen Hund versorgen konnte. Silvester haben wir dann bei ihm verbracht, vorm Fernseher.

Ab Anfang 2006 habe ich ihn dann immer wieder daran erinnert, dass es auch noch mich gibt und ich auch Zeit mit Ihm verbringen möchte, aber nicht so, dass ich zwischen die Termine geschoben werde, und ihn erst dann sehe, wenn er müde auf dem Sofa liegen möchte, wenn ich komme, sondern etwas unternehmen bzw. gemeinsam mit ihm machen.
Doch 2006 fing wieder genau so an wie 2005 geendet hatte. Ich sah nicht ein, warum ich mich zwischen die samstags- und Sonntagstermine quetschen sollte und er machte keine Anstalten, da etwas dran zu ändern.

Dann starb sein Vater. Ich dachte, jetzt hört es mal endlich auf mit den ewigen Terminen. Denn sein Vater passte am WE auch mal öfters auf die Kinder auf. Aber nein, es ging genau so weiter. Wenn ich mich dann beschwerte, hieß es, er könne sich auch keine Zeit aus den Rippen schneiden, er hätte soviel mit Haus, Arbeit und Kindern zu tun, dass er auf seine anderen privaten Aktivitäten nicht verzichten könne, auch nicht nur mal um einen ganzen Tag gemeinsam zu verbringen, er benötige auch einen Ausgleich.

Dann beschloss ich, mich noch mehr rauszuhalten, und kam nicht mehr zwischen seinen Terminen zu ihm. Gemeinsamkeiten, auch körperlich fuhren auf den Nullpunkt. Auch im schon vorab geplanten Skiurlaub keine körperliche Nähe.

Ich versuchte ihm hier klarzumachen, dass es auch noch etwas anderes außerhalb seiner vielen Vereinstätigkeiten gab, nämlich die Leute, die ihm nahe stehen, mit denen er auch Zeit verbringen sollte. Der Schuss ging aber nach hinten los. Er verstand nicht, was ich ihm sagen wollte und meinte nur, ich hätte es ja nicht so stressig wie er, ich hätte keinen familiären Anhang. Darauf hin sagte ich ihm, wenn er sich wenigstens mal mit dem familiären Anhang beschäftigen würde, hätte ich ja dafür wirklich Verständnis, aber er würde mit seinen Kids nix unternehmen, sie nur beschimpfen, wenn mal etwas so nicht läuft wie es laufen soll, er wäre ein Ernährer aber kein verständnisvoller Vater, der alles daran setzt, dass sie einen guten Start ins leben haben sondern lieber alles in seinen Hund investiert, damit dieser gute Prüfungen macht (hier müssen es immer mindestens 90 Punkte sein). Wenn er dieses Engagement in die Kids investieren würde, hätte ich ja Verständnis. Aber hier würde er sich nur in der Woche nach Feierabend mal mit hinsetzen (dies auch nur weil ich ihm gesagt habe, dass das wichtig ist, bei dem jüngsten erst seit Feb. 2006, da der vorher bei der Mutter nachts und tagsüber war, außer zum Mittagessen, da kam er nach Hause) und auch nur kurz vor den Arbeiten mit Druck und Geschrei. (z. B. ihr Blödmänner, Ihr Penner als Titel).

Ich sagte, dass ich nicht einsehen würde, ihm hinterherzulaufen, für mich nur Zeit zwischendurch wäre, man nichts planen kann (Freizeitaktivitäten), da er ja keine Zeit habe aber er für Vereine und Clubs alles liegen und stehen lassen würde.

Ich könne zwar verstehen, dass er die verpatzte Prüfung mit dem Hund im Mai nachholen möchte, aber dann müsste sich wirklich etwas ändern.

Er hatte sich das gemerkt und am 1. Mai waren wir dann alleine zum Brunchen und haben bis abends um 18.00 Uhr gemeinsam etwas unternommen. Körperlich passierte nichts.

Die Woche drauf musste er Holz hauen, hatte zwar die ganze Woche Urlaub, meldete sich aber nur abends telefonisch. Ok, man ist nach einer solchen Arbeit auch kaputt. Donnerstags und freitags hatte ich auch Urlaub da unser Hund operiert werden musste, aber gesehen haben wir uns nicht. Samstags musste er auch Holz machen, konnte aber um 14.30 Uhr auf den Hundeplatz. Sonntags morgens musste er auch auf den Hundeplatz, somit hatte ich gesagt, ich komme Samstag Abend nicht. Sonntags hatten wir Karten für ein Konzert. Wir trafen uns um 19.15 Uhr bei ihm und fuhren dann gemeinsam in den Nachbarort. Die Karten hatte ein Hundeplatzkollege besorgt mit dem wir dort waren. Um 23.00 Uhr waren wir wieder bei ihm.

Er hatte noch Hunger, und machte für uns beide ein Baguette. Als er bei der Zubereitung nochmal ins Wohnzimmer kam, sagte er, er hätte mir die Einkäufe vom 1. Mai (Honig u. Gewüze) auf den Tisch gestellt, die würden ja bei ihm schlecht, obwohl ich, wenn ich dort übernachte morgens immer Brot o. Brötchen mit Honig esse. Da hatte ich dann den Kaffee auf und fragte ironisch, ob ich nicht im Haus mal nachsehen sollte, was mir noch alles so gehört, das könnte ich ja dann auch gleich mitnehmen und gar nicht wieder kommen.

Die Reaktion verstand er angeblich nicht und wieder mal musste ich mir anhören, das ich zickig sei und er könne mir nichts recht machen . Danach schauten wir beide stumm in den Fernseher bis ich um 24.00 Uhr allein ins Bett ging und er noch auf der Couch liegen blieb, da er angeblich noch Fernseh gucken wollte, war aber kurz nach unserem Streit schon eingeschlafen und nur wach, weil ich ihm sagte, dass ich ins Bett gehen wollte.

Im Bett musste ich sehr lange nachdenken und fand keine Ruhe. Er machte auch keine Anstalten zu mir zu kommen. Gegen 0.45 Uhr ging ich nochmal ins Wohnzimmer und sagte, ich fahre jetzt nach Hause. Er fragte wieso. Ich fragte, welchen Grund es geben könne, bei ihm zu bleiben. Es kam kein liebes Wort, kein Verständnis und auch eine vernünftige Unterhaltung mit einem guten Kompromiss für beide war nicht möglich. Ich bekam nur zu hören, dass ich ihn ändern wolle. Ich sagte, das ich das nicht wolle, wir nur eine für beide Seiten befriedigende Lösung finden müssten und so ging das nicht weiter. Dann bekam ich im Gespräch mit, dass die Prüfung sich auch noch um 6 Wochen verschiebt und er trotzdem Samstag ab 14.30 Uhr und Sonntag vormittags mit dem Hund los war und war einfach nur noch traurig und beleidigt. Nach 1 Stunde Diskussion und Vorwürfen schlief er ein und ich nach einigen Stunden auch. Ich bekam hier zu hören, dass er ja nicht alleine keine Zeit hätte, ich würde mich zu Hause ja auch unentbehrlich machen bzw. alles an mich reißen. Ich sagte, dass ich schon öfters gesagt hätte, wir müssten kooperieren. Darauf sagte er, das Problem würde sich erledigen, wenn wir zusammenziehen. Darauf hin sagte ich, wie kann ich zu Dir ziehen, wenn ich gar nicht weiß, woran ich bei dir bin und fragte ihn, mit welchen Vorsätzen er eigentlich in diese Beziehung begonnen wäre, wenn er nie Zeit für mich hätte. Er sagte, um eine gemeinsame Zukunft miteinander aufzubauen. Ich sagte, wie er sich diese denn Vorstellen würde, wenn es noch nicht einmal klappen würde wenn wir uns ?nur? am Wochenende sehen. Auf die Frage, ob er mich wirklich braucht bzw. was er für mich übrig hat, konnte er mir keine Antwort geben.

Wenn er nicht weiterkommt oder kein Argument hat, sagt er jaaa, Du hast Recht, aber mit einem solchen ironischen Unterton, das ich schon wieder explodieren könnte. Und irgendwann mittendrin sagte er noch, ja, wenn du das so siehst ist es vielleicht wirklich besser, wir beenden das ganze, ich kann es Dir ja eh nicht recht machen, ohne auch nur einen Funken von meinen Gefühlen anzunehmen bzw. mal vernünftig darüber nachzudenken.

Morgens drauf gegen 7.00 Uhr stand wie gewohnt das Frühstück auf dem Tisch (er ist Frühaufsteher) und er vergrub sein Gesicht hinter der Zeitung, ohne einen Ton über den Sonntag zu verlieren. Als seine Kinder aus dem Haus waren, versuchte ich noch mal mit ihm zu reden, aber es war nicht möglich und ich fuhr frustriert an die Arbeit.

Montags tagsüber telefonierten wir nochmal kurz wegen eines Auftrages, sprachen gar nicht groß über uns, er sagte mir nur, er hätte diese Woche keine Zeit, da er abends Holz machen müsste (2 Lkw-Ladunge mit 3 Bekannten) und er würde sich melden.

Jetzt sitze ich hier, bin innerlich total unruhig, bin unsicher, ob ich das ganze Elend beenden soll, bin zu stolz anzurufen, wg. der Bemerkung, er wolle sich melden und überlege, hat das noch Sinn oder hat das keinen Sinn. Ich merke, das bei mir trotz allen Schwierigkeiten, noch Gefühle vorhanden sind und eigentlich nur sein Stolz dran Schuld ist, dass er so hart ist. Harter Kern mit weichem Inhalt, wobei der Inhalt so enttäuscht worden ist (er wurde von seiner Exfrau ? Jahr hintergangen), dass er keinen mehr so richtig an sich ran lässt und lieber einen auf cool macht um nicht den Anschein zu erwecken, jemand anderes ist wichtig für ihn. Deshalb versteckt er sich auch gerne hinter seinen ganzen anderen Aktivitäten.

Ich hoffe, man kann das Geschriebene so einigermaßen verstehen.

Vielen Dank schon einmal im voraus.

Anwort von Sabine

Hallo

und danke für Deine ausführliche Mail über eure bisherige Beziehungszeit. Doch, wenn Du jetzt erwartest, dass ich oder wir, Dir irgendeine Entscheidung abnehmen, dann muß ich Dich leider enttäuschen. Du schreibst über die Geschehnisse in Deiner Mail sehr auführlich, aber irgendwie vermisse ich den Part der Gefühle. Du schreibst, dass Du enttäuscht warst, es aber doch immer wieder hingenommen hast. Angefangene Gespräche wurden, wie Du es beschreibst, nie zuende geführt und Veränderungen gab es auch keine. Du hast es also die ganzen Jahre über immer wieder geduldet und ihm doch auch dadurch irgendwie gezeigt, dass Du ihn akzeptierst, wie er ist. Jetzt plötzlich ist es Dir zuviel geworden. Deine Freizeit ist wieder größer und seine ist geblieben. Das es Dich dann stört, dass ihr zu wenig zusammen unternehmt, kann ich dann natürlich nachvollziehen. Für ihn, wie Du es beschreibst, hat sich im Grunde nichts geändert an seinem Tagesablauf. Wenn Du vermisst, dass er etwas mit Dir unternimmt, dann sag es ihm. Keine Vorwürfe und keine Streitereien. Eine klare Ansage und frage ihn, ob er etwas daran ändern kann oder mag, wenn Du es wirklich vermisst und es nicht akzeptieren kannst, wie er lebt. So, finde ich zumindest.
Ich kann Dir keine Entscheidung abnehmen. Jedoch, wenn es ein Elend für Dich ist und Du nicht glücklich bist in dieser Beziehung, wie er ist und wie er lebt, dann hast Du doch Deine Entscheidung schon getroffen. Oder sehe ich das falsch. Du weißt, dass er sich nach seiner Trennung von seiner Ex-Frau zurückgezogen hat und angeblichen den "Coolen" spielt anstatt aus sich heraus zukommen. Ich kenne weder Dich noch ihn und ich kann es nicht nachvollziehen, aber vielleicht war er schon immer so. Auch in seiner Ehezeit. Vielleicht war auch das der Grund, warum seine Ex einen neuen Partner gefunden hat. Es stimmt, man kann keinen Menschen ändern. Die Zeit, die kann Veränderungen bringen, aber man kann keinen Menschen ändern.
Du schreibst, dass es Dich stört, dass er keine Zeit für eure Beziehung hat. Du schreibst, dass er nicht über Gefühle reden kann. Du schreibst, dass Dich das alles stört und Du damit nicht leben kannst. Stimmts?
Ich persönliche sehe dann nur eine Möglichkeit, damit Du auch wieder glücklich werden kannst: Du sprichst mit ihm darüber, dass Du unglücklich bist und fragst ihn, ob man was ändern kann oder Du akzeptierst ihn wie er ist und lernst aus Liebe mit ihm zu leben. Er schläft auf der Couch und nicht bei Dir. Hast Du ihm schon mal gesagt, dass Du ihn an Deiner Seite in der Nacht vermisst? Oder macht es Dir nichts aus, wenn er nachts auf dem Sofa einschläft?
Wie gesagt, ich finde, dass die angefangenen Gespräch zwischen euch zuende geführt werden sollten um zu einer Lösung zu kommen oder Du denkst darüber nach, ob Deine Liebe zu ihm groß genug ist ihn zu akzeptieren, wie er ist.
Sein Hobby mit den Hunden (auch berufsbedingt) kann sich vielleicht eines Tages ändern und weniger werden, aber das sind nur Vermutungen, die in der Zukunft liegen und die man jetzt nicht abwägen kann und von Durchhalten sprechen kann. Jetzt ist wichtig und jetzt ist interessant. Nimmst Du ihn, wie er ist oder versucht ihr eine Lösung zu der auch er bereit wäre. Ich weiß nicht, ob es eine Mauer ist, hinter der er sich versteckt, oder ob er einfach nur so ist. Ich kenne ihn nicht.

Lieben Gruß