Problem von Melanie - 21 Jahre

Ich, meine Gedanken und die Vergewaltigung!!!

hallo...
ich bin durch google auf dieser seite gelandet und sie hat mich direkt angesprochen.
ich habe viele probleme...ja ich würde fast sagen, dass ich in meinen 21 jahren immer irgendein problem hatte, aber diesmal ist es irgendwie anders.

es fällt mir echt schwer darüber zu reden, aber ich kann nicht mehr mit meinen freunden(es sind echt super freunde!), meiner mutter oder meiner schwester darüber reden, da ich sie schon viel zu viel belatet habe.

mein chef hatte mich sexuell belästigt und versucht mich zu vergewaltigen(das war der 18. april 2006)...ich war bei der polizei und am gleichen abend hatte ich einen schweren nervenzusammenbruch, hatte hyperventiliert, am ganzen körper gezittert, keine luft mehr bekommen und war 3x ohnmächtig...
...der notarzt kam und spritzte mir was zur beruhigung...
seit diesem tag habe ich fürchterliche panikattacken, z.b., wenn ich in der stadt bin oder so...ich fühle mich einfach beobachtet!
ich hatte seit dem vorfall 2 nervenzusammenbrüche und immer wenn mich freunde fragten, wieso ich plötzlich weine oder überall zittere, sagte ich immer nur:"Ich habe Angst!"
alle sagten immer, dass ich keine angst haben müsse, denn ich wäre bei ihnen in sicherheit!
dann...am 03. mai 2006, es war seit der sache mit meinem chef kein monat vergangen...wurde ich vergewaltigt!!!!
ich war am tag zuvor mit einem freund aufm heimweg...ich musste aber nochmal dringend auf die toilette, deshalb fragte ich ihn, ob es okay wär nochmal schnell bei seinem kumpel(den ich niocht kannte), bei dem er vorübergehend gewohnt hat, aufs klo zu gehen.er sagte, das ist okay...
...ich ging zur toilette und stellte mich dann seinem kumpel vor.ich setzte mich noch kurz zu ihnen und irgendwann war ich so müde, dass ich auf der couch eingeschlafen bin. nils(mein kumpel) deckte mich zu und lad sich neben mich.
naja...irgendwann hatten nils und ich d ann géschlechtsverkehr. wir wollten es beide, dazu komme ich aber noch!
am nächsten morgen ging nils früh zur arbeit, so dass ich noch weiterschlief...
...plötlzlich merkte ich, wie felix(nils sein ex-kumpel) meine decke stänig hochzog und schaute...ich war noch amschlafen und schüttelte nur den kopf und zog die decke wieder zu mir...
...aber er hörte nicht auf...er fasste mir fest an die rechte brust..ich stieß ihn mit meinem arm weg von mir, schüttelte den kopf...wollte ihm klar machen, dass ich das alles nicht wollte.
...er küsste mich und fasste mich an...plötzlich lag er auf meinem unterkörper...ich versuchte mich zu befreien, aber ich hatte keine kraft..
..er schob meinen slip zur seite...drang 4-5 mal in mich ein...ich schüttelte nur den kopf...und versuchte mich zu lösen, aber ich war wie gelähmt...ich dachte in diesm moment, dass das alles nicht mit mir, sondern mit einem anderen körper passiert.
...dann onanierte er auf meinen unterleib...es war ecklig...
dann stand er auf, ging ins bad...und ich lag da...
ich wusste nicht wie es um mich geschah...ich zog die decke über mich und lag nur da.
er kam zurück...und tat als wäre nichts passiert.
ich zog mich unter der decke an und ging heim...
ich hatte ein komisches gefühl im bauch, mir war schlecht, ich fühlte mich so dreckig.
ich machte eine anzeige und erzählte es meinen freunden...die mir zur anzeige rieten.die polizistin machte mir vorwürfe, auch wenn sie es nicht so gemeint hat, hörte es sich für mich an, als wär ich selbsz schuld, dass mir das passiert ist.
ich weiß einfach niocht mehr weiter, hab keine kraft mehr und meine ängste hatten sich bestätigt!!!
das einzige wovor ich immer angst hatte, als ich panikattacken hatte war, dass ich angst hatte, dass es mir beim nächsten mal wirklich passiert und das ist es.
ich weiß nicht mehr weiter.ich fühle mich so leer und bin nicht mehrich selbst!!!!

danke, dass ich das loswerden durfte....
eure Melanie

Anwort von Sabine

Hallo Melanie!

Danke für Dein Vertrauen und Deine Mail.
Ich kann mir denken, dass es Dir gut getan hat all das noch einmal aufzuschreiben, was geschehen ist.
Es ist gut, dass Du es zur Anzeige gebracht hast. Die Beamten wollten Dir gewiss keine Vorwürfe machen oder eine Mitschuld geben. Was Du beschrieben hast, war eine Vergewaltigung und muß bestraft werden. Du hast mit der Anzeige genau richtig gehandelt. Der Mann hat gegen Deinen Willen gehandelt. Selbst, wenn Du nackt unter der Decke geschlafen hättest, hätte der Mann kein Recht gehabt Dich anzufassen oder zu vergewaltigen. Der hat gegen Deinen Willen gehandelt und es war strafbar. Es war nicht Deine Schuld. Denke nicht daran und versuche auch gar nicht erst Dir dies einzureden. Dein Schuld war es gewiss nicht. Das, was Du erlebt hast, dass vergiss man leider nicht so schnell. Man kann aber lerenen damit zu leben. Du bist im Grunde auf dem besten Wege. Du sprichst darüber, wenn es Dir durch den Kopf geht und Du verarbeitest so auf diese Weise das Geschehene. Es braucht seine Zeit, bis die Gedanken und Erinnerungen weniger werden. Diese Zeit solltest Du Dir auch nehmen. Du hast Deinen Freund und Du hast Deine Familie und solltest auch mit ihnen darüber sprechen. Deine Ängste bauen langsam ab, wenn Du durch die Gespräch anfängst zu verarbeiten. Ehrlich gesagt, möchte ich Dir zu einem Gespräch mit einem Psychologen oder einer Psychologin raten. Ich persönlich finde es wichtig, dass Du einmal erklärt bekommst, was überhaupt in Dir vorgeht. Wie Deine Angst überhaupt zu behandeln ist oder wie Du am besten damit umgehen kannst. Zum Psychologen zu gehen bedeutet nicht krank zu sein. Habe keine Angst vor dem Schritt. Es wird Dir helfen. Leider habe ich vor einiger Zeit ähnliches erlebt und ich weiß, dass es schwer ist alleine damit zurecht zu kommen. Vielleicht reiht Dir schon ein einziges Gespräch um vieles besser zu verstehen. Versuche es wenigstens. Sprich mit Deinem Hausarzt darüber, vielleicht kann er Dir eine Überweisung ausschreiben.
Ich weiß, dass es einen innerlich auffressen kann und die Angst sehr schnell Macht von einem ergreifen kann, aber wenn Du Dich nicht zurückziehst, sondern jetzt offen und ehrlich darüber sprichst, dann kannst Du es auch besser verarbeiten. Glaube mir, ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es in Dir aussieht. Es braucht seine Zeit und das Sprichwort: "die Zeit heilt die Wunden" kommt hier ein wenig zur Geltung. Auch, wenn es eine lange Zeit sein kann.

Lieben Gruß