Problem von Peter - 41 Jahre

Angedrohte endgültige Trennung

liebes team,
seit 20 jahren bin ich mit meiner partnerin m. zusammen-unverheiratet. wir haben 2 kinder, sohn 17 und tochter 11, die ich über alles liebe.
vor 8 jahren bin ich für 1/2 halbes jahr aus dem gemeinsamen haus wegen einer anderen ausgezogen. es hatte bereits vorher gekriselt und ich suchte halt (und sex) bei einer arbeitskollegin.
nach dem halben jahr hatten meine vorherige partnerin m. und ich wieder einen draht gefunden und ich zog wieder in das haus.
anfangs war es ene wunderschöne zeit. ich konnte jedoch meine vorherige affäre aufgrund ihrer selbstmordgefährdung nicht ausschalten.
ich habe sie heimlich ein paar tage in ihrem urlaub in kreta besucht und tag und nacht mit ihr gesprochen (kein sex!).
dieser ausflug kam ans tageslicht und meine partnerin m. war endgültig mit den nerven am ende. wir haben uns aufgrund der kinder ohne es auszudiskutieren arrangiert und ich wohne seitdem im keller, sie im dachgeschoss.
vor meinen freunden habe ich mich gebrüstet, ich sei single mit familienanschluss. ich habe seit diesem zeitpunkt immer darauf gewartet, dass meine partnerin m. mir noch einmal verzeiht. der alltag plätscherte so dahin, mit kleinen problemchen. ich bin ständig mit freunden auf dem golfplatz oder auf kurztrips rumgetourt.
aufgrund mener vielen geschäftlichen aktivitäten habe ich fluchtmöglichkeiten gehabt und bin jeder bewussten auseinandersetzung aus dem weg gegangen.
seit knapp über eine jahr weiß ich, dass meine m. einen arbeitskollegen hat, dem sie nachstellt, der aber wohl nichts von ihr wissen will.
zudem kommt mein jähzornproblem. aufgrund einer auseinandersetzung mit meinem sohn vor ca. 3wochen habe ich gegenstände in seinem zimmer zerstört. ich muss zugeben, dass ich ihn auch schon vorher ein paar mal in einem anfall geschlagen habe.
nach dem letzten zwischenfall beichtete mir meine partnerin m. dass sie angst vor mir habe, dass ich zb., falls sie auszöge durchdrehe und sie und die kinder umbringe. zudem meinte sie, dass sie uns keine chance mehr gebe- da sie nicht sehe, dass ich jemals ändern köne
ich habe mch (viel u spät?)sofort am nächsten tag durchgerungen (ich dachte ja stets ich wüßte alles selbst und besser) endlich einen psychotherapeuten aufzusuchen(wöchentliche sitzungen), um endlich mein verhalten besser kontrollieren zu lernen, sowie meine negativen eigenschaften wie kontrollsucht, intoleranz und ungeduld zu durchleuchten. das und mein wiedereintritt in die kirche, sowie das verschlingen zahlreicher literatur hat einen wahnsinnigen bewußtwerdungsprozess bei mir ausgelöst. die letzten 10 jahre waren ein einziges rollenspiel bei mir, geschäftlich wie privat. ich habe meine familie immer als selbstverständlich den geschäftlichen dingen und meinem ansehen in meinem umfeld hinten angestellt. zudem habe ich meine m. vor den kindern denunziert und ihr die bürde unserer haushaltsführung alleine zugeschoben, obwohl sie seit 20 jahren halbtags arbeiten geht. ohne sie hätte ich geschäft und die existenz nie aufbauen können.
jetzt erst wurde mir klar wie sehr ich meine m. liebe, wie selbstlos sie die ganze zeit war und dass sie die einzige frau ist, die ich vom herzen liebe und mit der ich alt werden möchte.
gestern waren wir zusammen auf einem ganztags rockkonzert und es war seit ewigkeiten wieder einmal so harmonisch wie früher- kein streit. die karten habe ich kurzfristig besorgt, weil ich wusste dass sie das konzert gerne sehen würde. sie hat es auch sehr enossen.
nachts, nachdem wir noch essen waren, sind wir dann wie gewohnt getrennt in die betten.
heute fingen aber schon wieder die anspielungen auf ihren geplanten auszug bzw. neubeginn an. u.a. hängt es damit zusammen, dass ihre schwester sic ständig in unsere angelegenheiten mischt und mehr oder eniger den partnerersatz spielt.
ich halte mich im zaum, denke und organisiere nach vorne und plane seit ewigkeiten ausstehende arbeiten rund um das haus, die sie schon seit langem bemängelt hatte.
der gedanke, dass alles vorbei sein soll, lässt mich nicht mehr schlafen.
wenn es wirklich so wäre, will ich, dass sie mit den kindern im haus bleibt, ich habe aber angst dass ich im ernstfall diese entscheidung nicht so umsetzen kann. es ist mein persönlicher albtraum, dass mein traum von einer familie und einem zuhause vorbei sein soll.
ich habe meiner m. versucht mein neues bewußtsein zu erklären und versprochen ein besserer partner und vater zu werden.
ich hoffe auf ihre vergebung, da sie ansatzweise davon spricht, mein derzeitiges positives verhalten könnte ja nur eine finte sein, um sie rumzukriegen. warum solle sie mir den neuen, zur schau gestellten menschen abkaufen.
ich will die hoffnung nicht aufgeben und werde hart an mir arbeiten. meine angst ist aber, dass ich mir nur einbilde, dass eine chance besteht und ich schlagartig mit einer von mir gefürchteten realität konfrontiert werde.
gibt es überhaupt eine dritte chance? kann ich den ernstfall vermeiden?
ich weiß nicht mehr weiter, bin sehr verzweifelt. habe jetzt bereits einige schlaflose nächte hinter mir.
meine vernunft sagt mir, das meine m. nicht länger wegen mir leiden darf, mein herz und mein unverbesserlicher optimismus sagt mir, dass es sich zu kämpfen lohnt. ich habe meiner m. gesagt, dass ich ihr die schönste zweite lebenshälfte schenken werde, die sie sich vorstellen kann.
wie soll ich mich verhalten.
ich danke euch für euren rat.
euer peter

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Peter!

Ich fürchte, Du kannst nichts tun, außer an Dir zu arbeiten und Dein neues Bewusstsein umzusetzen. Alles andere kann und wird die Zeit zeigen. Niemand kann in die Zukunft schauen, niemand Dir sagen, ob Dir m. eine neue Chance gibt. Und Du kannst ihr heute nicht beweisen, wie die Zukunft aussieht. Sie kann Dir nur glauben; dazu muss sie die Veränderungen stetig sehen.

Wichtig finde ich, dass Du all das nicht nur tust, um diese Beziehung zu retten, sondern auch für Dich.

Sprecht ihr viel miteinander? All die Konflikte, denen Du früher aus dem Weg gegangen bist, kommen sie heute auf den Tisch? Sie sind da, auch wenn Du sie ignorierst. Für eine neue Chance reicht es m.E. nicht, eine neuer Mensch zu sein - man muss mit dem alten auch aufräumen. Denn all diese Erfahrungen, das Erlebte, nehmt ihr beide weiterhin mit. Und solange da noch Verletzungen sind, ungestellte Frage, wird es euch beide auch ein Stück verfolgen.

Als ich gelesen habe, dass Du jetzt viel am Haus machst, was sie schon lange bemängelt hat, dachte ich: schon wieder eine Flucht. Nicht das Problem wird angesprochen, sondern Du tust und machst - ohne sie. Mag sein, dass es bei mir nur so angekommen ist und die Wahrheit ist, dass ihr viele offene Gespräche führt; aber das erwähnst Du kaum.

Um zu verstehen und verstanden zu werden, muss man miteinander reden, die Seele offen legen. Sie macht Andeutungen über einen Auszug - und dann? Gehst Du darauf ein? Hast Du ihr gesagt, wie groß Deine Angst ist, dass es Realität wird?

Alles Gute, viel Kraft und eine 3. Chance!
Dana