Problem von Silvi - 42 Jahre

Meine Angst, meine Schulden, mein Leben

Guten Tag Zusammen,

ich habe immer noch Schulden aus meiner ersten Ehe und es erdrückt mich so oft. Die Angst die Exsistenz geht kaputt, die Sorgen ich schaff es nicht und dann wieder Lichtblicke. Ich habe noch 35.000,- offen und zu bezahlen bis 10.2010 und habe dann 10 Jahre mich"freigekauft". Nun habe ich mein Erlebtes zu Papier gebracht, allerdings noch nicht zu Ende und nicht Korrektur gelesen, einfach nur so von der Seele geschrieben. Ich würde gerne anderen Frauen helfen, die in ähnlicher Situation sind, auch wenn ich selbst nicht immer Angstfrei bin, so kann ich vielleicht doch ein Ratgeber für Andere sein. Lesen Sie selbst:

Dieses Buch soll alle die ansprechen, die so wie ich ganz unten waren und versucht haben einen Streif am Horizont zu sehen, sowie alle die jenige, die genau wie ich eben kein Licht im Dunkel gesehen haben und sich selbst durch alles kämpfen mussten. Auch den Platz, der in der Zukunft für mich bestimmt war, aber zu dem Zeitpunkt wusste ich gar nicht wo der bloß sein sollte. Keine Ahnung ich wusste es nicht. Eines habe ich aber im Laufe der Zeit kapiert, dass keine Situation im Leben so bleibt, wie sie momentan ist. Alles ist im Fluss und ändert sich ? man muss es aber auch zulassen, sonst steh man sich selbst im Weg. Aber lesen Sie doch selbst?.

Am 12.04.1999 war ich so weit, dass ich erstmalig einen Satz aussprach, den ich sonst immer nur in Gedanken zu meinem damaligen Mann sagte ? nämlich ?ich geh?!

Wie? Du gehst?!? Du doch nicht!!! Pah, du kommst doch gar nicht weiter, womit willst du denn gehen? Du gehst niemals, dafür ist das Nest in dem du sitzt viel zu angenehm. ? Und doch ? ich bin gegangen!

Angefangen hatte dieses Drama als ich 19 Jahre war. Ich kannte meinen Mann ganze drei Monate und dann machte er mir einen Heiratsantrag. Das war für mich wie im Film damals. Ich bekomme einen Heiratsantrag und das mit 19 lachsrosa Rosen. Whow! Ich war schwer beeindruckt. Kein Mensch schenkte mir jemals Rosen. Das war wie im Märchen und ich sagte meinem vermeintlichen Prinzen zu. Vergaß aber in meiner jugendlichen und etwas weltfremden Naivität dass der Prinz auch eine Mutter hatte, die in Form einer Hexe im gleichen Haus wohnte und von Tag der Hochzeit im September 1983 an mein Sein bestimmte. Sie mochte mich nicht von Anfang an. Ich war ihr ein großer Dorn im Auge, den sie wo sie konnte versuchte zu erniedrigen. Sie machte mich schlecht und gab mir das Gefühl, als sei ich ein Nichts und Niemand. In ihren Augen konnte ich nichts, war nichts und würde auch nie etwas zu Stande bringen ? außerdem sollte ich froh sein, dass ich ?unter? bin, weil wer wollte mich denn sonst haben.

Schlimm genug, dass ihr einziger Sohn mich haben wollte. Warum verstand sie sowieso nicht. Ich war so unglücklich in dieser Zeit, weil ich doch niemandem zur Last fallen wollte und mir auch nie einer Schuld bewusst war, dass ich etwas falsch machen würde und warum sie so reagierte. Heute würde mir das so nie wieder passieren. Am besten straft man solche Menschen mit absoluter Ignoranz ? außerdem ist Lächeln die eleganteste Art dem Feind die Zähne zu zeigen. Würden Sie sich das so gefallen lassen? Sicher nicht, denn kein Mensch hat das Recht, einen anderen Menschen so niedrig darzustellen und schlecht zu reden.

Das zog sich so durch mein Leben bis ich 34 Jahre alt war (und alt war ich wirklich, denn ich wog damals 98,5 kg und sah auch so aus). Es war um die Osterzeit 1999 im April als ich denn endlich das aussprach, was ich schon Jahre zuvor gedanklich geübt hatte ?ich geh?!
Es war eben wie schon gesagt Ostern und wir gingen ein bisschen spazieren ? nachdem ich mich endlich ein Stück weit von den Ketten dieser Familie befreit hatte. Wir das mein Ex-Mann, sein Freund und unser süßer Chow-Chow. Logisch wollten die beiden mich überreden mir doch alles noch einmal zu überlegen, doch ich glaube dass 5 Jahre Überlegungszeit lange genug sind. So lange habe ich überlegt um endlich fast angstfrei sagen zu können dass es mir nun endlich reicht.

Warum mir das passieren konnte fragen Sie? Ja, die Geschichte mit der Kindheit?. nun, ich kam unehelich zur Welt (was ein Drama in der Zeit damals) und wuchs bei meinen Großeltern auf, die mich auch adoptiert hatten. Alles war um mich sehr behütet und fast abgeschirmt von allem. Nichts durfte ich, denn es hätte mir ja etwas zustoßen können. Mein Tellerchen musste ich immer schön brav aufessen, dass ich groß und stark werde und außerdem war es ?gesund? wenn man als Baby oder Kleinkind pummelig aussah. Allerdings fand ich gar nichts mehr Goldiges daran als Teenager immer noch pummelig sein zu müssen. Alle verspotteten mich und ich konnte nie so richtig was Angesagtes anziehen. Immer musste ich selbst genähte Klamotten tragen, die meine leibliche Mutter (die mir übrigens als meine Schwester ?verkauft? wurde) ? sie war Damenschneiderin ? mir nähte. Allerdings fühlte ich mich nie richtig wohl darin. Dann hatte ich eine ganz schrecklich Cousine und ihren Bruder. Wenn die zu Besuch oder in den Ferien da waren, war ich abgeschrieben. Die waren bei meiner Omamama ganz was Besonderes. Die wurden verhätschelt was das Zeug hält. Das tat mir sehr weh. So eine Kinderseele kann sehr leiden ? mindestens so viel wie gegenteilig Kinder auch grausam sein können. Einmal habe ich den Beiden vor lauter Frust die Hipp-Gläschen, die sie mit 7 oder 8 Jahren noch bekamen weil sie die ja so gerne mochten ? weggefuttert. Dick war ich eh schon und geweint hatten sie dann auch was für mich eine Genugtuung war. Auch als ich in die Lehre kam, war für mich klar, ich werde Modezeichnerin, denn das hatte ich echt drauf. Ich malte meine ?Kollektion? auf und freute mich daran dies auch irgendwann umsetzen zu können. Also lernte ich ? schon wie meine leibliche Mutter ? Damenschneiderin. Als nächstes hätte ich nach München in die Modeschule gemusst um vorwärts zu kommen, doch da war meine Omamama, die wieder einmal Angst hatte, dass mir etwas passieren könne ? alleine in einer so großen Stadt wie München ? und sie nicht in der Nähe um auf mich aufzupassen. Oh Gott ? das ging natürlich nicht.


Ich war mit 34 Jahren endlich soweit, ein neues Leben zu begrüßen. Allerdings war das ein Weg, den ich mir so nicht vorgestellt habe. Wie auch, denn was ich erlebte um bis zum Heute und hierher zu kommen, ist nicht als ein kompaktes und für jeden gleich einsetzbares Rezept zu haben. Das erlebt man und dann muss man versuchen damit klar zu kommen. Ich erlebte sehr oft Situationen wie ?hopp oder topp?, denn ein zwischendrin gab es nicht. Das heißt entweder stelle ich mich wieder auf die Hinterfüße und halte meinen Kopf gerade, oder ich lasse mich gehen und werde gelebt. Ich wollte nie so abhängig sein und sogar vielleicht auch noch arbeitslos. Das wäre für mich das Schlimmste überhaupt gewesen zu allem Übel was ich sonst noch im Gepäck hatte. Sie können mir das glauben, aber es funktioniert nur, wenn man immer einen Fuß vor den anderen stellt. Es ist wichtig dass man die Richtung beibehält. Die Schnelligkeit des Vorwärts kommen ist dabei nicht so relevant.
Ich hatte mich ein Stück weit schon befreit aus den Klauen dieses Clans und ich wusste, dass ich den Rest auch noch irgendwie hinbekomme.

Meine Tochter war mittlerweile 14 Jahre alt und ein sehr vernünftiges Mädchen. Sie ging im Mai zur Konfirmation wo doch auch die liebe Verwandtschaft dabei sein würde. Toll, wie ich mich darauf freute!!! Das war ein Spießruten laufen par excellence. Alle schauten mich an, asls komme ich von einem Planeten den sie noch nie gehört hatten. Man tuschelte und machte sich so sein Bild über die Rabenmutter, die ihr kleines hilfloses Kind zurückließ ? und der arme Mann. Ach Gott was tat er den Onkel und Tanten leid. Das Bild, das meine damalige Schwiegermutter gemalt hatte von ihrer Familie ? für den Eindruck nach außen ? fing an komplett die Farbe zu verlieren, denn ich schlimme Person machte es ihr ja kaputt. Es ist heute noch so, dass sie mich schlecht macht bei vielen Bekannten, die ich von früher her noch kenne und mal wieder trifft. Es ist immer wieder das Gleiche, alle denken ich bin die Böse gewesen. Doch nach ein paar Worten der Klarheit sieht dann die Sache doch anders aus.

Die Ex-Schwiegermutter wollte immer nach außen hin glänzen, wie perfekt bei ihr in der Familie alles läuft, doch es gab immer nur Unmut und Unstimmigkeiten. Ihr Mann stand heftig unter ihrer Kandare und musste das tun was sie wollte und von ihm erwartete. Viel Spielraum blieb ihm nicht. Wenn seine Frau nicht in der Nähe war, dann war er richtig nett und sehr umgänglich.


Wir waren und sind auch heute noch wie Freundinnen. Wir haben immer über alles gesprochen und ich habe alles meinem Kind erklärt (ich weiß nun nicht, warum man heute eine ausgerechnet Supernanny braucht und seine Kinder nicht selbst erziehen kann???) und dadurch verstand sie auch sehr gut, warum ich diesen Weg gegangen bin. Wir schauten auch gemeinsam nach einer Wohnung für mich, die auch irgendwie bezahlbar war und tatsächlich fanden wir eine, die bis zum Kaffeelöffel alles inklusive hatte und eine Miete, die ich bezahlen konnte. Ich nahm also das finanzierte Auto (lief auf meinen Namen) mit und lud all mein Hab und Gut darin ein. Es war tatsächlich mit einer Wagenladung getan, denn mehr bekam ich nicht mit. Meine Kleider, ein bisschen persönlichen Krimskrams ?..und tschüß.


Da saß ich dann in meiner eigenen kleinen Welt und kam mir vor?..ich weiß nicht recht?erst mal froh weg zu sein?..keine Schwiegermutter mehr die mich nicht mochte und Ruhe. Einfach nur Ruhe um mich herum, doch genau diese Ruhe aber machte mich dann irgendwann ganz kirre, denn Stille kann sehr laut sein. Sie ist im Kopf und nimmt Besitz davon, wenn man sich nicht dagegen zur Wehr setzt und die Gedanken in eine positive Richtung lenkt. Sehr gut ist auch eine Ablenkung zu suchen, die Spaß macht und Freude bringt. Etwas gestalten oder ein gutes Buch lesen, sowie schöne Musik hören. Wenn es denn Spaß macht auch tanzen gehen und Freunde (so vorhanden) treffen. Meine Freunde hatten damals nämlich alle plötzlich ganz wichtige unaufschiebbare Dinge zu tun. Wie nun schon erwähnt war da wieder diese Angst - und das war nun aber auch nicht besser als die die Zeit mit dieser Schwiegermutterhexe. Was passierte nur mit mir? Ich weiß nicht, ich flog wie ein Blatt im Wind das keine eigene Richtung kennt und so vom Wind gepustet wird wie es ihm gerade einfällt. Ich wusste weder was ich hier noch sollte auf dieser Erde, noch kam ich mir vor als brauchte mich jemand, noch sah ich irgendwie eine Zukunft. Es waren Gedanken da, die da sagten ich sollte doch einfach mal damit Schluss machen. Möglichkeiten gab es reichlich, doch so richtig wirklich hatte ich den Mut nicht ? und das war gut so! In dieser Zeit nah mich doch tatsächlich 28 kg ab. Das war nun wiederum positiv, denn jedes Ding hat immer zwei Seiten. Das habe ich dabei schon auch gelernt. Aber der Lernprozess dauerte lange ? allerdings gibt es immer neues zu lernen um weiterzukommen auf dem persönlichen Weg. Was meinen Sie, waren das für Lernprozesse für mich um bis hier her zu kommen wo ich heute stehe.

Meine Tochter blieb so wie wir es besprochen hatten bei Ihrem Papa. Er tat ihr irgendwo leid und ich akzeptierte das. Allerdings sagte dann auch mein Kind so etwa 2 Monate später, dass sie es sehr wohl nachvollziehen kann, warum ich gegangen bin, das sagt ja doch einiges.
Nun versuchte ich (eben 28 kg leichter) meine neue Welt zu erkunden. Jedoch war in meinem inneren Teil alles so chaotisch und ungeordnet. Ich war so zerrissen und versuchte trotzdem mich wieder zu stabilisieren. Aber wie um Himmelswillen sollte das bloß gehen. Alles was ich in dieser Zeit versuchte, hätte ich bestimmt nicht gebraucht. Da waren so überflüssige Dinge dabei, wie zum Beispiel mit aller Macht tanzen gehen und Leute kennen lernen, wo ich doch gar niemanden kennen lernen wollte. Ich war so verletzt und voller Angst (diesmal war es Existenzangst), dass ich eigentlich in dieser Zeit nur funktionierte statt zu leben. Doch ich versuchte langsam wieder eine Richtung zu finden. Niemand hat mir angesehen wie es mir wirklich ging, nach außen sah ich immer so aus, als dass ich mit dem Leben und mir in Einklang bin. Das war aber nicht so. Durch meinen Job habe ich viel mit Kommerz und Geld zu tun ? und mit den Menschen dazu passend, wenn Sie verstehen was ich meine. Da waren dann Situationen, in denen ich dachte ?was bist Du bloß für eine kleine graue Maus in diese Welt passt Du doch gar nicht hinein?. Ähnlich wie diese Zeiten in denen mich meine Schwiegermutter so diskriminiert hat. Wobei wir schon beim Thema sind. Wie ich schon eingangs erwähnte, hörte ich immer wieder dass ich zu blöd bin mein Kind zu erziehen (Yasmine kam am im August 1984 zur Welt), dass ich weder ?etwas? bin noch etwas kann. Es wurde mir immer wieder eingeredet, dass ich ?schlecht? war. Nicht würdig, den einzigen Sohn wegzunehmen.
Die Schwiegermutter war immer und überall gegenwärtig. Ob ich mit meinem Mann im Schlafzimmer war oder das Frühstück am Wochenende, sie war einfach da und beobachtete. Sie verbreitete eine ganz fürchterliche Angst in mir und eine sehr unangenehme negative Energie. Schon der Gedanke an diese Frau ließ mein Blut erstarren und ich hatte nur noch Angst und einen dicken Kloß im Hals. Sprach ich meinen Mann darauf an, so hörte ich nur ?ich halte mich da raus, denn ich will keinen Streit?. Schön, toll!!! Kennen Sie auch so etwas? Das gibt es ja normalerweise auf keinem Dampfer ? aber damals in meiner Gott sei Dank geschiedenen Ehe.
Ich kann mich wirklich nicht erinnern, ob es einen lichten Moment gab bei dieser Frau, wo sie denn merkte, was sie tat und wie sie auf mir herumtrampelte. Sicher gibt es noch mehr Frauen auf der Welt, die eine Schwiegermutter haben, die man nicht einmal dem Teufel zum einheizen der Hölle zumuten will ? eben so wie die damalige meine ? es gibt glücklicherweise aber auch Schwiegermütter, die wie eine Freundin sind und das Verhältnis ein sehr angenehmes sein kann. Es muss ja nun auch nicht sein, dass eine Schwiegermutter gleichzeitig auch immer ein Biest ist, nein so meine ich das nicht. Ich weise lediglich darauf hin, dass ich eben den Volltreffer hatte was diese Frau angeht. Ich habe ihr einmal einen Brief geschrieben, den sie einmal lesen sollten. Damals habe ich eigentlich mit ihr abgeschlossen und mich von ihr gelöst. Jetzt kann ich viel freier und unbefangen davon erzählen. Hier der Brie, den ich im November 2004 geschrieben habe:

Guten Tag Inge,

ich hab durchaus wichtigeres zu tun, als dir einen Brief zu schreiben, aber so langsam finde ich dass es reicht. Der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte war der Umzug von Yasmine. Ich finde das so charakterlos von dir, bei Yasmine zu keifen dass ich um Geld bettele und das ja auch bewusst als Klaus noch nicht im Haus war. Glaubst du nicht ich habe besseres zu tun als den Arbeitsplan von Klaus im Kopf zu haben? Um Geld bettele ich schon gar nicht, die Zeiten in denen ich keines hatte sind Gott sei Dank längst vorbei. So bescheuert kann einer alleine doch wohl nicht sein, oder? Warum musst du - wie schon immer- dich in Sachen einmischen, die dich nichts angehen und die ohne dein Blut rühren auch viel besser funktionieren würden.

Bekommst du denn nie Ruhe? Du hast mich noch nie gemocht und hackst immer noch auf mir herum. Weißt du eigentlich wie egal mir deine Meinung ist? Kannst du dir vorstellen, dass du in meinem Leben einen Platz hast, der so weit hinten ist, dass ich mich gar nicht mehr daran erinnern kann. Es befriedigt dich in dem Moment, wenn du keifend kein gutes Haar an mir lässt, allerdings bewirkt das gar nichts ? höchstens ein paar Falten mehr in deinem Gesicht. Du bist nicht annähernd im Entferntesten in der Lage objektiv eine Situation zu beurteilen. Du erstickst noch an deiner Bosheit, aber ich muss sagen mir geht da kein Auge über.

Es geht mir mittlerweile sehr gut, sehr zum Leidwesen für dich ? ich weiß ? aber ich bin glücklich und was mich auch sehr positiv in die Zukunft blicken lässt ist, dass alles das was man aussendet hundertfach zurückbekommt. Das habe ich nun schon öfters erlebt ? du sicher auch! Dass du glücklich bist mit deinem Gekeife das keinen Menschen interessiert glaube ich nicht. Weißt du eigentlich was es heißt ausgeglichen und zufrieden zu sein? Du bist doch immer nur damit beschäftigt zu lästern und dummes Zeug zu reden. Du hast nicht mehr so sehr viel Zeit um deine bösartige Einstellung die du in dir trägst zu ändern, aber es ist nie zu spät. Vielleicht kommst du ja irgendwann kurz vor Schluss zur Besinnung, dass man mit Güte und Verständnis viel mehr im Leben erreichen kann als umgekehrt.

Vor allem Verzeihen ist eine Tugend die man haben sollte. Ich habe dir verziehen und du tust mir eigentlich nur leid. In diesem Sinne schöne Weihnachten für dich und deine Familie.
Silvi


Ich kann das nur empfehlen, wenn es etwas gibt, das einem so sehr belastet es niederzuschreiben, oder wenn eine Person dazugehört dieser sich mitzuteilen. Es nimmt eine schwere Last von der Seele wenn man etwas auf Papier bringt. Schließlich weiß ich das aus Erfahrungen, die ich sicher nicht alle gebraucht hätte.
Es tut so weh, wenn niemand für Dich da ist und Du alleine stehst mit Deinen Problemen. Ich kam mir so überflüssig vor und eben so verlassen von Gott und der Welt, kann das jemand nachfühlen? Ja, wahrscheinlich sm besten der, der das so oder ähnlich erlebt hat. Ach ja, zu dieser Zeit hat sich auch eine berühmte Promidame von ihrem Mann getrennt, weil er mit einer Würstchenbudenverkäuferin getechtelmechtelt hat. Sagt diese Dame doch ganz groß in der berühmten Tageszeitung am Sonntag ?Mein Mann hat mir nichts mitgegeben?. Ich dachte ich muss wohl gleich platzen vor Entrüstung, so entsetzt war ich. Wen hier einer das Recht hatte so zu reden, dann war ich das ? doch bei mir kleinen Licht interessierte das keinen. Das Gefühl wie es ist, wenn man mit absolut nichts ? außer natürlich vielen Schulden im Gepäck ? einen Neustart schaffen soll war mir bis dahin noch völlig unklar. Der Weg - ich sag mal dazu nach unten, war wesentlich näher als wieder einen Lichtstrahl für den Weg nach oben zu sehen. Aber es ging nur immer Schritt für Schritt und einen Fuß vor den anderen zu setzen. Aber davon wurden die Probleme auch nicht weniger, im Gegenteil - es kamen immer wieder neue mit hinzu. Die Situationen an denen ich alles so nicht mehr wollte und die schlaflosen durchweinten Nächte waren schier endlos, doch ich habe gelernt in dieser Zeit. Wahrscheinlich war das meine Aufgabe aus dieser Situation zu lernen und wie gesagt habe ich viel gelernt. Wenn man mal genau über eine Sache nachdenkt kann man in der Regel auch feststellen, dass es eben immer zwei Seiten sind die man findet ? sofern man auch danach sucht und sie sehen will.

Vor allen Dingen musste ich mir über eines deutlich klar werden: Du bist alleine dafür verantwortlich was das Leben Dir so bringt. Es gibt in den wenigsten Fällen jemanden der Dir direkt zur Seite steht und Deine Probleme löst. Die muss man ganz alleine angehen und der vermeintlichen Schlange auf den Kopf treten. Durch meine eigenen ?Angstanfälle? habe ich das immer wieder vor Augen und lebe das auch. Es ist enorm wichtig, dass man das gelernte auch lebt, denn es nutzt nichts, wenn man es zwar weiß wie man negative Kräfte zerstört (bevor sie jemanden anderen zerstören), es jedoch nicht umsetzt. Nur mit einer starken Gedankenkraft kann man dies in Grenzen halten und das schöne dabei ist, je öfter man es macht und je mehr man danach lebt, um so einfacher und sicherer lebt man danach. Es geht über in Fleisch und Blut und es gehört zum Leben dazu ? ganz selbstverständlich.

Kann es sein, dass der Himmel mich vergessen hat? Ja teilweise dachte ich das, doch ich wurde immer weiter voran geführt, wie ich vorhin schon erwähnte ? man muss es auch zulassen. Kein Mensch ist alleine auf dieser Welt, wenn man nur einmal um sich herum blickt und den Augenblick genießt: Vögel die zwitschern, Blumen die blühen und duften, die Sonne die scheint und die Wolken die ziehen. Der Regen der an die Scheiben klopft??und so könnte ich noch fortfahren. Es sind die kleinen Dinge im Leben, die den Menschen glücklich machen, nicht die großen Dinge wie Reichtum und materiellen Besitz. Logisch weiß ich das heute, denn zu Beginn meiner ?Reise? war ich lange nicht soweit um zu wissen was der Sinn des Lebens ist. Kann man dahinter kommen, welche Funktion ich als Erdenmensch zu erfüllen habe? Ich sage dazu ja! Man kann!

Angefangen hat das alles mit der Erkenntnis als ich mich so alles in allem ein bisschen gesammelt hatte. Da waren die großen überdimensionalen Geldprobleme, die Familie die gegen mich war und die Ruhe die immer gegenwärtig war (auf der einen Seite wollte ich ja meine Ruhe). In dieser Zeit der Ruhe hatte ich erst mal wesentlich mehr Zeit um mich auf meine Probleme und Sorgen zu konzentrieren und genau das war wiederum ein Fehler. Aber woher sollte ich bitte wissen, dass das ein Fehler war? Heute weiß ich dass die Beachtung die man einer Sache schenkt diese noch verstärkt. Lernt man dagegen positiv zu denken und einen Sorgenpunkt gar nicht oder ganz gering zu beachten, so tritt er auch so nicht ein. Im Prinzip könnte man das auch so nennen: Worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, das wird zur Realität.

Also begann ich mich innerlich aufzurichten und meine Gedanken zu trainieren und in eine Richtung zu lenken. Wie man das macht? Nun ? es ist ja mit den Gedanken wie mit einer Autobahn. Das gedachte rast mit einer Lichtgeschwindigkeit durch unsere Hirnwindungen, dass einem schwindelig dabei werden könnte. Es ist wirklich nur Training und jeder kann das lernen. Ich erzähl mal wie ich es geschafft habe:

Als erstes sollte man alles Revue passieren lassen und Bilanz ziehen. War wirklich alles nur schlecht? Sicher findet man dabei schon heraus, dass dem nicht so ist oder war und es wohl auch gute Zeiten gab. Dann habe ich mich hingesetzt und habe meditiert (das habe ich vorher noch nie gemacht). Die negativen Dinge die mich in Besitz genommen hatten, habe ich allesamt in einen Sack geworfen und habe ihn anschließend fest verschnürt. Den Sack habe ich dann genommen und ihn über eine Brücke in einen reißenden Fluss geworfen, so dass er auf nimmer Wiedersehen entschwand. Das hatte ich erst einmal geschafft. Nun war ich angehalten auch meine Gedanken zu steuern und zwar bewusst zu steuern, so dass ich negative sich einschleichende Gedanken beim Schopf packen konnte und sprichwörtlich raus zu werfen. Wie hat ein sehr kluger Mann gesagt, der selbst sehr erfolgreich Bücher schrieb und Seminare abhielt und dem ich eigentlich fast alles was ich gelernt habe zu verdanken habe ?Stellen wir uns vor Gedanken sind wie Krähen die über unseren Köpfen kreisen, wir können nicht verhindern dass sie kreisen, doch sehr wohl können wie verhindern, dass sie ihre Nester bei uns bauen?. Das war erst einmal alles wonach ich mich orientierte. Das war für mich schon schwer genug, denn meine Problem waren dadurch immer noch nicht weg, doch was ich daraus mitgenommen habe ist wenn ich die Situation aktuell nicht ändern kann, dann ist es eben die Einstellung die ich dann ändere, denn das habe ich immer selbst in der Hand aus welcher Perspektive ich eine Sache oder Situation sehe.

Wieder ein kleiner Fortschritt in meinem Weiterkommen. Man kann nicht erwarten, dass beim positiven Denken sich sogleich die ganze Welt verändert, so war das nicht gemeint. Es entstehen jedoch neue Blickwinkel und ist man einmal auf diesem Weg, wird man immer weiter in das Thema ? ich nenne das mal ? geführt. Es kam mir so vor, als ob mein Schutzengel immer bei mir ist, doch mit verschränkten Armen und interessierter Miene mich beobachtete so nach dem Motto: lass sie mal alleine ?machen? um zu sehen was ich noch wusste und wie ich eine Sache anging.
Das gab mir so eine innere Sicherheit und Geborgenheit trotzdem dass es mir lange noch nicht wirklich richtig gut ging ? aber ich war auf dem Weg dahin. Zurzeit geht es mir gerade nicht so sehr gut, denn ich habe immer noch diese beißenden ab und zu die mich krankmachenden Geldprobleme. Es kommt dann vor, dass es mir die Luft zum Atmen nimmt und ich keine Zukunft sehe, dabei zahle ich nun schon seit 2000 und bin wenn kein Wunder geschieht 2010 im Mai endlich fertig. Das war dann ein exklusiver Freikaufbetrag mit einer Summe, wovon andere lange Zeit gut leben können. Gerade dann, wenn ich wieder so sehr Angst habe dann ermahne ich mich wieder daran zu denken, dass in den Fokus gezogene Bilder die Kraft haben sich zu verwirklichen ? und wer will schon dass sich Ängste verwirklichen, also schnell wieder in die andere Richtung denken und wissen dass man nicht alleine ist mit seinem ?Gepäck? auf den Schultern (deswegen tun die auch manchmal richtig weh). Es steckt viel Kopfarbeit in dieser Sache und jeder ist in der Lage sein Leben damit zu verändern. Man darf nicht erwarten, dass man mal kurz umdenkt und dann ist alles besser. Wie ich schon mehrfach sagte geht das Schritt für Schritt vorwärts. Es ist nicht so wichtig wie schnell man voran kommt, viel wichtiger ist die Beibehaltung der Richtung in die man will ? was wiederum voraussetzt man kennt die Richtung in die man möchte. Also wieder Denkarbeit und Recherchieren um weiterzugehen. Es lohnt sich weiter zu gehen, denn das Leben hält immer wieder etwas bereit, damit man motiviert ans Ziel kommt. Am Ziel bin ich natürlich auch noch nicht, doch sehe ich mich auf dem richtigen Weg. Es kommt auch bei mir noch hinzu, dass ich immer wieder wenn es mich packt mir schöne Dinge kaufe, obwohl es meinem Konto besser täte ich würde es lassen.


Das ist dieser Teufelskreis aus dem ich mich seit Jahren selbst befreien möchte und ich bin auch da auf einem sehr guten Weg, denn fast habe ich es im Griff mit dem Kaufen. Es ist wie das positive Denken eine Kopfarbeit und ich habe es dadurch sicher nicht leichter, dieses Problem zu meinen anderen zusätzlich im Alleingang zu schaffen. Ich will ich will ich will, diese Suggestion macht unheimlich stark, wenn man mal ganz ohne Richtung umherirrt und schon aufgeben will. Ich habe mittlerweile auch die Erkenntnis gewonnen, dass das Leben einem die Situationen präsentiert und wenn wir nicht in der Lage sind sie zu lösen, dann kommen sie auf einem anderen Weg, durch ein anderes Hintertürchen wieder zu uns ? direkt vor die Nase und wir müssen erneut das sehen, was wir sehen sollen um es besser zu machen. Gerade mein Kauf- Geldproblem ist das beste Beispiel dafür. Apropos Türchen ? auch das Glück kommt oft durch eine Türe von der wir nicht wussten, dass wir sie offen gelassen haben?.

Vanessa Anwort von Vanessa

Liebe Silvi,

wow, war der Text lang. In anbetracht der zeitknappheit im Kummerkasten musstest du ein bisschen auf deine Antwort warten.
Ich hoffe, dass der Text denen Mut macht, die gerade in einer Krise stecken und ihn lesen. Vielleicht kannst du ja auch wirklich ein Buch daraus machen? Lass mich davon hören, wenn es soweit ist.
Du hast dich auf die Reise zu deinem Inneren, zu deinem Selbst gemacht und zugelassen, dass du dich (spirituell) weiterentwickelst. Vielleicht gefallen die auch die Bücher von Julia Cameron, einer meiner Lieblingsautorinnen (kreative Spiritualität und der Weg des Künstlers) - sie geben einem die Hilfe, selbst an sich zu arbeiten.
Du hörst dich gut an und du klingst sehr stolz, über das, was du schon alles geschafft hast und das ist echt viel - Respekt! Doch auch wenn man alleine ist, darf man sich manchmal von außen Hilfe holen und wenn du mit dem Kaufen Probleme hast, wird dich - wenn du willst- ein Psychotherapeut dabei unterstützen können, dir näher zu kommen. Manchmal tut das von anderen unterstützt werden ja ganz gut.
Nichts desto trotz ist es super, wie du deinen Weg gegangen bist und weiter gehst immer mehr auf dem Weg, dich selbst zu finden! Viel Spaß auf deiner spirituellen Reise zu deinem Selbst :) Vanessa