Problem von Lizzy - 13 Jahre

Psychische probleme, Depressionen usw...

Hallo...

ich weiß, dass ich in pubertät bin usw.
Bitte führt meine probleme nicht darauf zurück.
Mein erstes Problem besteht darin, dass ich, glaube ich zumindestens, seit Winter 2004 an Depressionen leide.
Wie sich das äußert?
Ich fühle mich einfach nur leer, habe zu nichts Lust, weiß nicht wohin mit mir. Jegliche Motivation, Hoffnung und Mut sind dann weg.
ich bin dann nur noch ein Häufchen Elend, was mit sich selber darum kämpft nicht wegzulaufen, sich zu ritzen oder sich umzubringen. ich schreibe dann meistens Gedichte die eigentlich einigermaßen helfen, aber nicht ganz.
Solche gedanken habe ich dann:
eit zu gehen?
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Wie oft schon an den Tod gedacht,
und wie oft dann doch nichts gemacht?
Wie oft gesagt:"Lass mich, ich geh!"
und bin trotzdem geblieben?

Unzählige Male...

Was hinderte mich?
Freunde...Hoffnung!

Jetzt habe ich beides verloren,
nur noch Angst.
Ist es Zeit für mich zu gehen?
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Ich frage mich,
ist es Zeit zu gehen?
Wer braucht mich schon?
Wer will mich schon?
Was soll ich hier?
Ich, ein überflüssiges Geschöpf.
Noch schnell ein Abschied,
ein letzter Brief.
Dann bin ich endlich frei!

Ich frage,
hat es noch Sinn?
Habe ich einen Wert?
Ich baue nur Mist,
was soll ich noch?
Fühle nur Schmerz.
Unendliche Angst in mir.
Nach aussen glücklich,
innen leer.
Fühl mich alleine in dieser Welt.
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ich habe viele solcher gedichte geschrieben...
Was kann ich tun damit diese furchtbaren Gefühle verschwinden?
Mit meinen Eltern reden kann ich nicht. Echt nicht!
Naja...
Mein 2. Problem ist folgendes:
In der Grundschule war ich ein selbstbewusstes, fröhliches Mädchen was schlagfertig, witzig und beliebt war. Angst vor Menschen wäre mir nie in den Sinn gekommen.

Ab der 5. Klasse ist dann alles bergab gegangen. Ich habe mich von meiner Klasse getrennt, was auch seine gründe hatte und habe alleine auf ein gymnasium gewechselt.
Dort hab ich mich nicht besonders wohl gefühlt. ziemlich unwohl sogar, weil ich irgendwie nicht darein gepasst habe.
Also habe ich nach einem halben Jahr auf die Geamtschule bei uns im Ort gewechselt, wo ich das erste Halbjahr ziemlich fertig gemacht wurde.
Danach ging es steil bergauf für mich und ich wurde - endlich - in die Klassengemeinschaft aufgenommen und habe mich wohl gefühlt. Doch nach und nach wurden wir in Kurse eingeteilt und jeder aus der Klasse hat langsam seinen eigenen Freundeskreis gefunden. ich und meine besten Freunde wurden oft als kindisch abgetan, weil wir oft Mist gelabert haben und albern waren *grins*
nach und nach wollte ich das dann nicht mehr. Wenn wir in den pausen zusammengestanden haben wäre ich am liebsten einfach weggerannt irgendwo in den wald und spazieren gegangen. doch das ging ja nicht.
Scherzhaft wurde ich oft als "Streberin" bezeichnet weil ich Klassenbeste war und eben etwas schlauer als der Durchschnitt (meine Klasse war zur Hälfte türkisch und es waren viele perspektivenlose Deutsche dabei). Bald war es cool eine 5 zu schreiben. Auf der Schule konnte man ja nicht sitzen bleiben. es ging nur noch darum cool und in zu sein. beliebt.
Vielleicht sollte ich auch erwähnen, dass es immer viel streit und gezicke und fertiggemache gab
Jeder suchte sich seine Freunde, wie schon erwähnt. ich und meine besten freundinnen blieben zurück. Ich wurde imemr unglücklicher, ängstlicher, verschlossener. ich habe mich immer irgendwie anders gefühlt. ich habe Interesse an Politik, religion, Geschichte, Diskussionen über Tierschutz, ich bin Vegetarierin usw. Meine Mitschüler waren immer nur dabei dumme Sprüche zu machen und "besser" zu sein als andere. Cooler...
Als ich, nichtgetauft, in Konfi eintrat um Christin zu werden lernte ich meine grundschulfreundin neu kennen. Ich bin diesen Winter aus Konfi ausgetreten.
In einem heftigen Streit in dem ich ziemlich niedergemacht wurde, entschloss ich mich die schule zu wechseln. Bloß weg von denen, habe ich gedacht.
Seit 2 Wochen gehe ich jetzt auf ein gymnasium mit alten grundschulfreunden.

Doch ich habe beobachtet wie in dieser gesamten Zeit mein Selbstbewusstein und Vertrauen mit Füßen getreten wurde...und jetzt fast nicht mehr existiert. ich habe tierische "Angst vor Menschen". immer Angst etwas falsches zu tun, zu sagen...
ich bin oft stumm wenn ich mit Leuten zusammen bin und fühle mich unwohl. Aber das möchte ich gar nicht! Ich möchte auch witzig und beliebt sein^^
Doch wenn ich etwas sagen will fällt mir echt nie etwas ein!
Früher war es mir relativ egal ob jemand mit mir gestritten hatte. ich war stolz und stark! heute gehe ich Streit aus dem Weg und meide ihn....aus Furcht.

ich will wieder ien glückliches Mädchen sein...hilfe!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Lizzy!

Gedichte habe ich früher auch oft geschrieben, es war für mich eine große Hilfe, meine Gefühle auszudrücken und auch zu erkennen. Heute, wenn ich sie mal zu Hand nehme, weiß ich kaum noch, welches in welche Situation gehörte. Eigentlich ist das schade.

Du schreibst gerne. Wie wäre es, wenn Du Dir ein Positiv-Tagebuch zulegst und jeden Tag das schönste Erlebnis hineinschreibst. Zum einen, um Dir selbst deutlich zu machen, das es da war und zum anderen, um es immer mal wieder durchlesen zu können, wenn Du sehr weit unten bist. Versuch doch mal, Deine schönen Gefühle in Gedichten auszudrücken. Das hilft auch. Die schönen Dingen müssen gestärkt werden.

Politik, Geschichte usw. gehören leider nicht zu den 'Standardinteressen' von Mädchen in Deinem Altern. Ich find das gut, sehr sogar. Das zeigt doch auch, dass Du Interesse am Geschehen, am Leben und an Veränderungen hast. Du bist stark, hast es nur leider irgendwo in Dir vergraben, weil Du damit zu oft aneckt bist. Und jetzt, wo Du diese Stärke brauchen könntest, hat sie sich verkrochen. Lock sie wieder vor. Du bist Du und Du bist gut und toll genau so. Sag Dir das selbst und streite lieber, als dass Du Dich selbst versteckst. Verstehst Du, was ich meine?

Es ist schade, dass Du Dich so wehrst, mit Deinen Eltern zu sprechen. Denn gerade sie könnten Dich bestärken, sie lieben Dich genau so wie Du bist (auch wenn Eltern das vielleicht nicht immer zeigen, aber es ist so). Such doch einmal das starke Mädchen in Dir und geh auf sie zu.

Ich kann leider nicht einschätzen, wie groß Deine Angst ist und ob Du es allein schaffen kannst, sie zu überwinden. Vielleicht wären Gespräche mit einem Therapeuten genau das richtige für Dich, um wieder das fröhliche Mädchen zu werden, bzw. es wieder an die Oberfläche zu holen.

Alles Gute!

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