Problem von Jim - 18 Jahre

Müssen andere Angst vor mir haben?

Das, was ich zu sagen habe, ist im Prinzip nicht wirklich ein Problem. Mehr eine Veränderung meiner Persönlichkeit, die mich selbst ein wenig beunruhigt.

Noch vor einem Jahr bin ich jeglichen Streitigkeiten, die wahrscheinlich meist blutig geendet hätten, aus dem Weg gegangen. Unabhängig davon, ob ich im Recht war oder nicht. Ich war noch nie jemand, der sich anderen gestellt hat, ihnen die Stirn geboten hat. Eigentlich war ich in dieser Hinsicht schon immer recht "feige". Prinzipiell gesehen ist ja auch nichts falsches daran, wenn man nicht gern verdroschen werden will.
(Un-)glücklicherweise hat sich nun das Blatt gewendet. Seit einigen Monaten betreibe ich Kampfsport. Weniger aus dem Grund, andere platt machen zu wollen, sondern viel mehr um meinen ungelenkigen Körper gelenkig zu machen, desweiteren weil ich ein unheilbares Rückenleiden habe, und der Arzt meinte, das Sport die wirkungsvollste Methode wäre, dieses Rückenleiden, insb. die Schmerzen soweit zu kompensieren, das man damit Leben kann.
Nun kommt es ja ab und zu vor, das man in Stretigkeiten verwickelt wird. Ob nun beabsichtig oder nicht, spielt keine Rolle. Jetzt, da ich weiss, was ich kann (und noch können werde), ist die Angst zu verlieren irgendwie spurlos verschwunden. Nun ergreife ich solch eine "Möglichkeit", um mich selbst zu behaupten. Und irgendwie hab ich richtige Freude daran. Bisher hab ich 3 von 3 Leuten mühelos zusammengeschlagen. Wohlgemerkt mit Recht. Denn ich habe nicht einmal den ersten Schritt gemacht. Bisher hab ich man kann sagen ausschließlich mit Augen und Körperhaltung meine Meinung/Stellung kundgetan bis dann irgendwann der erste Schlag"versuch" kam. Ab da an hab ich jegliches Recht mit allen Mitteln zu verhindern, das mir das Recht auf Körperliche Unversehrtheit genommen wird. Das Problem liegt jetzt aber nicht auf der Seite der Justiz, da diese mir zustimmten, und die Anklage gegen die anderen richteten, und das mit Recht.
Das Problem liegt ganz einfach darin, das sich diese Aktionen rumgesprochen haben, und sich einige Leute von mir abgewandt haben, weil sie Angst haben die nächsten zu sein. Jegliche Versuche dieses Missverständnis (Angriff zwecks Selbstverteidigung) aus dem Weg zu räumen sind gescheitert, da der Klatsch & Tratsch mächtiger als jede Form der Kommunikation ist. So sehe ich das zumindest.

Auf der einen Seite fühl ich mich besser, weil ich nicht mehr wegzurennen brauche, jedenfalls nicht immer. Auf der anderen war es vielleicht doch ein Fehler.

Aber warum wird ein Kampfsportler der "nur" 3 Leute platt gemacht hat, verachtet, während ein Nichtkampfsportler, der wer weiss wie viele Leute ins Koma geschlagen hat angebetet wie ein held? (ironisch gemeint)
Leute die bewusst Angreifen werden nicht verachtet.
Leute wie ich, die sich ausschließlich selbst verteidigen sind gleich unten durch. Klingt irgendwie unlogisch.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Jim!

Kampfsport stärkt das Selbstbewusstsein. Die ganze Körperhaltung ändert sich und allein das Wissen im Hinterkopf, was man kann, lässt einen schon ganz anders auftreten. Am liebsten höre ich natürlich, dass das ausreicht und man nicht schlagen musste. Ich kann es in Deinem Fall nicht beurteilen, das hat die Justiz schon getan und daher nehme ich es mal als gegeben hin, dass es reine Selbstverteidigung war. Und das ist nur recht und gut.

Viele Menschen sind leicht abgeschreckt, wenn ein anderer körperliche Gewalt anwendet. Es macht Angst und ein komisches Gefühl im Bauch. Aber es wird vergehen, wenn sie sehen, dass es keinesfalls die 'Tagesordnung' ist und Du Dein Recht doch lieber mit Körperhaltung und Worten verteidigst. Ich kann mir vorstellen, dass die Menschen in Deinem Umfeld auch ein Stück verwundert sind, eben weil Du Dich so verändert hast und sie Dir das bis vor kurzem einfach nie und nimmer zugetraut hätten. Sie zweifeln auch ein wenig an ihrer persönlichen Menschenkenntnis.

Klatsch und Tratsch sind mächtig, da hast Du vollkommen recht. Gerüchte lassen sich oft schneller verbreiten als die Wahrheit. Aber hör nicht auf zu sagen, was wirklich war. Nimm es nicht hin, dass man Dich als 'Schläger' sieht, denn damit gibst Du ihnen ein Stück weit recht. Biete auch diesen Gerüchten die Stirn.

Die einzig gute Seite an solchem Tratsch ist, dass er aufhört, sobald sich ein anderes neues Thema ergibt, über das die Leute reden. Also hoffe auf die Zeit, es wird verebben.

Alles Gute!