Problem von Anonym - 33 Jahre

Räumliche Trennung Auszeit nach Eifersucht (2)

Hallo Susi :-) Mein Feedback auf Deins vom 13.05 (mein Brief war vom 10.05)
Heute komme ich dazu ein Feedback zu schreiben. Leider ist aus der Beziehung nichts mehr geworden. Vom Tag des kennenlernens bis zu der Trennung hat es genau auf den Tag 365 Tage gedauert. Nachdem sie alle ihre Anziehsachen aus der Wohnung geholt hat, kam dann am 14.05 das endgültige aus. Sie sagte mir, das sie lange über unsere Beziehung nachgedacht hat, das sie mich noch mag aber mich nicht mehr liebt. Es war wie der berühmte Schlag mit dem Kantholz in den Nacken. Wir haben die Sache dann sehr rationell abgewickelt, ich habe dabei geholfen ihre ganzen Sachen ins Auto zu laden, dann ist sie gefahren. Ich kam mir vor wie neben mir stehend. Schlussendlich bin ich dann hingegangen und habe mich 2 Wochen krank schreiben lassen, ich konnte einfach nicht mehr. In dieser Zeit habe ich versucht, soweit wie möglich in meiner Wohnung wieder alleine zurecht zu kommen, habe viele Sachen verändert, um nicht ständig an sie erinnert zu werden. Überall habe ich von ihr noch Sachen gefunden, die ich dann meinem Bruder mitgegeben habe (er hatte uns zusammengebracht). Seitdem sind 25 Tage vergangen. In den 25 Tagen habe wir uns nicht gesehen und nur einmal miteinander telefoniert. Ich habe das Gespräch aber mehr oder weniger beendet, weil es mir einfach zu weh tat. Sie sprach mit mir genau in der gleichen Art wie damals als wir gerade zusammen waren. Sie meinte zu mir warum ich so kalt wäre, ich sagte ihr das es mir einfach nur weh tut. Naja, dann kam ihr 30igster Geburstag, Irgendwie hatte ich immer im Bauch das Gefühl, das es nicht lange halten wird, warum auch immer. Ich wollte es einfach nicht wahr haben und habe mir glaube ich meine eigene Welt konstruiert. Ich habe ihr dann ein Geschenk geschickt per Post, mit einer Karte. Ich glaube ich bin heute noch nicht soweit das eine Begegnung mir NICHT weh tun würde. Sie hat sich dann per sms für ihr Geschenk bedankt. Heute in der Nacht habe ich wieder mal von ihr geträumt. Anscheinend räumt mein unterbewußtsein auf, ich träumte von ihrem Auszug. Ich fragte sie im Traum, warum sie denn unbedingt ihre Schuhe mitnehmen müßte. Dann haben wir uns noch unterhalten, ich bekomme es aber nicht mehr richtig zusammen. Dazu muß man sagen, das ich in zunehmenden Vollmondphasen ein wenig, sagen wir es ruhig gereizt und weinerlich werde. Jedenfalls hat mich die ganze Sache arg aufgekrazt. Heute kam auf der Arbeit dann ein Text mit dem ungefähren Inhalt von "einen Menschen den man lieb gewonnen hat zu vergessen kann ein ganzes Leben dauern". Jedenfalls habe ich ihr den Text geschickt und später eine Antwort bekommen. Sie schrieb was ich ihr denn damit sagen wollte (hat sie verstanden, habe ich an der Art des Schreibens erkannt), sie würde mich noch immer mögen und würde mich nie vergessen. Ich habe ihr zurückgeschrieben, das ich sie vermisse, naja und alles weitere wüßte sie ja. Nach der Trennung hatte ich ständig einen Text im Kopf, ganz klar: Wenn eine Liebe zu Ende geht, glaubt man die Welt würde den Atem anhalten. Das tut sie aber nicht. Man muß weiter gehen, die Schatten der eigenen Vergangenheit hinter sich lassen, in das Licht einer ungewissen Zukunft. Was auch immer sie bringen mag." Das habe ich ihr heute noch geschickt. Ich versuche mein Leben neu zu struktruieren, da ich weiß, Liebe kann man nicht erzwingen. Ich habe mir viele Filme angesehen um meine Gedanken zu betäuben, habe die Wohnung verändert, bin mit Arbeitskolleginnen um die Häuser gezogen. Ich bin in Discos gegangen, habe nach anderen Frauen geschaut. Ich weiß das die Wunden noch zu frisch sind, das man auf die Schnelle krampfhaft nichts neues findet. Es wäre eh nur eine Betäubung. Zudem hat mir meine Ärztin noch einmal eine Therapie verschrieben, sie hat gemerkt, das es mich total aus der Bahn gehauen hat. Die Therapeutin vom letzten mal räumt jetzt mit mir richtig auf. Sie meinte ich würde kindheitsbedingt Aufmerksamkeit suchen. Was auch immer noch dahinter steckt. Glücklicherweise arbeite ich nebenbei als Statist im Theater und momentan sind Proben im Quadrat angesagt. So bin ich hervorragend beschäftigt. Aber ich bekomme SIE trotzdem nicht aus meinem Kopf. Zu allem noch dazu war ich auf Grund der finanziellen Lage dazu gezwungen vor 2 Wochen die Privatinsolvenz anzumelden. Ein Krieg an allen Fronten. Ich habe manchmal das Gefühl durchzudrehen, ich funktioniere einfach nur von einem Tag auf den anderen. Ich lebte im Prinzip von Kirche Mittwoch bis Therapie Samstag bis Kirche Sonntag bis Theaterprobe oder Auftritt und Abends etwas machen. Es hat lange gedauert, bis ich in meiner Wohnung ohne Radio auskam. Ich hatte das Gefühl, bloß nich alleine sein. In mir ist der kirchlich glaube und das Vertrauen auf die göttliche Führung gewaltig angekrazt, es ist eigentlich nur ein gewaltiger Schein von Hoffnung in mir der mich vorantreibt. Ich weiß nicht, ob sie die Liebe meines Lebens war, es war für mich jedenfalls das erste mal das ich das Wunder einer Liebe auf den ersten Blick (mit 33!!!) erleben durfte. Es war wunderschön, leider hats eben nicht gehalten. Sie sagte mir auch sie hätte sich wie in einem goldenen Käfig gefühlt. Ich habe versucht nichts falsch zu machen und habe alles falsch gemacht. Ich habe daran geglaubt, wenn die Generalprobe (die Ehe mit meiner Exfrau) schief geht, wird die Premiere (meine Freundin) um so besser. Pustekuchen... Ich zweifle an mir selber, habe Angst wieder lange allein zu bleiben, wieder eine Frau zu finden, bei der ich es wieder versaue. Mein Vater meinte zu mir, warte ab, vielleicht findest Du noch etwas besseres. Meine Mutter und mein Bruder sind auch der Meinung, mir fehlt momentan der uneingeschränkte Glaube daran. Mein Lieblingsspruch zu meiner Mutter ist "Na klar, und wenn Du draußen fünf Kühe vorbeifliegen siehst, sag Bescheid" Der Humor ist noch da, Galgenhumor. Ja ich bin ein Schwarzseher. Ich schäme mich auch dafür, wenn ich sehe was andere Menschen für Probleme habe, gegen die meine wirklich lachhaft sind. Ich finde es schön das es euch gibt. DANKE fürs zuhöre Susi :-) Ein schönes habe ich aber noch zum Schluß. Heute habe ich mir meines Vaters dicke Familienbibel genommen und sie ohne zu schauen, wahllos aufgeschlagen. Vielleicht hift es hier auch anderen weiter. Mein Blick fiel auf: "Und rufe mich an in der Not, so will ich Dich erretten"....... :-)))))

Anwort von Susi

Grüß Dich!

Ich würde sagen, Du durchlebst gerade ein "Märtyrer-Phase" in der Du anfällig bist für solche SMSen von der Frau. Leg das beiseite!
Mach die Therapie auf jeden Fall!!

Du darfst Dich nicht über andere Leute (speziell Deine Partnerin) definieren. Du bist absolut okay, so wie Du bist. Lerne, mit dem Alleinsein umzugehen. Verschließe Dich anderen Leuten aber nicht dadurch! Und gib Dich nicht diesen melancholischen Gedanken hin - es IST vorbei! Schau nach vorne!

Du hast eine Menge, das Dich von Deiner Verzweiflung ablenkt - nutz es aus und versuche, die Sonne wieder ein bisschen heller scheinen zu lassen!

ich wünsche Dir alles Gute!
Ganz liebe Grüße
Susi


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