Problem von Magnus - 19 Jahre

Job und Liebe

Hallo, Kuka- Team,

ich bin jetzt 19 Jahre alt, lebe noch daheim und habe seit gut 9 Wochen meine erste Freundin (15).
Das fatale an der ganzen Sache ist wohl die große Entfernung.
Sie lebt bei ihren Eltern in Rosenheim, ich in Berlin.
Wir haben uns durch eine Chat- Community kennen gelernt. Ich muss wirklich sagen, dass ich noch nie einen Menschen kannte, mit welchem ich so erschreckend viel gemeinsam habe. Bis jetzt haben wir uns abwechselnd zwei mal gesehen, wir waren beide erstmal auf keine Liebelei aus, wir wollten uns lediglich kennen lernen, aber dann haben wir uns ineindaner verliebt, ich muss sagen es passt ansonsten wirklich alles. Wir haben dieselbe Lebenseinstellung, ähnliche Interessen und haben beide Psychische Probleme, wenn man das so sagen kann. Gegenseitig können wir uns wohl gut verstehen und stärken. Da wir auch dieselbe Zwangsneurose haben, die wir aufgrund des anderen gerne beheben wollen, ist eine gute Kommunikation vorausgesetzt. Ich muss sagen, dass ich vor ihr noch nie richtig geliebt habe und mich fast schon damit abgefunden habe niemals zu lieben.
Ich besuche derzeit eine "Einrichtung" für Menschen mit psychischen Strörungen, welche auch Probleme haben mit Arbeit. Ich habe allerdings keine richtige Motivation mehr, diese Art von Arbeit zu erledigen, da ich mich unterfordert fühle andererseits habe ich auch keinerlei Chancen in den Bereich einzusteigen, in welchen ich gerne möchte, dazu fehlen mir die nötigen Kontakte und mit meiner Mittleren Reife komme ich dort sicherlich auch nicht weit. Da ich diese Arbeit aber von dem Arbeitsamt bekommen habe und diesen Beruf zwangsläufig ausüben muss, habe ich wenig Zeit meine Freundin zu besuchen. Sie geht noch in die Schule hat aber aufgrund des anderen Bundesland ganz unterschiedliche Ferien, auserdem ist die Fernbeziehung auch nicht sonderlich billig.
Ich möchte an dieser mir so wichtigen Person festhalten, und würde sie keinesfalls verlieren.
Wir haben uns bis jetzt immer nur 6 Tage durch sehen können, da ihre Eltern nicht zusammen wohnen und ihr Vater (ein Japaner) nur an Donnerstagen heimfährt, und sie unbedinngt verhindern will, dass wir uns kennenlernen, da sie meint, er wäre sehr konservativ und allein wegen meines Äusserlichen würde er mich niemals dulden, ich muss dazu sagen, dass ich mich wirklich außergewöhnlich kleide, nun ja Gothic eben, rasierte Stellen an meinem Kopf und zumteil lange haare, ihr Vater kommt schon fast nicht damit zurecht, dass sie mehrer Piercings hat und auch der Gothic Szene angehört, aber ich wäre dann sicherlich das Tüpferlchen auf dem I- Punkt.
Ihre Mutter und auch ihre Brüder tolerieren mich, ich fühle mich auch recht wohl bei ihr. Doch habe ich Angst, das diese Liebe irgendwann scheitert, denn die Entfehrnung ist wirklich gross, ich weiss auch garnicht mehr, wie ich weiter machen soll, ich kann dort nicht länger arbeiten, alles wächst mir dort über den Kopf, aber arbeitslos will ich auch nicht sein, denn meine Mutter macht das sicherlich auch nicht mehr länger mit. Aber auch sonst habe ich ein sehr schlechtes oder eher garkein Verhältnis zu meiner Mutter, ich rede auch nicht viel mit ihr nur trivale Dinge ohne großem Belang.
Ich kann meiner Freundin schlecht sagen, dass ich am liebsten in ihre Nähe ziehen würde, aber ich glaube, dass wäre auch schlecht möglich, wo könnte ich arbeiten, es war eh schon schwer genug solch eine Einrichtung zu finden, auch den Therapeuten müsste ich wechslen, meinen Vater würde ich nicht mehr oft sehen können, es wäre ein ganz neues Leben.
Hättet ihr vielleicht ein Paar Tipps, wie ich mein Leben zumindestens einwenig mehr auf die Reihe kriegen könnte, klar, dass sich mein Leben nicht von heute auf morgen ändern wird, oder ihr mir mein Leben nicht komplett erneuren könnt, aber wenigstens ein paar Tipps, wir ich (wir) die Entfehrnung bezwingen können oder es uns leichter machen können, oder wie ich das mit der Arbeit regeln soll, ich fühle mich allerdings auch nicht bereit eine richtige Ausbildung zu machen.
Danke

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Magnus!

Es freut mich für Dich, dass Du (D)eine Liebe gefunden hast. Und das, wo Du schon gar nicht mehr daran geglaubt hast. Das Leben geht oft seltsame Wege und oft genug kommt anders, als man denkt. Du siehst, es hält für Dich schon die eine oder andere Überraschung bereit.

Die Vernunft sagt ganz deutlich, dass es nach einer 9wöchigen Beziehung zu früh ist, sein altes Leben komplett über den Haufen zu werfen und neu anzufangen. Ich weiß, das macht alle romantischen Gefühle etwas klein - aber so ist es nun mal. Ob Du es dennoch tust, bleibt ganz Dir überlassen. Ich habe aus meiner Fernbeziehung nach einem halben Jahr eine Nahbeziehung gemacht; wir sind zusammen gezogen und inzwischen verheiratet. Ich will Dir keine Flausen in den Kopf setzen - aber auch ich habe von allen Seiten gehört, es sei viel zu früh. Es gab aber auch immer Phasen, da habe ich es bitter bereut. Nicht ob des Mannes an meiner Seite, sondern ob der großen Lebensumstellung.

So eine Einrichtung Nähe Rosenheim könnte schwer zu finden sein? Hast Du es denn schon probiert? Dich ganz unverbindlich mal schlau gemacht? Die Entscheidung muss damit ja nicht fallen. Aber Du hättest das Wissen, dass Du könntest, wenn Du wolltest.

Du fühlst Dich jetzt unterfordert und Dein Traumjob ist in weiter Ferne, weil Deine Mittlere Reife nicht ausreicht? Was liegt da näher, als nebenbei das Abi nachzumachen? Abendschule? Fernkurs? Oder wie auch immer. Frag z.B. mal im Arbeitsamt nach, welche Möglichkeiten Dir da offen stehen. Die Unterforderung wäre behoben und Du wärest Deinem Ziel ein Stück näher.

Schau Dir Dein Leben an und frag Dich, was Du gern verändern möchtest. Mach Dir vielleicht eine Liste. Schreibe dann dazu, welche Wege Du hättest, welche reellen Möglichkeiten. Dann kannst Du dem Schritt für Schritt nachgehen.

Alles Gute!
Dana