Problem von Anonym - 23 Jahre

Ich bin nur noch traurig

Ich war 2, da haben sich meine Eltern getrennt! Beide haben eine neue Familie gegründet. Mit 18 hat mich mein Stiefvater rausgeworfen, er ist übrigens Alkoholiker und ziemlich aggressiv! Meine neuen Geschwister und ich hatten immer ziemliche Angst vor ihm. Meine Mutter hat nie was gegen ihn gesagt, auch als er mich rausgeworfen hat! Jetzt lebe ich bei meinem leiblichen Vater und seiner Frau mit neuem Kind! Ich muss sagen, ich fühle mich nirgendwo geborgen, geliebt einfach zuhause! Meine Mutter konnte mir nie zeigen, dass sie mich lieb hat! Auch heute noch macht sie mich und mein Leben nur schlecht, wenn sie was über mich sagt, ist es nur negativ! Denke dann, sie ist unzufrieden mit ihrem Leben! Aber ich verstehe nicht, warum eine Mutter so gemein sein kann! Ich komme einfach nicht damit klar! Es macht mich alles so fertig, seit ich klein bin, hat mir keiner meiner Eltern Liebe gegeben, mich unterstützt oder sonstwas! Ich war immer diejenige, die kritisiert, runtergemacht wurde! Bei meinem Vater bin ich auch nicht willkommen, schließlich bin ich ja erst mit 18 zu ihm gezogen, da störe ich einfach! Meine Freunde sagen dann zwar, vergess deine Eltern, leb dein eigenes Leben, wir mögen und wir lieben dich und wir sind für dich da, aber trotzdem kann es mir einfach nicht egal sein! Ich komme absolut nicht damit klar, dass meine Mutter so wenig Liebe für mich übrig hat! Nach dem Rauswurf hat sie sich niemals entschuldigt, mich gefragt wie es mir geht oder sonstwas! Ich bin sie aber trotzdem noch besuchen gegangen, weil ich meine Geschwister noch sehen wollte! Ich würde meine Mutter am Liebsten komplett aus meinem Leben streichen, ich will nichts mehr von ihr hören oder sehen, weil es mich einfach seelisch fertig macht. Ich bin eben nahe am Wasser gebaut und nehme mir das alles sehr zu Herzen! Ich muss damit leben, dass meine Mutter so ist, wie sie ist, aber was sie sagt, geht mir zu weit! Ich wünschte manchmal ich wäre tot, so weh tut es mir! Womit habe ich ihre Ablehnung nur verdient? Ich habe doch gar nichts getan, gar nichts! Ich wollte immer nur, dass sie mich lieb hat, aber egal was ich tue oder nicht tue, sie lästert über alles...macht mich schlecht...dabei kann sie froh sein so eine Tochter wie mich zu haben!
Was soll ich denn nur tun? Wenn ich mal heirate, will ich sie nicht dabei haben, ich will sie einfach vergessen, aber das ist es ja, ich kann nicht vergessen, ich möchte meine Geschwister sehen, ich kann sie nicht ganz umgehen und sie wird mich mein Leben lang verfolgen, mit allem, was sie mir angetan hat und noch antun wird! Ich will nicht mehr ständig heulen müssen, ich will nicht deprimiert sein, aber ich bin es, ich kann es nicht vergessen und ich weiß wirklich nicht mehr, was ich noch tun soll...
Ich habe eine ganz tolle Schwester, sie hält zu mir und wenn es nicht so wäre, ich glaube ich würde mich umbringen, weil ich sonst das Gefühl habe, keiner liebt mich wirklich so wie ich bin...
Würde eine Therpie mir irgendwie helfen können? Vergessen werde ich das alles niemals, es wird mir immer wehtun

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Jemand sagte mal zu mir: "Du musst Dein zu Hause in Dir finden. Es geht in erster Linie nicht darum, wo Du Dich äußerlich wohl fühlst, sondern dass Du innerlich zu Hause bist." Ich glaube ihm.

Ich hoffe, es zieht Dich nicht noch mehr runter: Du hast recht; das Erlebte wird Dich Dein Leben lang begleiten. Erfahrungen lassen sich nicht einfach abschütteln. Aber Du kannst lernen, damit zu leben, zufrieden zu sein mit Dir und der Welt.

Auch Deine Mutter wird ihr Päckchen zu tragen haben - sie ist nicht grundlos so. Dich trifft keine Schuld an ihrer Kälte - aber sie trifft Dich damit. Und da würde ich anfangen und klare Grenzen ziehen. Wenn sie etwas sagt, was Dich verletzt, gleich Einhalt gebieten, sagen, das hörst Du Dir nicht an oder fragen, warum sie so auf Dir herumhackt und gehen. Zeige ihr so ganz deutlich, wie sie mit Dir umgehen kann und wie nicht.

Eine Therapie halte ich für eine gute Idee. Es ist ein guter Weg, zu sich zu finden und vergangenes zu verarbeiten. Vielleicht schaffst Du es, einen dicken Schlussstrich zu ziehen. Ich meine damit nicht, dass Du alle Kontakte abbrechen sollst - sondern die Strich ziehen, hinter dem was war und mit neuen anders umgehen. Mit Hilfe eines Therapeuten wird das leichter.

Ich schließe mich auch dem Rat Deiner Freunde an. Sei für Dich da, gönn Dir selbst etwas, schätze selbst Deinen Wert. Wenn Du das schaffst, dann werden Dich Dinge von außen nicht mehr gar so tief verletzen.

Alles Gute!
Dana