Problem von Heiko - 38 Jahre

Fremdgeher (Teil 4)

Hallo Sabine,
warum ich Sie wegschicke? Wir wohnen in Städten die rund 120 km auseinander liegen, ich von Montag bis Freitag in einer Werbeagentur arbeite und sie studiert. Am Wochenende arbeite ich im Nachtleben und sie trainiert und spielt am Wochenende. Selbst wenn ich ausziehen würde, welche Perspektive hätten wir? In Ihre Stadt kann ich nicht ziehen, ich hätte dann 2 Kinder in 2 verschiedenen Städten und das Gefühl keinen Funken Verantwortung zu haben. Vom Job will ich garnicht reden. Sie ist 20 Jahre alt und hat noch ihr ganzes Leben quasi vor sich, ich bin 38 welche Perspektive soll das für sie sein ? Ich habe sie nicht weggeschickt, ich hab ihr ihre Freiheit zurückgegeben. Sollte es hier zu einem endgültigen Ende kommen kann ich ihr doch nicht die Scheiße die darauf folgt zumuten. Das es mir aber dabei so schlecht geht hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Aber welche alternative haben wir schon. Eigentlich keine außer die, uns gegen unser Herz zu entscheiden.

Anwort von Sabine

Hallo Heiko!

Wenn ich es nicht lesen würde und Dir nicht glauben würde, dann würde ich denken, dass ein 75jähriger Mann mir schreibt, der sein Lebensende in bereits 5 Jahren erwartet. Sorry, wenn ich es so krass schreibe, aber Du wolltest eine ehrliche Antwort.

Was sind 120 km? Eine Entfernung, aber m.E. kein Hindernis. Darüber brauchen wir also nicht mehr sprechen.

Was ist mit Deinem Job im Nachtleben? Muß der sein? Brauchst Du das Geld unedingt? Oder machst Du den Job, weil er Dich ablenkt vom Alltag oder weil er Dich von zuhause rausbringt?

Wieso hast Du, wenn Du Dich trennen würdest, 2 Kinder in 2 verschiedenen Städten? Ist die älteste Tochter aus erster Ehe und lebt gar nicht bei Dir? Du hast bisher leider nie etwas darüber geschrieben. Nur, dass Du 2 Töchter hast.

Ehrlich gesagt, habe ich es heute auch ein wenig schwer Dir zu antworten. Ich möchte es trotzdem versuchen. Schließlich fragst Du nach meiner und nicht einer allgemeinen Antwort. Schließlich kann man es so oder so sehen. Einigen würden sagen: rauf Dich zusammen und lass den Liebeskummer ziehen. Andere würden sagen: lebe Dein Leben und sei glücklich. Sperre Dich nicht in einen Käfig.
Ich bin mehr der Mensch, der sagen würde: lebe Dein Leben und finde einen Weg, dass Du wieder glücklich sein kannst.
Man kann es nicht jedem Recht machen und ich bin auch der festen Überzeugung, dass wir nicht leben, weil wir es anderen recht machen sollen, den ganzen Tag. Das ist zwar schön für die anderen, aber man selber leidet doch, wenn man selber nicht glücklich werden kann dabei. Heiko, Du bist doch wichtig und Du sollst doch auch glücklich sein.
Dein Verstand sagt Dir, dass Du vernünftig handeln sollst und so, wie man es vielleicht von Dir erwartet. Dein Herz blutet jedoch und kann sich nicht damit abfinden. Oder : noch nicht damit abfinden. Herz und Verstand in Einklang zu bringen, ist oftmals nicht einfach.
Nun zu der Frage, was will Deine Freundin denn überhaupt? Leidet sie auch, oder hat sie sich inzwischen schon längst damit abgefunden? Sieht sie eine Zukunft für euch beide? Hätte sie eine Lösung für die Probleme?
Heiko, Du kannst warten, bis der Liebeskummer vorbei ist oder Du kannst handeln. Eine Entscheidung kann ich Dir leider nicht abnehmen.

Lieben Gruß
Sabine

http://mein-kummerkasten.de/65765/Fremdgeher-Teil3.html

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