Problem von Anonym - 13 Jahre

meine mutter stirbt

hallo, ich bin 13.meine mutter hatte vor ca 6 jahren brustkrebs bekommen, hat alles nach einer brustamputation und chemo und alles sehr sehr tapfer durchgestanden, dann vor ca 2 jahren kam eine metastase des krebses im kopf, es folgten kopf-op, bestrahlung, chemo. meine mutter war so tapfer, selbst die ärzte waren überrascht wie viel durchhaltevermögen und kraft sie aufwies. dann wurden während der ambulanten chemotherapie-zeit plötzlich ihre blutwerte schlecht, sie bekam ambulant ein paar mal fremdes blut in form von blutkonserven zugeführt. ihre blutwerte blieben aber relativ schlecht. aber kein arzt riet ihr davon ab, eine woche mit mir, und meiner schwester (11) nach mallorca zu fliegen. also tat sie das. dort hustete sie viel, übergab sich zum schluss auch und war kraftlos. und ich war wie immer patzig und unfreundlich zu ihr, hab mich letztendlich sogar noch drüber aufgeregt dass sie unsere tante einfliegen ließ, weil es ihr so schlecht ging. aber das war eigentlich dann so gut dass sie kam. mama wurde schließlich in eine mallorquinische klinik auf die intensiv gebracht. dort dachten sie erst sie hätte metastasen in der lunge...das war so schrecklich, daran kann man leicht sterben...dan entwarnung: "nur" schwere lungenentzündung. erleichterung.wir flogen mit unserer tante nach haus nach germany, währen unsere mama, die noch nicht transportfähig war und beatmet wurde, erstmal auf mallorca blieb. schließlich, als die lungenentzündung etwas abgeklungen war, wurde sie nach deutschland geflogen und in ein krankenhaus gebracht. hier wurde festgestellt, dass durch die lungenentzündung fast alles zusammengebrochen ist und sie auch doch irgendetwas an/in der lunge hat. fazit: sie wird innerhalb der nächsten tage sterben, die ärzte können nichts mehr tun. es ist so schrecklich, seit sie auf mallorca eingwiesen wurde, ist sie im künstlichen schlaf und wird künstlich beatmet und nun stirbt sie! und ich (die ich in der pubertät bin, was aber KEINE entschludigung sein soll, nein) war in letzter zeit nur noch unfreundlich zu ihr, rücksichtslos und frech. wie soll ich damit fertig werden, ich liebe und brauche sie doch! ich kann nicht ohne sie leben sie war die beste mama und ich habe ihr nie richtig gezeigt dass ich das zu schätzen wusste! sie hat alles so tapfer durchgestanden und nun...

Carmen Anwort von Carmen

Hallo an Dich,

es ist furchtbar zu lesen was Ihr und Du durchmachen müßt.
Ratschläge kann Dir kein Mensch geben, nur einige Gedanken möchte ich Dir versuchen zu schreiben, vllt. trösten.

Wir haben hier keinen Einfluß darauf was uns erwartet, wann wir gehen müssen oder welceh Geschichte für uns schon geschrieben wurde. Vielleicht ist es wichtig vorab Dir zu erklären, dass ich ein sehr gläubiger Mensch bin und deshalb meine Gedanken für Dich dementsprechend ausfallen.
Er wird sie zu sich holen. Das Schlimme ist, dass Du es nicht aufhalten kannst.
Weißt Du was das Wichtigste für Dich ist? Egal wie Du in den letzten Wochen zu Deiner Mama warst: Sie weiß und spürt doch ganz genau Deine Angst um Sie und vor allem fühlt sie die Liebe die Euch verbindet. Du bist seit 13 Jahren Ihr Kind, mit Liebe zur Welt gebracht und erzogen, das ändert man nicht indem die pupertäre Tochter einige Wochen aus dem Ruder läuft.
Ja es wäre für Sie sicher besser gewesen die vllt. letzte Reise mit Ihren Töchtern harmonischer noch genießen zu können. Doch das dies jetzt nicht so gelaufen ist, läßt sich nicht mehr zurück drehen. Verzweifel nicht, ich bin sicher, dass Dein Verhalten unterstrichen wurde mit ganz ganz viel Angst um den Verlust Deiner Mama.
Sie weiß das. Sie weiß auch wie sehr Du Sie liebst. Wie gesagt ein so starkes Band zw. Kindern zur Mutter läßt sich nciht so schnell trennen.

Ich weiß nicht ob Du Deine Mama schon verabschieden mußtest. Vor drei Tagen hast Du uns geschreiben. Wenn nicht, was ich Dir und Euch wünsche, dann geh ins Krankenhaus, leg oder setzt Dich ans Bett Deiner Mama und rede mit Ihr. Sie wird Dich bestimmt hören, fühlen und ich bin mir sicher, dass Sie leichter gehen kann, wenn man im Reinen ist. Sag Ihr, auch wenn Alle sagen, dass Sie Dich nicht hören kann, wie sehr Du Sie liebst, wie arg es Dir weh tut und doch Du Ihr endlich keine Schmerzen mehr wünschst. Drück Sie, küss Sie - ich nenn dies eventuell auch "Abschied nehmen" So wie Du dies schilderst, glaube ich nicht, dass Sie noch gesund werden wird, dann nütze die noch verbleibende Zeit um Ihr zu sagen wie sehr Du Ihr dankst, bewunderst.
Ich würde es so versuchen zu durchleben. Intensiv, auch wenn es einen zerreisst, setzte Dich damit auseinander. Es ist sehr wichtig, dass Du Dich nciht verschließt und das Gefühl Dich nciht losläßt, dass Du ohne Sie nicht leben kannst. Schaffe es mit Deiner Schwester,Tante, darüber zu reden, sich zu öffnen, auch gemeinsam zu trauern.
Man muß Trauer zulassen können um sie durchzustehen. Weine, sei ruhig fassungslos und lehne DIch dabei an Menschen die Du liebst. Redet über Sie, versucht mit Ihr zu sein. In euren Herzen kann Liebe nicht sterben.

Als mein Vater ganz früh starb hab ich alles gar nicht verstanden, ich glaube ich wollte es auch nicht verstehen. Ich hab Gott angeschrieen warum er dies zuläßt, sogar dass ich ihn dafür hasse. Es ändert jedoch nichts. Heute weiß ich, dass er mir nur vorangegangen ist, ich ihn iweder sehen werde und seither ich versuchen muß ein aufrechtes Leben zu führen. Mit 13 Jahren sieht man dies natürlich nicht, das mußt Du auch nicht.
Ich habe keine Ahnung ob Dich die Worte trösten, wie Eure Situation gerade jetzt ist, doch ich weiß wie Du Dich fühlst.
Wenn Du dies liest, dann geh einfach ein Zimmer weiter, zu Deiner Schwester, nimm sie in den Arm und tröstet Euch.
Ich wünsche Dir von ganzen Herzen Kraft, viel Mut und Gottes Segen für die kommende, auch sehr schmerzhafte Zeit.
Wie sind jederzeit für Dich da
carmen