Problem von Birgit - 41 Jahre

wer ist mein Vater?

hallo,
vor ca. 20 Zahren erzälte mir meine Mutter das mein Vater nicht mein Vater ist, ich wäre ein Kind der Liebe aber habe einen anderen Vater. Zu dem Zeitpunkt war meine Mutter sternhagelvoll und sehr hysterich. andauernt schrie sie den selben satz. Als sie sich dann beruhigte schlief sie ein und ich musste erst mal alles verdauen.nun hat dieses verdauen sehr lange gedauert und später hatte ich immer Angst meine Mutter zu fragen wer denn nun mein Vater sei.Wir haben auch nie wieder über diesen Tag gesprochen. Mittlerweile habe ich selber drei Kinder und es stellt sich immer die Frage welches Gesicht schaut mich da an?All die Jahre hat mich diese Sache aufgefressen und ich habe stundenlang in den Spiegel geschaut um ein anderes Gesicht zu finden das meinem Vater ähnlich sieht.Nun war der Knoten geplatzt und meine Mutter fing an sie müsste mir etwas wichtiges sagen.Sie hätte mich damals angelogen , mein Vater wäre doch mein richtiger Vater. Weil er sehr gewalttätig in jungen Jahren war hätte sie aus angst ich würde zu meinem Vater halten mir diese Lüge aufgetischt.Genauso verwirrt wie es klingt bin ich nun auch.Was stimmt denn nun, bin ich die Tochter von einem Irren oder ist da doch ein anderer im Spiel.Leider ist mein Vater tot seit 8 Jahren und man kann eine Vaterschaft nicht mehr feststellen und meiner Mutter glaube ich kein wort mehr die mich 20 Jahre mit einer Lüge hat leben lassen. Wer bin ich nun ? Warum hat sie dieses getan? Will Sie mir eins auswischen . Wie kann ich Frieden finden?

Anwort von Michaela

Hallo Birgit,

das, was du beschreibst, liest sich schlimm, und ich kann gut nachvollziehen, dass es dir deshalb nicht gut geht. Ich weiß nicht, wie du letztlich Frieden findest, aber es gäbe evtl. die Möglichkeit, über das Jugendamt etwas herauszufinden. Wenn der Mann, den du für deinen Vater gehalten hast, nicht dein leiblicher Vater gewesen wäre, gäbe es vielleicht Unterlagen zu einer Adoption o. ä., in die du Einsicht bekommen kannst, die dir gewährt werden muss. (Mit 16 hat ein adoptiertes Kind das Recht, Einsicht in seine Unterlagen zu nehmen und seine echten Eltern kennenzulernen).

Weiterhin wäre es gut, eine Familienberatungsstelle aufzusuchen, um deine Verwirrung in den Griff zu bekommen. Dort sitzen geschulte Menschen, die sich auch mit Adoptionen u. ä. beschäftigen und mit der Verwirrung, die du beschreibst. Sie helfen dir zu klären, wie du das Verhältnis zu deiner Mutter weiterhin gestalten willst, das ja nach ihrer Behauptung nachhaltig gestört wurde, und vor allem jetzt auch noch - unbewusst - Einfluss auf dich und deine Kinder nimmt.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen? Es würde mich freuen, wenn du uns schreibst, wie es weitergegangen ist!

Viele Grüße,

Michaela