Problem von Christina - 17 Jahre

Mein Vater ist gestorben

Irgendwie ist das alles kaum zu fassen. vor 7 wochen ist mein vater gestorben. es war ein ziemlicher schock, da er 4 tage vorher noch beim arzt war, und laut dem alles in ordnung war. im november hatte er einen leichten herzinfarkt, so geringfügig anscheinend, dass er nicht in kur musste. und dann ist er vor 7 wochen ganz plötzlich gestorben. einfach weg. meine mutter war mit ihm 30 jahre zusammen, und für sie sit es natürlich viel schlimmer, als für mich. aber ich kann meine trauer nicht in der familie zeigen. ich kann das einfach nciht. das tut alles so weh.
letzte woche war das sechswochenamt für meinen vater. zum glück hatte ích freunde, die mit mir da waren. sie sind dann auch mit zum friedhof gegangen. ich stand vor dem grab und meinte, ich würde gleich zusammenbrechen. wären meine freunde nicht gewesen...
das mit meinem vater ist im krankenwagen vor unserem haus gestorben. wenn ich an ihn denke, sehe ich ihn nur noch von ärzten umringt in unserem wintergarten auf dem boden liegen. ich höre noch genau, wie er sagt, dass er keine luft mehr bekommt. ich habe die haustür aufgehalten, als sie ihn rausgetragen haben.

in 6 wochen werde ich für ein auslandsjahr nach england gehen. das scheint wie eine flucht vor diesem ganzen dreck, oder? dieses auslandsjahr ist seit 3 jahren geplant. ich habe so hart darauf zugearbeitet, das ist mein größter traum. und jetzt geht alles den bach runter. ich bin ein einzelkind, und ich mache mir so große sorgen, dass meine mutter dann komplett alleine hier steht. momentan versuche ich für meine mutter stark zu sein. das heulen verkneife ich mir nur noch, wenn andere dabei sind. das ist falsch, das weiß ich, aber ich kann dann auch einfach nicht anders.
ich schaffe es auch nicht, zum friedhof zu gehen. die beziehung zu meiner mutter scheint mir, durch meine zurückhaltung zerrüttet.
leider wohne ich in einem kleinen dorf, und komme nicht von hier weg. ich brauche meine freunde, aber die wohnen alle mindestens 10 kilometer von hier weg. ich habe wirklich das gefühl, hier eingesperrt zu sein.

ich wollte das hier einfach nur mal loswerden. danke, für's lesen

Maja Anwort von Maja

Liebe Christina,

am liebsten würde ich dich jetzt ganz fest in den Arm nehmen. Denn das was dir passiert ist ist wirklich schlimm. Bei meinem Opa war es so wie bei deinem Vater und ich kann nachfühlen, wie du dich fühlst.
Es war der Vater von meinem Papa und auch heute, ein Jahr danach erwische ich ihn doch immer wieder dabei wie er weint. Aber das ist nur allzu verständlich, denn schließlich versucht man dadurch auch mit seiner Trauer zurecht zu kommen.

Der Tod deines Vaters ist noch nicht lange her und es ist normal, dass es schwer für euch ist. ich finde es wirklich ganz toll, dass du so für deine Mutter da bist, aber dennoch solltest du diese Reise unternehmen. Denn du hast dich daraug gefreut und sie lenkt dich ab.
Dennoch solltest du natürlich immer den Kontakt zu Nach hause bewahren und für deine Mutter da sein. Sie hat sicherlich auch Freunde die sie unterstützen und natürlich ihre Familie.

Rede mit deinen Freunden darüber, wann du immer du es für nötig hälst. 10km sind nicht wirklich weit weg und sie werden sicherlich auch den Weg auf sich nehmen um für dich da zu sein.

Ich habe noch einen Link für dich und hoffe, dass er dir weiterhelfen kann:

http://www.postmortal.de/Literatur/DorisWolf/doriswolf.html

Würde mich sehr freuen mal wieder von dir zu hören!

Alles Gute