Problem von Felicia - 25 Jahre

Unzufrieden mit dem Leben

Seit 3 Monaten bin ich arbeitslos.Ich denke es ist sicherlich nicht sonderbar schwer für mich in neue Arbeit zu kommen.
Ich habe bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung als Bäckereifachverkäuferin und möchte derzeit gerne eine zweite Ausbildung zur Optikerin machen(sofern ich nach dem Bewerbungsgespräch die Stelle bekommen sollte).
Allerdings habe ich Angst vor Mobbing, ich versuche gerne die Starke und fröhliche Person zu sein und innerlich bin ich total zerbrechlich.
Oft mache ich gute Miene zu bösem Spiel und kann oft nicht sagen was ich denke(Mimik und Gestik passen nicht zum Gesagten wenn ich schlecht drauf bin und nett sein zuversuche). Ich will es jedem recht machen.
Bislang habe ich oft negative Erfahrungen gemacht.
Auch dies versuche ich zu regeln in dem ich mich mit den wenigen Freunden die ich habe zu reden. Aber oft denke ich das interessiert nicht wirklich, und ich belasse es.
Momentan führe ich eine 2Jährige Beziehung mit einem 29zig Jährigen der im August seine Erstausbildung zum Koch beginnen möchte.
Er setzt sich viel mit mir auseinander und wir reden sehr viel, über wirklich alles:Arbeitslosigkeit, Erwachsenwerden, sexuele Vorsstellungen, über Ängste, über familäre Differenzen und über Kinder und Zukunft( auch Politich,Wirtschaft und Umwelt sowie Gesellschaftliche Entwicklungen.)
Und eigentlich sollte ich doch zufrieden sein, aber irgendwie verstehe ich es selber nicht.
Aber vielleicht spricht dafür dass:
Ich bin viel interessiert an fast allem aber ich habe auf Grund meiner Epelepsie aber einen schweren Start ins Leben gehabt, was das lernen Betrifft.
Erst war ich auf eine Sonderschule für Lenbehinderte gegangen, hab zwei Jahre nach Abschluss der Sonderschule auf der Berufsschule meinen Hauptschulabschluss gemacht und habe bereits einen anerkannten Realabschluss und eine Abgeschlossene Berufsausbildung.
Aber meine Mutter lebte mit mir und meinen 6 Geschwistern (die derzeit alle ein eigenständiges Leben führen)auf dem Land.
Freunde durfte ich selten besuchen.
ich habe ein starkes Kommunikationsproblem, das liegt sicher daran dass ich lernen musste mit Einsamkeit umzugehen.
Ich bin ein Mensch der Oft Konflickten aus dem Weg geht und die sich in der Vergangenheit hat gut verarschen lassen, was ich unbedingt ändern will.

Bislang habe ich zu Dingen gesagt die mich verletzt habe : is mir doch "egal" oder "ja ,normal is das so wie Du sagst".
Ich bin total eigen und hämungslos wenn ich auf andere zugehe und ein anderes mal bin ich total verstört und verwirrt und bekomme meine Ziele dann doch nicht in den Griff....
Und um ehrlich zu sein liebe ich meinen Patner nicht mehr und komme mir so schäbig vor weil er mich so liebt und alles für mich tut.
Und ich sonst niemanden habe der mir Hilft(wie gesagt, meine Freundinnen haben eigene Sorgen).
Dabei stehe ich schon lange nicht mehr auf ihn, er ist eher ein Freund für mich mit dem ich schlafe und den ich akzeptiere.
Und ich flirte so gerne und habe erst wieder jemand kennen gelernt(aber ich treffe oder telefoniere nicht mit anderen Männern solange ich in einer Beziehung lebe) aber ich habe so grosse Lust mit einem anderen Mann zu schlafen. Ich habe Sorge dass ich eine von den "kranken "hamburger Frauen bin, die nicht wissen was sie wollen und bin letztenendes doch eine dieser Tussis die ich nie sein wollte!
Oder kann es sein dass ich einfach doch normal bin und diese Probleme was mit meinem Alter zu tun haben?
Und wie soll ich mit meinen Problemen umgehen?Normal sagt man ja dass ich in meinem Alter ja selber wissen muss was ich will und Prioritäten setzen muss
aber ich weiss nicht, soll ich schluss machen?Er liebt mich doch so!
und wenn ich in eine WG ziehe und alleine bin, wer wird sich so mit mir auseinanderer setzen wie mein jetziger Patner (so wie er sich kümmert, hatte ich noch nie einen Patner).Ehrlich gesagt is das meine Grösste Sorge derzeit...
ich weiss nicht was ich will und daraus is die Folge dass ich nicht weiter weiss.
ich denke schon sehr lange (1Jahr)über diesen Zustand nach und komme einfach zu keiner Lösung.

Kathrin Anwort von Kathrin

Hallo Felicia,

dein Leben scheint gerade wirklich nicht einfach zu sein. Trotzdem finde ich es bemerkenswert, wie du dich besonders in beruflicher Hinsicht um deine Zukunft kümmerst. Hut ab! Du schreibst, dass du deine Gefühle oft hinter einer Maske verbirgst und es dir schwer fällt Nein zu sagen. Ich denke, dass es vielen Menschen so geht wie dir. Tatsächlich ist es nie leicht, andere in sich "hineinschauen" zu lassen, weil es einen auch sehr verletzlich und angreifbar machen kann. Wenn du jedoch deine negativen Gefühle einfach in dich "hineinfrisst", wird die Situation auch nicht besser. Zeig offen, was du fühlst, auch wenn es dir schlecht geht und keine Angst: jeder erwischt mal schlechte Tage und keiner wird dich deswegen schief anschauen.
Das mit dem Nein sagen ist auch so eine Sache. Klar möchte man sich mit allen verstehen und lastet sich deswegen oft viel mehr auf als man eigentlich schafft. Versuch ehrlich zu sein und Dinge auch abzulehnen, wenn du das Gefühl hast, dass du keine Lust/Zeit dazu hast. Prioritäten zu setzen wird dir helfen, dich besser auf dich selbst und dein Privatleben zu konzentrieren.
Du erwähnst auch, dass du deinen Freund eigentlich nicht mehr liebst, sondern nur noch wegen der guten Freundschaft mit ihm zusammen bist. Ich kann auch gut verstehen, dass du ihn nicht verletzen willst, da er dich anscheinend noch sehr liebt, doch ist es auch keine so gute Taktik, den Kopf in den Sand zu stecken und abzuwarten. Du hast nur dieses eine Leben! Dass du nun schon ein Jahr über eure Beziehung nachdenkst zeigt, dass du dir im Grunde schon sicher bist und mit ihm abgeschlossen hast. Rede mit ihm über deine Gefühle! Es ist nur fair, dass dein Partner weiß, woran er bei dir ist. Und lass dich bei deiner Entscheidung nicht von der drohenden Einsamkeit beeinflussen. Such dir ein interessantes Hobby oder engagier dich einfach ehrenamtlich. So lernst du neue Leute kennen und verkriechst dich nicht zu Hause. Bleib nicht aus Bequemlichkeit bei ihm, du könntest es eines Tages sehr bereuen. Ich weiß, dass das leichter gesagt als getan ist, doch du musst dabei immer mit dir im Reinen sein.
Ich wünsche dir ganz viel Glück für deine Zukunft!