Problem von Anonym - 18 Jahre

Alkohol/(SVV)!?

Hallo liebes Kummerkastenteam,

Da ich nicht unbedingt der Mensch bin der sich gerne mit jedem "kleinen" Problemchen seiner Umwelt anvertraut hoffe ich das ihr mir ein bisschen weiter helfen könnt...

Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob das ein "ernsthaftes" Problem ist oder eher eins diese zahlreichen "Pubertät-Probleme" die "völlig normal" sind und mit der Zeit wieder vorübergehen.....

Ich fang am besten mal vor knapp 3 Jahren an, damals war ich eine Zeit lang auf einem Internat gewesen bin dann auf meine jetzige Schule gewechselt...
Die Zeit war wohl ziemlich ungünstig da der Schulwechsel ziemlich genau in meine damalige (ich denke was ich bei Freunden mit erlebe auch normale) Depri Phase gefallen ist, Selbstzweifel, 16 Jahre und keine Freundin gehabt (bekommt zwar immer gesagt man sieht gut aus, ist nett, jeder mag einen, aber ihr kennt das ja denk ich), Stimmungsschwankungen, 0-Bock-Phase, usw....

Die Freunde die einen in dieser Zeit normal wieder aus der Bude holen hatte ich durch meine neue Schule noch nicht, daher bekamen die meisten auch ziemlich schnell ein "falsches" Bild von mir (zumindestens ein anderes als ich die Jahre davor hatte)....

Was folgte war so ziemlich das bisher "schwerste" Jahr meines Lebens, die fehlenden Sozialen Kontakte hab ich versucht über das Internet auszugleichen, angefangen mit einfachen Spielen wie Counterstike, usw....was noch "relativ normal" war, weiter zu mmogs (OnlineRollenspiele) die damals gerade am kommen waren und natürlich Gift für meien damalige Stimmungslage...
Viele intensive Kontakte, Suchtfördernd, sehr sehr zeitaufwenig....dazu noch abundzu Erfolgserlebnisse....

Mein nächstes Jahr, bzw. die nächsten 9 Monate habe ich mein Leben Großteils mit zocken verbracht, da ging soweit das ich Nachts bis 3 Uhr gespielt hab und den Schlaf dann in der Schule nachgeholt habe (Notenmäßig ist die Phase zum Glück nie zum Problem geworden), 10 Stunden + während der Woche waren eigentlich normal, am Wochenende bis zu 16,17 Stunden....

Irgendwann kam jedoch der Zeitpunkt an dem ich mir gesagt hatte das es so nicht weiter gehen kann, habe meine sämtlichen Spiele in den "müll" geschmissen und den PC ab da an nur noch zum Chatten via ICQ benutzt....
Das nächste Jahr ging es dann langsam Bergauf, Schulisch wurd ich etwas besser, langsam fand ich Anschluss an den rest der Klasse (Kontaktmäßig), war zwar immer noch eher ein Aussenseiter aber lange nicht mehr so extrem wie im ersten Jahr...

2006 war dann sozusagen der Durchbruch, der PC war seitdem kaum noch in gebrauch, ich habe mehr oder weniger in eine gute Gruppe von Freunden rein gefunden, hatte am Anfang zwar oft noch Angst das das wieder kaputt gehen könnte aber inzwischen hat sich das auch gelegt.....
Wochenende mache ich wieder was, lerne neue Leute kenne, bekomme neue Freunde, lerne nette Mädchen kennen (wenn auch net sonderlich erfolgreich), perfekt läuft es sicherlich noch nicht aber wenn ich diese Sommerferien mit den vom letzten jahr vergleiche ist das Stimmunsmäßig eine Steigerung von 200% :-)

Jetzt fragt ihr natürlich warum ich hier hinschreibe......
Also nach der etwas längeren Vorgeschichte zu meinen eigentlichen Problem...
Die Stimmungsschwankungen (denke Depressionen waren es keine) hab ich immer als Pubertäre Probleme abgetan, nicht weiter beachtet....

Einen Unterschied, den ich allerdings nicht wirklich begreife ist die Wirkung von Alkohol in dieser Phase.....
Ich habe mal in einen Sprichwort gelesen das Alkohol keine Mensche verändert sondern nur die wahren Gefühle nach aussen bringt....

Gut, mit fast 19 Jahren weiß ich das Alkohol einen manchmal einen Streich spielen kann aber langsam mache ich mir sorgen...
Während ich früher eigentlich sonst eher ein "ruhiger" Mensch war, um nicht zu sagen still, selten was gesagt habe, sehr "introvertiert" war, meine Gefühle selten gezeigt habe hat sich das mit Alkohol schlagartig geändert...
Ich wurde lustig, habe gelacht, geredet wie ein Wasserfall.....

Heute, wo ich sicherlich immer noch schüchtern bin, im großen und ganzen aber nicht mehr wie ein Depressiver Jugendlicher sondern mehr wie ein im großen und ganzen glücklicher Mensch rumlaufe hat sich das ebenfalls geändert....

Anfangs wurd ich durch alkohol noch ruhiger, meine früher im "normalen Leben" ausgelebten Schlechte laune Phasen kamen dann raus, hab nichts mehr geredet, geschmollt.......

Inzwischen sind die "schlechte Laune Phasen" so schlimm geworden das ich Anfange mich andauernd "Selbstzuverletzten"...(wenn man das so nennen will, habe das in der Überschrift mal mit einem !? verziert weil ich mir da nicht wirklich sicher bin...).....
Ich mach mir Würgespuren mit Kordeln, schneid mich absichtlich mit Glaß fahre "blind" mit dem rad/inliner einfach über Straßen/Kreuzungen ohne zu schauen ob Autos kommen (ist mir in dem Moment egal...), leg mich auf die Straße zum schlafen....
meistens immer nachdem ich irgendwas "gesehen" habe was mich "unglücklich" macht.... (Mädchen das man nett findet interessiert sich mal wieder nicht für einen, usw...)

Wäre das einmal der Fall gewesen würde ich mir keine Gedanken machen aber in letzter Zeit tritt das immer häufiger und heftiger auf....

Am nächsten Tag (wie heute) weiß ich selbst nicht mehr warum ich das gemacht habe, wie oben gesagt, inzwischen geht es mir eigentlich sehr sehr gut, zumindestens bin ich, glaub ich, wieder recht zufrieden mit der Gesamtsituation.....Ich bin sicherlich kein potentiell gefärderter Selbstmörder ;), wie gesagt, diese Phasen habe ich ausschließlich dann wenn ich zu viel getrunken habe (aber dann auch mit ziemlicher sicherheit..), ansonsten bin ich, zumindestens meistens recht gut gelaunt...

Natürlich, einfach keinen Alkohol mehr trinken ist die naheliegstense Lösung und auch so von mir angewand...zumindestens zu erst....

Aber meine Frage ist viel mehr ob das irgendwelche tiefgründigeren Probleme sind oder auch nur eines dieser "Problemchen" wie sie viele habe, selten drüber geredet wird und mit der Zeit wieder verschwinden...

Hoffe ich bin mit meiner Frage hier nicht komplett falsch, danke im Vorraus :-)

Anwort von Sabine

Hallo!

Ehrlich gesagt, habe ich mir beim Lesen Deiner Mail auch Gedanken gemacht, ob es viel tiefgründiger liegt, warum Du Dich so verhälst bzw. warum Du so denkst und fühlst. Leider sind mir hier die Hände gebunden. Tiefgründiger liegende Probleme kann ich als "Laie" oder Kummerkasten-Tante (wie man mich so oft bezeichnet) nicht aus Deiner Mail erkennen.
Klar, können tiefgründigere Probleme sein, die dazu führen, dass Du so denkst und fühlst und Dich so verhälst, aber die Diagnose kann ich nicht stellen. Hier könnte Dir mit Sicherheit ein Psychologe weiterhelfen. Schreck vor dem Gedanken nicht gleich zurück. Psychologen sind eine große Hilfe, wenn man selber nicht mehr weiter weiß. Es bedeutet nicht gleich, dass man krank ist. Sie sind da, um uns Dinge zu erklären, die wir einfach nicht mehr verstehen. Von daher möchte ich Dir schon raten mit einem Fachmann darüber zu sprechen um den Ursprung Deines Verhaltens herauszufinden.

Lieben Gruß