Problem von Anonym - 24 Jahre

Bin ich ein Mörder?

Hallo liebes Team,


Ich bin 29 und habe viel grauenvolle sachen in meinem leben erfahren. Ich bin Soldat! Es mag für andere interessant sein was ich hier schreibe aber ich kann mich einfach keinem anvertrauen. ich weiß nicht ob das hier jemals veröffentlicht wird aber ich hoffe. Ich bin seid etwa 4 Jahren bei einer Spezialeinheit der Bundeswehr (ich darf nicht mehr darauf eingehen denn ich habe einen Eid geschworen). Ich habe viele Menschen in meinem Leben getötet in einsätzen zu denen man nicht NEIN sagen kann wenn man so einen Werdegang wie ich einschlägt! Ich meine, versteht mich nicht falsch aber ich wollte diesen job! Doch ich komme mit der wahrheit nicht klar das ich viele Menschen (wie du und Ich) getötet habe. Ich sehe es als belastung an....... eine schwere last die ich zu tragen habe. Ich darf niemanden meine personalien anvertrauen ich lebe in der annonymität und bin einfach alleine. meine familie durfte nix wissen (nur meine engsten angehgörigen) und ich habe mich abgekapselt. Nun werde ich in 3 monaten "den Laden" verlassen und hoffe das ich dieses Laster (menschen getötet zu haben) mein leben lang tragen kann. ich will/muss mir ein neues Leben aufbauen mit 30 und ich habe ein wenig angst davor ehrlichgesagt mich in die gesellschaft wieder zu integrieren. ihr sagt jetzt mit sicherheit vertrau dich den psychologen an die dir zur seite stehen aber das kann ich leider nicht! es wäre ein schuldgeständniss für mich. Wie seht ihr das als aussenstehende? bin ich ein mörder oder nicht? (Man handelt nach befehl und auftrag). bitte antwortet ich möchte nur eine Meinung von aussenstehenden...denn ich möchte mich natürlich auch bald binden und muss meiner zukünftigen alles erzählen können

Anwort von Sabine

Hallo!

Wenn Du so denkst, dass hast Du vielleicht den falschen Beruf gewählt. Ja, ich weiß, dass es eine Betreuung nach der Dienstzeit durch einen Psychologen gibt und ich finde schon, dass Du seine Dienste in Anspruch nehmen solltest, damit Du wieder Deine eigenen Frieden finden kannst.
Was geschehen ist, ist nicht rückgängig zu machen und es geschah in dem Moment, weil es passieren sollte. Du hattest keine andere Wahl mehr. Ich kann mir denken, dass es schwer ist mit sich zu vereinbaren, aber es totzuschweigen oder in sich hinein zu fressen, ist auch keine Lösung. Nein, ich denke vielmehr, dass es Dich dann igendwann auffressen wird. Danke, dass Du es uns anvertraut hast und gut, dass Du darüber sprichst. So konntest Du schon zum ersten Mal erfahren, dass es ein erleichterntes Gefühl ist. Doch, sprich darüber mit den richtigen Leuten und löse Dich von dem Druck, der sich dadurch aufbaut. Es hilft Dir bestimmt jetzt und auch in der Zukunft.

Lieben Gruß
Sabine