Problem von Alexandra - 28 Jahre

Alkohol

Ich versuche mich recht kurz zu fassen. Das Problem fing vor dreizehn Jahren bei meiner Mutter an. Sie trennte sich von ihrem Lebensgefährten und zog mit mir weg. Das erste Mal das ich mich wunderte war, als ich kleine Schnapsflaschen in ihrer Handtasche fand. Ich war zu jung um das Problem sofort zu erkennen. Schnell wurde es immer schlimmer und sie war jeden Tag betrunken. Mal fand ich sie blutüberströhmt im Bad. Mal lag sie zwischen Couch und Sessel wie ein Käfer und kam nicht mehr hoch. Ich habe mich nie getraut sie auf das Problem an zu sprechen. So gingen die jahre vorbei. Mal schlimm mal weniger schlimm. Mein Problem heute ist: Sie schafft ihre Arbeit nicht mehr so wie früher und ist völlig überfordert. Leider arbeiten wir zusammen in einem Büro und ich sehe jeden Tag wie schwer es ihr fällt. Letzte Woche Sonntag habe ich sie in ein Krankenhaus gebracht, weil sie nur noch bricht und weint. Völlig fertig. Dazu kam das ihre linke Gesichtshälfte taub war. Ich habe sehr lange gebraucht sie überhaupt mit zu kriegen. Sie versprach mir alles zu machen was die Ärzte ihr sagen. Das Problem war dann schnell wieder da. Die Ärztin fragte sie ob sie getrunken hätte. Ich antwortete mir ja. Sie wollten meine Mutter dort behalten mit verdacht auf Schlaganfall. Sie unterschrieb das sie auf keinen Fall da bleibt. Also brachte ich sie wieder nach Hause. Einen Tag später machte sie mir Vorwürfe ich hätte der Ärztin gesagt das sie getrunken hat. Ich habe ihr dann nur noch gesagt das ich mir nicht weiter anschauen würde wie sie sich kaputt macht. Seit dem Tag absolute Funkstille. Ich habe diese Woche Urlaub und weiß noch nicht mal wie es ihr geht. Ich habe Angst das ihr genau jetzt wo wir keinen Kontakt haben was passiert und ich mir ewige Vorwürfe mache. Was soll ich tun? Ist das richtig, einfach auf stur zu stellen. Ich glaube nicht das sie dadurch aufhört zu trinken. Aber ich weiß nicht was richtig und falsch ihr gegenüber ist. Könnt ihr mir da helfen????????????? Ich hoffe ihr blickt durch mein ducheinander durch. Gruß Alexandra

Conny Anwort von Conny

Liebe Alexandra!

Geh zu deiner Mama. Rede mit ihr. Sage ihr, daß du immer für sie da bist und du sie lieb hast, egal was gerade ist. Aber den Willen aufzuhören, muß sie allein haben. Und dieser Wille kann erst kommen wenn sie sich selbst eingesteht, Alkoholikerin zu sein. Und diese Entscheidung kann sie nur allein treffen. Du kannst ihr zuhören, auf sie einreden, ihr Tips und Ratschläge geben aber die Einsicht muß von IHR kommen.
Da kannst du gar nichts machen.
Ich wünsche euch beiden, daß sie es schaffen wird.
Es ist verdammt schwer, mit Alkoholikern zu leben und jeden Tag sehen zu müssen, wie sie sich zerstören. Vor allem wenn man sie lieb hat.
Ich kann darüber auch Bücher schreiben. Ich kann dich auch gut verstehen. Aber ich weiß auch wie schwer das alles wird und ohne die Einsicht deiner Mama wird aus einem Entzug nichts werden.
Rede mit ihr! Immer und immer wieder.
Mehr kannst du nicht tun, so schlimm es auch klingen mag.
Liebe Grüße!
Conny