Problem von Anonym - 20 Jahre

klammern

hi,

ich bin jetzt mit meinem freund 1 jahr und 3 monate zusammen ( bis auf 2 wochen pause). anfänglich lief soweit alles super.. bis ich fest stellte das er klammert. er musste jede hätte jede minute bei mir sein müssen, wenn es nach ihm gegangen wäre.. dann kam noch sein misstrauen und eifersucht auf alles und jeden hinzu. ich hatte damit ein problem, hab oft mit ihm darüber gesprochendas ich seinen wünschen so nicht nachgeben kann. so ging das über monate, bis ca. anfang diesesn jahres. gebessert hatte sich das schon ein wenig.. und dann kam noch ein vorfall hinzu. ich hatte eine kleine ( wirklich kleine) notlüge ihm erzählt... das hat er mir lange nachgetragen. tja.. und dann ende januar diesen jahres fing mein 10 wöchiges praktikum an. ich hatte kaum zeit, war sehr viel genervt, hatte ne lebenskrise ob ich meine aussbildung weiter machen will etc. . ich war also sehr viel mit mir beschäftigt. zum ende des praktikums hin, merkte ich das sich mein freund verändert hat.. ich hatte das nich mitbekommen die letzetn wochen über.. aber er war anders. ich wurde nervös, merkte das ich was nachzuholen habe in der beziehung. naja, es kam zu nem punkt wo er plötzlich schluss machte.. ich verstand die welt nicht mehr.. naja, nach 2 wochen sind wir wieder zusammen gekommen. war soweit ja alles paletti.. doich seit ein paar wochen fang ich an zu klammern und wunder mich das er auf abstand dann geht.. ich habe extreme angst ihn nochmal zu verlieren.. er hat sich verändert und mit dieser veränderung ( die ich ja eigentlich wollte) komme ich plötzlich nicht klar... . früher hat er alles stehn und liegen lassen für mich und immoment kann ich froh sein wenn ne liebe sms kommt. er (19) ist natürlich genervt von mir.. aber ich finde er könnte doch auch ein bissl einfühlsamer sein.. ich mein war ich damals ja auch ihm gegenüber.. ich weiß nich mehr wo mir der kopf steht... . ich weiß nich was ich mit mir anfangen soll.. ich versuch ihn schon garnich mehr zu bedrängen oder ihm zu sagen was mir nich passt. .. aber ab nem punkt kommt es denn doch raus und er is wieder genervt und überfordert obwohl er selbst immer sagt wir sollen über alles reden.. ich weiß nich mehr weiter...

lg

Vanessa Anwort von Vanessa

Hey,

Tja, erst ersehnt man sich diesen Punkt "würde er sich doch mal so fühlen, wie ich" und dann ist es plötzlich soweit. Und jetzt fühlst du dich wie er. Ihr habt eure Rollen untereinander getauscht und müsstet euch eigentlich so gut ineinander hineinversetzen können, wie nie zuvor. Stattdessen beschreibst du Unverständins seinerseits und Ohnmacht deinerseits.
Bei ihm hat sich echt was verändert - und bei dir auch. Ihr habt eure Beziehung aktiv umgekehrt. Aber immer noch gibt es diese "von dem anderen abhängig sein" Machtverhältnis in eurer Beziehung. Das war vorher schon so, nur mit vertauschten Rollen.
Es besteht ein Abhänigkeitsverhältnis: Du bist abhänig von seiner Aufmerksamkeit - und er gibt sie nicht so oft.
Wie war das, als du in seiner Lage warst? Wie hast du dich gefühlt? Hättest du dir mehr Abstand gewünscht und dass er dir nicht immer so viel Aufmerksamkeit entgegenbringt, damit du auch mal die Chance dazu hast, es von dir aus zu tun (bevor er schon wieder da ist)?
Sicher ist es bei ihm jetzt ähnlich. Deswegen würde ich dir raten, dass du ihm - auch wenn es schwer ist- die Freiheit geben solltest, die er im Moment braucht. Klärt ab, wieso er die Freiheit braucht. Liebt er dich aufrichtig und will wirklich mit dir zusammen sein aber fühlt sich in seiner Rolle so jetzt wohl - was spricht dann gegen die Freiheit? (Kläre unbedingt, ob diese Punkte in eurer Beziehung gegeben sind)

Du kann nun im Gegenzug lernen, dich und deine Stimmung nicht so abhängig von ihm zu machen und selbstständiger zu werden. Ihr müsst daran arbeiten, auf eine gleiche Machtebene zu kommen.
Das bedeutet, Geben und Nehmen, Führen und Folgen und vor allem Binden und Freisein. ( http://www.paartherapie4you.de/html/binden_freisein.php Unter "Hilfen" findest du noch weitere Ideen)

Ich hoffe, dass dieser Knackpunkt euch schon ein bisschen den Zugang zum Kernpunkt ebnet, an dem ihr arbeiten könnt.
Wichtig ist nun, dass ihr beiden euch immer wieder darüber bewusst werdet, wie ihr euch miteinander/ dem anderen gegenüber/dir selbst gegenüber verhaltet. Darauf achten, was gerade passiert.
Welche Erwartungen hast du an deinen Freund? Was davon erfüllt er nicht? Kannst du einen Teil deiner Erwartungen loslassen? Was erwartet er von dir? Was erfüllst du nicht? Was kann er loslassen?

Gibt es Möglichkeiten aufeinander zuzugehen? Schafft ihr es, dass jeder aus seiner Rolle herauskommt und ihr eine gleichberechtigte Beziehung führen könnt?

Ein weiterer Grund für dein Klammern könnte Verlustangst sein.
Da er sich von dir sehr plötzlich getrennt hat, hast du Angst, dass das jetzt noch mal passieren könnte (vllt. hatte er früher auch Verlustangst, weil du angesprochen hast, dass dir was nihct gefällt in der Beziehung). Wie kommst du heraus aus dieser Verlustangst? Du fühlst dich abhängig von seiner positiven Zuwendung und da er die im Moment einspart wird die Angst immer größer. Könnt ihr ein Gespräch führen, in dem ihr euch nur positive Dinge sagt? Mal was unternehmen, was losgelöst vom Alltag ist? Kannst du versuchen deinen Selbstwert zu stärken und nicht so nach seiner positioven Zuwendung lechtzen? Kann er dir mehr positive Zuwendung schenken? Was ist möglich? Da hilft nur reden... Auf dem oben angegebenem Link gibt es unter "hilfen" auch einen Beziehunstest zum ausdrucken (wenn du ihn ausdruckst ist noch eine tolle Lösungsgrafik dabei) vielleicht könntet ihr den als Grundlage für ein Gespräch nehmen?

Habe noch einen interessanten Artikel gefunden, der sich mit dem Loslassen beschäftigt: http://www.brigitte.de/liebe/beziehung/loslassen/index.html

Ich wünsche dir alles Gute! Manchmal ist eine Beziehung mehr Arbeit als Leichtigkeit - aber die andere Zeit kommt wieder! Nur Mut und viel Kraft wünsche ich dir!

Vanessa