Problem von Phine - 30 Jahre

Verheiratet - aber er geht mir nicht aus dem Kopf

Hallo!
Ich bin 30 Jahre alt, seit 10 Jahren mit meinem Mann zusammen, vor zwei Jahren haben wir geheiratet. Unsere Beziehung ist geprägt von großem Vertrauen, Zuverlässigkeit und Freundschaft. Das hört sich jetzt nicht besonders aufregend an, aber genau das verstehe ich unter dauerhafter Liebe. Ich bin zufrieden in meiner Beziehung und könnte auch glücklich sein.
Allerdings gibt es da ein Problem: Vor ca. 1 1/2 Jahren kam ein neuer Arbeitskollege in meine Firma. Er ist 4 Jahre jünger als ich und eigentlich ist er weder optisch noch charakterlich mein Typ. Er ist teilweise sehr "unreif" (teenagerhaftes Interesse an Autos, Frauen, nimmt sich selbst sehr ernst) und wir haben auch nichts gemeinsam. Trotzdem habe ich mich Hals über Kopf in ihn verknallt. Dieses Wort beschreibt die Misere recht genau, denn von "verlieben" kann hier keine Rede sein, dazu müßte ich ihn sehr viel besser kennen.
Aber ich kriege weiche Knie, wenn er den Raum betritt. Mein Herz steht für eine Sekunde still, wenn ich ihm unverhofft über den Weg laufe. Ein nettes Wort von ihm und ich schwebe den restlichen Tag auf Wolken. Übersieht er mich oder ist er gar unfreundlich, ist das wie ein Stich ins Herz. Ich träume fast jede Nacht von ihm.
Ich will das alles gar nicht. Ich habe nicht vor, meinen Mann zu verlassen oder mit dem Kollegen überhaupt was anzufangen. Aber er geistert jetzt schon seit über einem Jahr in meinem Kopf und meinem Herz herum. Mich quält das "Warum".
Habe ich das Gefühl, daß ich was "verpasst" habe, weil ich meinen ersten Freund geheiratet habe?
Wäre ich gerne noch mal 26, ungebunden, noch nicht so eingefahren?

Wie kriege ich diesen Kerl aus meinem Kopf, um wieder in Ruhe leben zu können?
Fragt eine ratlose Phine

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Phine!

Mir hat einmal jemand gesagt, es gehöre in jede langjährige Beziehung, sich ein klein wenig in eine dritte Person zu verlieben. Ich war damals ziemlich erschrocken. Aber die Erklärung zu dieser Aussage: Dadurch durchleuchtet man die eigene Beziehung, kann sich bewusst werden, was fehlt und die Schwachstellen beheben.

Schau genau hin, was in Deinen Gedanken Dir dieser Arbeitskollege geben könnte, was Du in Deiner Ehe vermisst. Was wäre mit ihm schöner, besser? Und dann versuche, genau das auch in Deiner Ehe einzubringen.

Anstatt die Gefühle für den anderen krampfhaft beiseite zu schieben, durchleuchte sie. Warum sie da sind, kann ich Dir nicht sagen. Die Antwort hast Du. Was findest Du bei ihm, was bei Deinem Mann fehlt? Was könntest Du mit ihm erleben, was Du nicht in Deiner Ehe erleben kannst? Und wie gesagt, wenn Du die Antwort hast, dann versuche es in Deine bestehende (und eigentlich glückliche) Beziehung einzubringen.

Alles Gute!
Dana