Problem von Thomas - 20 Jahre

meine Freundin wurde vergewaltigt

hallo ich war gestern abend bei meiner freundin wir hatten ein streit weil sie sich immer weiter distanziert. auf einmal fing sie an zu weinen ich wollte sie trösten aber sie zuckte immer zusammen wenn ich probierte sie in den arm zu nehmen,schlug um sich und schrie ich solle verschwinden. ich konnte sie in den zustand nicht alleinlassen da habe ich ihre mutter angerufen. ich lies sie allein nach einer stunde kamm ihre mutter aus der wohnung meiner freundin da erfuhr ich das sie das erste mal mit 13,drei tage in ein baukonntäner verschlept wurde und immer wieder vergewaltigt wurde. ich bin dann nach hause und ihre mutter blieb die nacht bei ihr heute bekamm ich ein anruf von ihrer mutter da erfuhr ich das das nicht das einzig mal war sie wurde soweit ich es weis noch zwei mal vergewaltigt. das ging mir so an den nieren das ich zwei stunden geweint habe. wie kann ich ihr helfen wenn sie mich nicht sehen will. bitte könnt ihr mir ein rat geben

Carmen Anwort von Carmen

Hallo Thomas,

solche Mails schocken auch uns immer wieder. Es tut mir sehr leid was Deine Freundin durchmachen mußte.
Zuerst möchte ich Dir sagen, dass ich Deine Reaktionen toll finde. Die Mutter von Ihr dazuzuholen war wohl genau das Richtige.
Ich empfinde Dich, nach den Sätzen, für sehr bedacht, tiefsinnig und was absolut für Dich spricht, Du scheinst zu Ihr zu stehen.

Ich hoffe Sie kann erfassen welch wertvollen Helfer Sie an Ihrer Seite hat.
Tja und da beginnt Dein Part, Deine harte Arbeit, bei der Du Dich zurücknehmen, mit Kraft, Mut und viel einfühlsamer Liebe aggieren mußt.

Das zuerst Wichtigste liegt im persönlichen Gespräch mit Ihr. Da Deine Anfrage schon ein paar Tage alt ist, hast Du dies sicher schon hinter Euch gebracht.
Behutsam auf Sie zugehen, ruhig auch fragen ob Sie mit Dir darüber reden will, ist sicher nicht der falsche Weg.
Wichtig finde ich, dass Du ihr sagst wie Du zu ihr stehst.
Ich würde wissen wollen wie mein Partner darauf reagiert, ob er noch Liebe empfindet, ob er MICH noch lieben kann.
Man fühlt sich sicher derart gedemütigt, schlecht und verurteilt hart - da mußt Du als Partner sehr beruhigend und einfühlsam sein, damit da nichts zerbricht.
Erzähl Ihr, dass Dir das Geschehene so weh getan hat, dass auch Du viel geweint hast, es Dir weh und leid tut.
Ich glaube das schönste Geschenk das Du ihr machen kannst ist Deine Hoffnung auf Gutes, Dein Lächeln für Euch und das Nachfragen ob Du Sie in den Arm nehmen darfst.
Das gute, warme und mit Deiner Liebe unterstrichene Gefühl das Du weitergibst wird Euch sicher stärker für das Kommende.
Was Ihr nicht machen dürft, ist Schweigen. Ihr müßt gemeinsam diese Geschichten als Paar verarbeiten, offen und mit viel Gesprächen. Alles andere landet früher oder später in Sackgassen und Einbahnstraßen.
Das Verhältnis zu den Eltern ist sicherlich gut, da Du auch von der Mutter viel Vertrauen geschenkt bekamst. Bezieh ruhig die Eltern mit ein, das wird ein festes Geflecht an Vertrauen schaffen das Ihr alle braucht.
Deine Freundin sollte, was ganz ganz wichtig und Sie bereit dazu ist, eine Therapie machen. Über Ihren Arzt, über Beratungsstellen in eurer Stadt könnt Ihr gemeinsam die Kontakte knüpfen. Auch Du als Angehöriger von Opfer von Gewalttaten hast die Möglichkeit eine Beratungsstelle aufzusuchen und Hilfe mit der Frage "Wie gehe ich mit ihr um" zu bekommen.
Eine Partnertherapie ist auch noch eine Möglichkeit der Verarbeitung.
Deine Freundin muß Wärme wieder spüren und das Gefühl bekommen, dass sie einen großen Wert hat.
Deine Liebe wird Ihr helfen, dessen bin ich mir ganz sicher.
Alles Gute für Euch Beide verbunden mit danz viel Kraft.
Wir sind jederzeit für Euch da
carmen