Problem von Klaus - 37 Jahre

Sohn rausgeworfen

Hi,
zur zeit haben wir das problem, dass unser sohn nur noch bockt, nicht richtig aufräumt, kein bock auf die schule hat (ist sitzengeblieben), nur noch "abhängt", chatten und computer. Sich aber nicht für seine zukunft interessiert - ausbildung, mofa-führerschein etc. Nach verboten (keine surfen, sondern nur zeitbegrenzt) geht er hintenherum und nimmt sich seine dinge (verlängerung der zeit) wieder zurück. er lügt und wenn er etwas haben möchte macht er auf vorzeigesohn, seine wenigen verpflichtungen nimmt er nur nach mehrmaligen aufforderungen war und bei diskussionen, schreit er oder geht einfach... jetzt haben wir ihn rausgeschmissen, seine erste nacht war er bei freunden und heute morgen als er nach hause kam, tat er so als nicht passiert sei, nur da haben wir ihm kurz das ganze nochmals mitgeteilt und wieder vor die tür gestellt und nun irrt er um her... was sollen wir denn wirklich machen, bzw. wie können wir hier eine lösung finden.

Jeanett Anwort von Jeanett

Hallo Klaus,

wie alt ist denn dein Sohn? Und was seid ihr denn in Gottes Namen bloß für Eltern, dass ihr euer eigenes Kind auf die Straße setzt?! Klaus, komm zu dir! Was ihr getan habt ist etwas, was ich absolut nicht nachvollziehen kann. Denk mal an deine Jugend! Das ist der größte Fehler vieler Eltern, dass sie schnell vergessen haben, wie sie mal in ihrer Jugend waren.

So, diese Empörung musste ich erst mal loswerden, sorry.

Ich schätze mal, dein Sohn ist so im Teenageralter, also zwischen 13 und 19. Das ist nun mal ein schwieriges Alter. Man erkennt die eigenen Kinder nicht wieder. Und für ihre Zukunft interessieren sich die pickligen pubertierenden Rotznasen in ihrer Trotzphase überhaupt nicht. Und erst recht nicht, wenn die Eltern sie mit der Nase draufstoßen. Jetzt ist erst mal alles falsch, was die Eltern sagen. Und sie machen das genaue Gegenteil von dem, was die Eltern sagen. Schon aus Trotz. Und lügen ist an der Tagesordnung. Da seid ihr nicht die einzigen Eltern, die damit Probeme haben.

Es ist in dieser schwierigen Phase sehr sehr wichtig, das eigene Kind als fast Erwachsenen zu behandeln, auf gleicher Ebene. Denn das sind sie nun mal, auf dem Weg zum Erwachsensein. Und glaub mir, für deinen Sohn ist diese Phase ganz bestimmt auch nicht schön und schwer zu bewältigen. Für die Eltern heißt das, so viel wie möglich Verständnis aufzubringen. Und ganz wichtig ist es auch, Vertrauen zum eigenen Kind aufzubauen und dem Kind das auch zu zeigen. Zeig deinem Sohn, dass du ihn jetzt verschiedene Dinge allein und eigenverantwortlich machen lassen willst und darauf vertraust, dass er sie auch richtig macht. Lass ihn sich selbt um seinen Mofa-Führerschein kümmern. Wenn er den nicht bekommt, muss er halt laufen.

Also Vertrauen ist ganz wichtig, und viel Verständnis. Hab Geduld, denn nur mit Geduld lässt sich diese schwierige Zeit für beide überstehen. Ich hab kürzlich was im Focus gelesen zu diesem Thema, das fand ich ganz interessant. Ich schreib dir unten mal den Link dazu hin.

Also dann alles Gute für euch und euern Jungen
LG Jeanett

http://focus.msn.de/bildung/schule/bildungsgipfel/pubertaet