Problem von Anonym - 24 Jahre

Verantwortlich für meine Mutter

Hallo,

ich bin 24 jahre, seit 5 Jahre verheiratet, habe ein TOchter und in 4 Wochen wird unser Sohn geboren.
Ich habe noch zwei Geschwister, bin allerdings die Jüngste. Von daher stand ich schon immer im Vordergrund bei meiner Mutter, wurde überall mit hin geschleppt. Allerdings wurde mir auch jeder Streit mit meinem Stiefvater auf die Nase gebunden. In meiner Kindheit wurde ich nur hin und her gerissen.

Aus Angst meine Mutter im Stich zu lassen habe ich vor 4 Jahren alles daran gesetzt, dass mein Mann und ich gegenüber meines Elternhauses ein Haus bauen. Sie gibt mir das Gefühl, ich muß für sie da sein, auf sie aufpassen.
Wenn ich etwas mit einer Freundin unternehme ist sie ständig dabei, wirft mir dann im nachhinein vor, ich kümmere mich nicht um sie. (Vielleicht habe ich mit meiner Freundin wirklich 2 Wörter mehr gesprochen wie mit ihr).Auch sonst will sie überall mit hin fahren. Wenn mein Mann von der Arbeit kommt, kommt sie erstmal rüber und hockt eine Stunde dabei. Sehen wir uns mal am Tag nur eine Stunde, weil ich auch mal was zu tun habe, bekomme ich vorgeworfen, ich würde mich rar machen.
AM schlimmsten ist, dass sie immer nur von mir fordert. Sie nimmt ihr Enkelchen nicht mal und spielt mit ihr. Jetzt wo ich hochschwanger bin kommt keine hilfe von ihr. Ich muß sie beschäftigen.
Freunde will sie keine haben und die Beziehung mit meinem Stifvater ist schon seit Jahren nur noch eine bequeme Wohnangelegenheit für sie.
Meine Mutter ist 51 Jahre alt und lebt für Ihre zwei Hunde und läd sämtliche Probleme auf meinen Schultern ab. Ich habe keine Ahnung wie ich das alles bewältigen soll.
Doch wenn man Ihr soetwas sagt, flippt sie vom aller feinsten aus. Man muß hinzu sagen, dass sie ein wenig labil ist. Sie ist auch ein wenig Magersüchtig, wobei sie sich gar nicht helfen lässt.
Ich bin oft wütend auf sie, doch habe auch angst um sie. Und am meisten Angst habe ich vor der Zukunft. Ich weiß nicht wie weit ich dieses schwere Päckchen noch tragen kann. Meine Geschwister ´sind übrigens beide weiter weg gezogen und sie kümmern sich kein Stück um dies alles.

Ich danke schon einmal im Voraus und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich denke, es führt kein Weg an mehr Distanz und einer Abnabelung deinerseits vorbei. Denn so wie es ist, kann es nicht bleiben. Du bist erwachsen, hast eine eigene Familie, eigene Verantwortlichkeiten, eigene Probleme - was nichts an der Liebe zu Deiner Mutter ändert. Aber wem sage ich das?

Ich fürchte, den Streit mit ihr wirst Du führen müssen und ertragen, dass sie dann mal nicht so gut auf Dich zu sprechen ist. Wenn sie z.B. vorbeischaut, wenn Dein Mann gerade von der Arbeit kommt, dann sag ihr, dass ihr diese Zeit jetzt gerne für euch hättet und biete im gleichen Atemzug einen 'Ausweichtermin' an. Vielleicht schmälert das dann ihr Wut.

Sie möchte dabei sein, wenn Du etwas mit Freundinnen unternimmst? Das kann ja mal sein, aber jedes Mal? Grenze Dich mehr ab. Es liegt auch ein Stück bei Dir. Du musst ihr nicht erzählen, wann Du mit wem verabredet bist; Du kannst einfach gehen. Versucht, mehr Struktur hineinzubringen: Zu welchen Zeiten kann sie gerne vorbeischauen, zu welchen eher nicht.

Sie muss ihr Leben führen und nicht permanent an Deinem teilhaben. Dräng sie mehr in die Richtung, indem Du sie ein Stück aus Deinem auch ausschließt.

Ich weiß, das ist alles leichter gesagt als getan. Aber was ist das nicht? Klare Regeln und Strukturen können da helfen, denke ich. Vielleicht kannst Du auch zusammen mit ihr etwas beginnen, was sie dann allein fortsetzt? Einen Kurs z.B.?

Alles Gute!
Dana