Problem von Bohli - 32 Jahre

Beziehungs.-und Familiensumpf

Hallo,

ich bin 32 Jahre alt und mit meiner Frau seit knapp 4 Jahren verheiratet, wir sind aber schon eine sehr lange Zeit zusammen. Wir haben 2 Kinder mit 3 und 1 Jahren. Seit einiger Zeit entfernen wir uns immer weiter von einander.

Ich bin beruflich sehr eingespannt, meine Frau managt Haushalt und die Kinder. Meine Frau erwartet von mir, daß ich mich ausführlicher für meine Kinder da bin, wobei wir jeden Morgen zusammen frühstücken und ich in der Regel auch abends spätestens zum 'Zu-Bett-gehen' zuhause bin. Ich dagegen habe den Eindruck, daß meine Frau mit den Aufgaben des Haushalts und der Kindererziehung ziemlich überfordert ist.

Unsere Rollenverteilung ist sehr traditionell, wobei meine Frau ein absolutes 'Muttertier' ist und die Kinder auch permanent bei und um sich braucht. Mir wirft sie vor, kein Familienmensch zu sein, weil ich zuhause nicht immer gleich 'gut drauf' bin. Ich habe ein Hobby, das zusätzlich zu meinem Beruf einiges an Zeit erfordert und bei dem ich immer gut drauf sein 'muss'!

Wenn ich unsere Situation detailliert beschreibe, fällt mir immer as klassiche 'Wir haben uns auseinandergelebt' ein, gleichzeitig fällt mir aber schwer, das zu akzeptieren. Ich liebe meine Kinder und freue mich immer, wenn ich nach Hause komme und die Kinder sehe, bin aber nach meinem Arbeitstag oft auch schnell genervt obwohl ich das nicht will.

Ich merke, wie wir (meine Frau und ich) uns immer wieder an Kleinigkeiten aufreiben und diese Dinge dann bis zum ausufern diskutieren. Frü wirklich wichtige Dinge nehmen wir uns zu wenig Zeit, dadurch geraten wir immer tiefer in den Beziehungssumpf.

Wenn ich versuche, Probleme offen anzusprechen, ist meine Frau sehr oft tief verletzt und spricht dann tagelang nicht mit mir, eine unerträgliche Situation.

Wie kann ich eine Trennung verhindern? Wenn ich das nicht verhindern kann, wie 'organisiere' ich das am Besten mit den Kindern?

Danke für Eure Hilfe

Carmen Anwort von Carmen

Hallo Bohli,

eine Frage fällt mir ein:
Liebst Du Deine Frau? Sagst Du es Ihr, bestätigste Du Sie in "Ihrem Job"? Bekommt Sie einmal eine Aufmerksamkeit von Dir wie z.B. Blumen etc?
Du sagst Eure Familienaufgaben sind recht traditionell verteilt. Das muß ja nicht schlecht sein. Jedoch empfinde ich es äußerst wichtig, dass Du nicht nur nach den Anderen schaust, sondern auch Dein Verhalten überdenkst.
Meist liegt viel nur daran, ob Du Zärtlichkeiten schenkst, das kann all abendlich beim nach Hause kommen ein kurzer, aber zärtlicher Kuss sein, ein Augenzwinkern - Liebe schenken! Weißt Du was ich meine? Deine Frau sollte sich geliebt, bestätigt und in Ihrem Job angenommen fühlen. Dann geht vieles leichter.
Noch wichtig finde ich z.B. ein Abend zu zweit. Babysitter her und dann Zeit miteinander verbringen. Das kann ein Kinobesuch oder ein Abendessen sein.
Du mußt wissen was Dir wichtiger ist: Ein Nebenjob bei den Du gut "drauf sein mußt" oder eine Familie die mit Dir gut drauf ist. Alltag wird nur dann spannend, wenn man ihn selbst spannend gestaltet.
Vorsichtig und nicht fordernd ein Gespräche zu suchen mit Deiner Frau wo Vorwüfe außenvor bleiben, wäre der nächste Schritt.

Ich finde Deine Frau hat Recht, mit Frühstück oder Abendessen. Wenn Du Beides nciht machen kannst, mußt Du einen verdammt guten Job haben. Dann frag ich mich allerdings warum Du einen nebenher machen mußt!

Ich glaube um Deine pers. Situation zu ändern mußt Du auch Dich ändern. Es lohnt sich immer, für die Frau, die Kinder, jedoch vorallem auch für sich selbst....
Alles Gute auf der Reise zu Deiner Familie
carmen