Problem von Anonym - 32 Jahre

Kampf um die Liebe der Mutter

12.06.2006
Ich weiß einfach nicht mehr,was ich machen soll.Ich bin nun schon 32 und habe immer noch ein Problem mit meiner Mutter.Anfangen muß ich glaube mit dem Problem,das ich seit etwa 8 Jahren nicht mehr ihr Mäuschen (Mädchen)sondern ein Mann bin.Eigendlich war es für sie dann kein Problem mehr-aber hatte lange zu nagen dran.Ich muß weit ausholen um einige Dinge zu erläutern.Mein leibl.Vater stab als ich etwa 2 Jahre war.Meine Mutter heiratete meinen jetzigen Vater der einen selbstständigen Beruf ausführt,natürlich wurde sie darin voll intrigiert und 4 Jahre später kam mein Bruder(alle überfoh)da ein echter Nachkomme.Ich hatte es damals schon schwer,da meine Eltern von früh bis Abends nicht da waren und ich bei den Großeltern immer die Göre war.Gleichberechtigung fehl am Platze.Da ich allein den Haushalt schmeißen sollte,verließ ich mein Elternhaus schon mit 15 Jahren u.wohnte bei meiner Freundin.Da mein Zeugnis nicht dem entsprach mußte ich meine Berufsausbildung bei meinen Eltern vollziehen.Danach ging ich meinen Weg da ich berufl.anders orientiert bin und nur der Sam in der Familie.Mein Bruder lebt noch immer bei meinen Eltern im Haus und ist nun auch beruflich der perfekte Nachkomme.Ihm wird auch wirkl.alles in den A.gesteckt.Autos hat er bestimmt scho 6 zerschrottet,aber immer wieder aufs neue.Unterstützung meiner seits? ?Das geht nicht,wir sind selbständig,die Miete für die Firma und das Haus.?usw.Ja ich habe viel Mist damals gebaut(meine Eltern bestohlen usw.)aber immer das vorhalten?Es sind des öfteren ein paar Monate ja sogar einmal 2Jahre vergangen das ich kein Kontakt zur Familie hatte.Und immer kam ich wieder an.Und dann kam glaub ich der Knackpunkt als ich meinen Eltern offenbarte das ich nicht lesbisch sondern transsexuell sei.Alle hatten Angst wegen Ihren Ruf,Freunde,Kunden und Bekannte.Aber alle die es wissen sind sehr tollerant.Meine Mutter war bei all den Operationen nur ein einziges mal im Krankenhaus.Also unterstützung meiner Familie fehl am Platz.Den ganzen Weg bin ich allein gegangen und der war nicht einfach.Ab und zu besuchte Ich meine Eltern und alles schien immer so okay.Aber interesse an mein Leben haben sie noch immer nicht.Nun bin ich seit 4 Jahren in einer sehr schönen Beziehung nur muß sie ständig mein Leiden ansehen das ich um die Liebe meiner Mutter kämpfe.Ohne irgent einen Erfolg.Meine Tanten und auch Schwiegereltern meinten ich solle den Kontakt komplett abbrechen da nichts von Ihnen kommt.Aber mein Herz trauert zu sehr.Oft ging ich zu meiner Mutter und es lief gut,aber richtig reden mit ihr(tiefgründig)und mal in den Arm genommen zu werden,war nicht mehr-und ich sehne mich so nach Ihrer Liebe.Gespräche verlaufen nur über sie und Bekannte.Ich wohne 80 km von meinen Eltern entfernt und kann nicht immer hinfahren.In den 4 Jahren sind sie ein einziges mal zu meinen 30 sten Geburtstag gekommen.Ich könnte tot umfallen und sie wissen nicht was los ist.Zum Glück habe ich eine intakte Beziehung und sehr liebe Schwiegereltern die mich gern haben,aber mir fehlt meine Mutter.Vor 8 Jahren schenkte ich ihr einen Stripper,vor 7 Jahren Konzertkarten für Tina Turner.Sie hat sich wahnsinnig gefreut und ich habe all ihre Wünsche erfüllt,aber wofür?Letztes Jahr waren wir noch zu ihrem Geburtstag und dann flaute alles ab.Zu Weinachten eine Karte mit Gutschein,natürlich schrieb ich zurück.Ich rief dann einmal an und die kleine Tochter meiner besten Freundin durfte bei meinen Eltern übernachten-ich fragte meiner Mutter was das soll ein eigentlich fremdes Kind bei sich zu haben.Ihre Antwort: ?Da ihr mir kein Enkelkind schenkt??.Wir sagten ihr das wir mitten in einer Insimination steckten.Keine Fragen von ihr nur: na dann wünsch ich euch viel Glück?. Dann nichts mehr,kein Anruf nichts.Zu Neujahr schickte ich eine Karte.Nichts.Zu Muttertag.Nichts.Selbst ein Paket.Nichts.Zum Geburtstag meiner Freundin kam nichts.Was soll ich machen? Mensch ich will doch keine Geschenke nur aufmerksamkeit meiner Mutter,nur Liebe.Warum soll ich immer als erstes anrufen?Das bin wirklich immer ich.Natürlich bin ich genauso stur wie meine Mutter,aber mir tut es leid anzurufen und nur oberflächlich mit ihr zu reden. z.B.wie geht?s dir?arbeit? ja der hat das und das gemacht usw.Scheinbar sind ihrerseits auch noch die vorhaltungen das ich damals beim Hausbau nicht mitgeholfen hab.Aber sie haben mich nicht gefragt und ich war im vollen Berufsleben und selbst die Entfernung.Sie sind sich einfach zu schade zu fragen.Nun steht der Geburtstag 24.06. meiner Mutter (55) vor der Tür und ich weiß nicht was ich machen soll.Fahre ich ganz spät hin um von weiten zu sehen wie es ihr geht oder soll ich mich um nichts mehr kümmern.Ich weiß nicht was ich machen soll.Die Sache mit der Insimination ist schon 2 mal fehlgeschlagen und wir sind schon psyschich angekratzt und nun die ewigen Sorgen wegen meiner Mutter.Ich will doch Kontakt zu Ihr aber habe Angst davor,daß sie wieder so oberflächlich ist ,das sie nicht mehr die Mama ist die ich damals hatte.Ich bin so wahnsinnig traurig und vergleiche schon diese Situation mit dem Bollywood-Film ?In guten wie in schweren Tagen?,nur hoffe ich noch immer auf ein Happy End.Warum muß ich so sehr um ihre Liebe kämpfen???

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Darf ich Dir meine Hochachtung aussprechen? Dein Lebensweg war sicher nicht der einfachste - aber Du hast es geschafft. Geschafft, die Stärke zu behalten, Deinen Weg nicht aus den Augen zu verlieren. Und Du hast es geschafft, nicht klein beizugeben. Gratulation. Da schein eine starke Seele in Dir zu wohnen.

Geliebt zu werden, wie man ist, ist ein sehr hohes Gut. Du hast es in Deiner Freundin und in Deinen Schwiegereltern gefunden. Halte Dich daran auch fest. Allerdings kann ich gut verstehen, dass Du Dir das auch von Deiner Mutter wünschst. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein. Ist es leider nicht immer.

Du möchtest angenommen werden, Aufmerksamkeit zurück bekommen und tiefere Gespräche als dieses oberflächliche Geplänkel. Ich kann es gut verstehen. Und Du hast schon so viel versucht. Zu einem oberflächlichen Gespräch gehören auch immer zwei. Schaffst Du es, von Dir aus die tieferen Themen anzukratzen? Deine Gefühle in Worte zu fassen? Ihr sagen, wie es Dir wirklich geht.

Vielleicht könnt ihr diese Ebene eher durch das Schreiben erreichen? Ich weiß nicht, ob Du es schon einmal versucht hast. Aber mir kam der Gedanke, dass Du ihr Dein Leben aus Deiner Sicht, mit dem Eingestehen der Fehler, aber auch mit allen Hoffnungen und Wünschen, zum Geburtstag schickst bzw. schenkst. Teile ihr all Deine Gedanken mit, die einen nachträglich und die anderen aus dem Jetzt. Ich hoffe, dass sie das nicht ignorieren wird.

Die Feier aus der Ferne beobachten? Ich glaube nicht, dass ich mir das geben würde. Das Gefühl, nicht dazuzugehören, würde sich nur noch tiefer eingraben. Ich wünsche Dir, dass noch eine Einladung kommt. Du hast die Hoffnung darauf sicher schon aufgegeben, oder?

Wie gesagt, ich halte einen sehr ausführlichen Brief für eine gute Idee. So kann sie sich in aller Ruhe damit auseinandersetzen.

Alles Gute!
Dana