Problem von Anonym - 31 Jahre

Vergewaltigung

Meine Tochter wurde vor 1,5 Jahren vergewaltigt, erst vor 6 Monaten hat sie sich mir anvertraut, indem sie einen Suizid Versuch unternahm.
Zum damaligen Zeitpunkt war sie 12
Anders hat sie sich wohl nicht zu helfen gewusst.
Vor 3 Monaten hat sie dann den Mut gefasst, denjenigen anzuzeigen, die Anzeige läuft noch, es gibt eine eine Menge Freunde des "Täters" die für ihn aussagen.
Meiner Tochter geht es immer schlechter und uns der restlichen Familie auch.Sie mach total dicht lässt niemanden mehr an sich heran.
In der Zwischenzeit ist sie schon von zu Hause ausgerissen und im Moment befindetet sie sich im Krankenhaus, nach einem Alkoholmißbrauch, es wurden 3,4 Promille festgestellt.
Bisher ist mir in dieser Richtung nichts aufgefallen.
Ich habe auch das Jugendamt informiert, diese sehen das Problem nicht als so schlimm an
Ich meine aber das meine Tochter unbedingt eine Therapie machen muß,
sie weigert sich aber und versucht das ganze durch Sport und negatives Auffallen zu kompensieren.
sie hat sich total verändert und ich habe wahnsinnige Angst das sie sich was antut.
Ich überlege auch ob ich sie in eine Jugendpsychatrie einweißen lasse, weil ich nicht mehr weiter weiß.
Mein Mann hilft mir leider überhaupt nicht und ich fühle mich ziemlich im Stich gelassen.
Diese ganzen Entscheidungen die ich treffen soll, überfordern mcih einfach, ich bin auch noch voll berufstätig und habe noch eine kleine Tochter von 5 Jahren, die mich auch braucht und sicher mehr mitbekommt, als wie mir lieb ist.
Was soll ich bloß tun
Ich kann doch nicht zusehen wie sie immer weiter Richtung Abgrund läuft!!!

Anwort von Sabine

Hallo!

Ich kann Deine Sorge um Deine Tochter verstehen und es wäre gewiss um einiges leichter, wenn Deine Tochter darüber sprechen könnte oder würde und Du so an sie herankommen könntest. Vielleicht wäre dann eine Therapie gar nicht erforderlich. Da sie aber dicht macht, ist es schwieriger mit der Situation umzugehen.
Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, dass Du mit einem Psychologen darüber sprichst und Dir vielleicht Vorkenntnisse einholst, wie Du mit Deiner Tochter umgehen könntest? Es wäre eine Möglichkeit vielleicht Dinge zu erkennen, die einem bisher noch nicht aufgefallen sind oder ein Psychologe könnte Dir Tipps geben, wie Du am besten mit der Situation umgehst und mit Deiner Tochter.
Ich kann gut nachvollziehen, was in Deiner Tochter vorgeht und auch, dass sie vielleicht Angst hat. Die gerichtliche Verhandlung, die noch bevor steht, macht ihr vielleicht auch Angst. Die Narben, die von der Vergewaltigung geblieben sind, die sind lange nicht mehr äußerlich. Sie sind innerlich und schmerzen oftmals mehr als die auf der Haut. Die Narben auf der Seele. Und da es für Außenstehende sehr schwer ist dies an anderen zu erkennen, ist vielleicht die Hilfe eines Fachmannes gefragt. Es wäre zumindest ein Versuch.

Lieben Gruß
Sabine