Problem von Teresa - 19 Jahre

Auseinandersetzen und loslassen

Hallo liebes Team von mein-kummerkasten.de,

über Google bin ich auf eure Seite gelangt und ich hoffe, dass ich mir bei euch einen guten Ratschlag einholen kann.

Es geht um mich und meinen Exfreund K. - wir schaffen es nicht, zusammen zu sein und eine glückliche Beziehung zu führen, wir schaffen es aber auch nicht, voneinander loszulassen.

Ich bin gerade 19 geworden, K. ist 18; kennen gelernt haben wir uns im September 2003 in einem Kinderheim, in dem wir beide gelebt haben (K. wohnt dort nach wie vor).

Die Beziehung hatte schon einige Probleme, als sie noch gar nicht richtig angefangen hat. Zu der Zeit, als ich in das Heim gezogen bin, war ich 16 Jahre und war ich noch mit meinem damaligen Freund zusammen.
Ich bin in die sog. Verselbständigungsgruppe (VS) gezogen, K. war in der Außenwohngruppe der Einrichtung untergebracht - beide Gruppen sind im gleichen Haus, einer kleinen Villa außerhalb des Hauptgebäudes.

Als ich K. dort das erste Mal gesehen habe, hat mich schon etwas an ihm fasziniert; ich kann es gar nicht beschreiben. Ich und mein VS-Mitbewohner haben die Gruppe im Erdgeschoss neu angestrichen und es endete z.B. mit K. in einer Kissenschlacht... Mit allerlei Kleinigkeiten hat es angefangen...

Ich hab ihn Anfang Oktober in seinem Zimmer besucht und es hat sich so ergeen, dass wir uns geküsst haben. Es war in dem Moment das Schönste, was mir passiert war...
Ich habe mich dann vor meinem eigentlichen Freund immer mehr zurückgezogen, mich nicht mehr bei ihm gemeldet. Ich konnte und wollte mich zu der Zeit nicht mit ihm auseinandersetzen. Ich wusste nur, dass ich diese Beziehung nicht führen wollte - ich wollte mit K. zusammens ein. Ich habe diese Angelegenheit bis heute mit meinem damaligen Freund nicht geklärt; inzwischen lebt er in den USA.

Beim Weihnachtsfest im gleichen Jahr; da waren K. und ich eben gerade erst zwei Monate ein Paar; hatten wir die ersten Schwierigkeiten. Eine Freundin von mir hatte den Verdacht, dass er ein anderes Mädchen hätte - er ist mir aus dem Weg gegangen, so gut es eben ging, wenn man im gleichen Haus lebt...
Ich habe mich dann zurückgezogen, weil ich nicht an ihn herankam - und dann hat er gemerkt, was er da macht, indem er sich selbst auch zurückzieht. Er hat richtig um mich gekämpft; und es hat sich herausgestellt, dass er keine andere Freundin hatte, das glaube ich ihm.

Ab dem Zeitpunkt, als er sich um die Beziehung bemüht hat, wurde alles besser. Wir waren beide sehr glücklich und alles lief gut!

Dann habe ich es vermasselt. Ich habe auf einer Party im April 2004 einen anderen Jungen geküsst; ich habe es K. aber sofort gesagt. Er war natürlich enttäuscht und sehr verletzt.

Wir haben versucht, uns wieder zusammenzuraufen. Teils hat es auch geklappt, teils kamen diese Probleme aber immer wieder zur Sprache. Wir haben uns häufig gestritten, wegen Kleinigkeiten... Dann hat er mir zu meinem 17. Geburtstag einen Ring geschenkt; ein Freundschaftsring, wenn man so will, er hatte den gleichen. Zuerst wollte ich ihn nicht annehmen; ich hatte das Gefühl, dass er mich mit diesem Ring versucht an sich zu binden und unsere Probleme zu ignorieren probiert.
Nach langem Hin und Her waren wir dann mal getrennt, wieder zusammen, wieder getrennt und wieder zusammen...

Bis seine Wohngruppe dann in den Sommerferien in ein Ferienhaus im Sauerland gefahren ist und er - nach einem heftigen Streit vor seiner Abreise ins Sauerland - nichts Besseres zu tun hatte, als etwas mit einem Mädchen aus seiner Gruppe anzufangen. Als meine VS-Gruppe am anschließenden Wochenende auch dorthin fuhr, hatte ich mir ein großes Versöhnungsgespräch ausgedacht und wollte den Streit begraben - bis mir dann bei meiner Ankunft als erstes von einer anderen Mitbewohnerin aus K.'s Gruppe von einem Foto aus der Wasserbahn im Fort Fun erzählt wurde, auf dem K. und das andere Mädchen sich küssen... (Dieses Bild habe ich seither im Kopf, wenn ich darn denke, auch wenn ich es nie zu Gesicht bekommen habe.)

Die Zeit danach war schwierig. Zuerst wollte ich K. überhaupt nicht sehen; es passte daher gut, dass er mir selbst auch aus dem Weg ging. In einem Parktikum während der Ferien konnte ich mich gut ablenken...bis dieses dann zuende war. Ich war viel spazieren, habe mich manchmal den ganzen Tag an dem Baum in einem Wald bei uns aufgehalten, in den wir in der Zeit vorher unsere Initialien eingeritzt hatten... Ich wollte es klären und brauchte dieses Gespräch auch, um mich selbst auseinandersetzen zu können. Aber ich kam nicht an ihn heran...er hat komplett abgeblockt. Je mehr ich versucht habe, an ihn ran zu kommen, desto weiter hat er sich entfernt.
Dann hab ich irgendwann probiert, das so hinzunehmen. Ich war mir sicher, dass er noch etwas für mich empfunden hat, aber ich konnte es schlecht aus ihm herausprügeln. Ich hab mich dann in meine Ausbildung gestürzt, die im September begonnen hat und ihm quasi die kalte Schulter gezeigt.

Bis sich dann eine Kissenschlacht bei ihm auf der Gruppe ereignet hat... Ich glaube, wir haben ziemlich viel Brass abgelassen. Es hatte sich einfach so ergeben.
Und dann (ich war inzwischen in ein Appartement der VS gezogen; vergleichbar mit Betreutem Wohnen) hat K. mir angeboten, mir bei einigen handwerklichen Arbeiten zu helfen. Das hat uns veranlasst, über die vergangenen Dinge zu sprechen. Er hat mir gestanden, dass er mich noch immer liebt; das beruhte natürlich auf Gegenseitigkeit. Und wir wollten es nach großer Aussprache nochmal miteinander probieren.

Bis zum nächsten Weihnachtsfest etwa hat das auch funktioniert... Dann haben wir uns wieder ständig gestritten und ich wollte das so nicht mehr. Ich habe dann drei Tage vor Weihnachten gesagt, dass es eben so nicht weiterginge und wollte es beenden... Und es war (zuerst) das einsamste Weihnachtsfest, das ich erlebt habe. Wir haben es trotz allem in seiner Gruppe gemeinsam verbracht und uns auch umarmt; dass wir uns nicht beide weinend im Arm gelegen haben, war das Einzige...
Es blieb dann auch bei der geplanten Silversterfeier (2004/2005), weil wir probieren wollten, so miteinander auszukommen. Dort haben wir uns dann geküsst...

Mir wurde das dann zu schnell; ich hatte große Angst, dass es wieder in einem riesigen Streit endet...und ich hab mich dann in eine Geschichte mit meinem damaligen besten Freund gestürzt. Er hatte zu dieser Zeit auch gerade die langjährige Beziehung zu seiner Freundin beendet; er kannte die Probleme, die K. und ich hatten und ich denke, es hat sich so ergeben, dass wir beide einfach jemanden brauchten. Wir wollten nicht allein sein... Das war natürlich ein schwerer Fehler; schon nach einigen Tagen war er wieder mit seiner Freundin zusammen und hat seitdem nicht mehr mit mir gesprochen.

Dann hat K. die letzten fünf Tage der Weihnachtsferien bei mir übernachtet - und zwischen uns lief auch etwas. Ich habe ihm und mir probiert einzureden, dass der Sex einfach nur so sei und dass ich für ihn nicht mehr empfinde...
Ich war krampfhaft auf der Suche nach einer neuen Beziehung. Ich konnte nicht mehr und wollte auch nicht mehr mit K. zusammen sein.
K. und ich waren trotzdem bis zum April zusammen, oder eben nicht zusammen....wir haben im Prinzip eine Sexbeziehung geführt... (Ironsicherweise hat es da zwischen uns funktioniert; keine Streits, keine Auseinandersetzungen....)
Dann habe ich aber jemanden gefunden, der sich für mich zu interessieren schien und den ich auch nicht uninteressant fand. Das war Ende März/Anfang April - Schwupp - ich sah darin die Möglichkeit, endlich von K. wegzukommen und war mit F. zusammen.
Als ich K. dies eröffnet habe, hab ich ihn zum ersten Mal weinen sehen... Ich hab es ignoriert; habe ihm und mir eingeredet, dass es so besser sei. Dass eine Beziehung zwischen uns doch sowieso nicht funktionieren würde. Und wir könnten doch Freunde bleiben.... (Schlimm war zusätzlich aber, dass K. und ich am 7. Oktober 2003 zusammen gekommen sind; F. und ich am 07. April 2005. "Zufällig genau am Halbjahrestag; wir wären genau 1,5 Jahre zusammen. Und ich glaube nicht an Zufälle!)

Nun ja. Kevin war antürlich verlett. Er hat sich wieder zurückgezogen und wollte nicht mit mir sprechen. Dann haben wir uns doch zum Kino verabredet am 30.04.05 und ich war schwach; K. hat bei mir übernachtet und wir haben miteinander geschlafen. Ich hab's nicht mal einen Monat ausgehalten ohne ihn.... Ich wollte das vertuschen und hab es F. zuerst nicht erzählt. Ich hab K. vermisst; gerade, als er sich dann zurückgezogen hat... Nachdem wir das eine Mal etwas miteinander hatten, hat er sich aber wieder zurückgezogen. Er wollte nicht, dass es so läuft. Er wollte und konnte das auch nicht mit sich selbst vereinbaren; ich hätte doch einen Freund und ich sollte treu sein...

Und dann fing das Schlamassel an...ich habe meine Regel nicht bekommen. Ein Besuch beim Frauenarzt hat mir am 30. Mai bestätigt, dass ich schwanger sei...
Und der Vater konnte nur K. sein, weil ich bis dato mit F. keinen Verkehr hatte! Ein anderer Mann war nicht im Spiel. Der Vater konnte nur K. sein!
Ich hatte große Angst. Ich war nicht ganz 18; K. war nicht mal 17 und auch mit der Schule noch nicht fertig. Ich hatte mein erstes Lehrjahr noch nicht herum.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich musste es, abgesehen von K., für mich behalten, denn sonst wäre die Jugendhilfe sofort eingestellt worden und wir hätten beide aus der Einrichtung ausziehen müssen.
Ich wollte K. davon erzählen, dann hatte ich wieder Angst.
Zuerst hab ich die "Beziehung" zu F. beendet. Er weiß bis heute nichts davon.

Ich habe um K. gekämpft. Ich wollte, dass wir zusammen sind, weil wir uns lieben - und nicht gezwungenermaßen, weil ein Kind unterwegs war! Wie ich ihm das erklären sollte wusste ich nicht.
Wir haben es nochmal miteinander probiert. Ich hatte nichts gesagt; ich wollte im Prinzip testen, ob es mit uns funktionieren würde, bevor ich ihm etwas erzähle... Ich hatte so große Angst, dass es wieder nciht funktioniert und dass ich ganz allein dastünde.

Und es hat nicht funktioniert.
Ich habe am 19. Juni Geburtstag und bis dahin hatte ich ihm nichts erzählt. Wir hatten am Tag vor meinem Geburtstag wieder eine kleine Auseinandersetzung... Ich hab bei ihm in der Gruppe reingefeiert, mit ihm... Und er hat nach Mitternacht an meinem Geburtstag so tolle Dinge zu mir gesagt... Er liebt mich. Und ich solle mir keine Sorgen machen - er wird mich nicht mehr verletzen. Ich soll ihm einfach vertrauenund keine Angst haben. Vielleicht hat er gespürt, dass etwas nicht stimmt. Ich weiß es nicht. Aber ich habe ihm nichts erzählt, ich konnte ihm nichts sagen.
Am Nachmittag meines Geburtstags war ich dann wieder bei ihm und hab mit ihm und dem Rest der Gruppe im Garten gesessen. Er hatte versprochen, mich abends zum S-Bahnhof zu bringen. Und ich hatte mir vorgenommen, ihm endlich von der Schwangerschaft zu erzählen...
Dazu kam es aber nicht.... Er hatte dann aus heiterem Himmel einfach keine Lust mehr dazu, mich zum Bahnhof zu bringen. Wohl wirklich einfach so; er hatte einfach keinen Bock...ohne sich irgendwas dabei zu denken. Hat mir dann gesagt, er wüsste nicht, wo seine Schuhe wären... Und mir war klar, dass es eine Lüge war... Ich hab angefagen ihn anzuschreien. Er hätte mir versprochen, dass er mich wegbringt. Ich müsse unbedingt mit ihm sprechen. Wieso lügt er mich denn an? Ich hatte von Anfang an gewusst, dass es wieder nicht gut geht. Ich hab ihn angeschrien und ihm Vorwürfe gemacht - aber es war, als würde ich gegen eine Wand reden; unter Druck blockt er ab. Dann war ich so verzweifelt, wütend und verletzt, dass ich ihm eine Ohrfeige verpasst habe und nach Hause gerannt bin.
Mir tat es im nächsten Moment Leid. Und ich wollte es mit ihm klären. Mich entschuldigen. Es ist ein großes Armutszeugnis, wenn man handgreiflich wird...
Aber ich hab ihn nicht erreicht; er hat sofort dicht gemacht.

Dann war er eine Woche später mit seiner Exfreundin zusammen. Die auch ein 1,5-jähriges Kind (nicht von ihm) hat - und wie gesagt, ich glaube nicht an Zufälle!
Das war die schlimmste Zeit. Dann hab ich rot gesehen. Ich habe nicht mehr nachgedacht und bin zum Frauenarzt gegangen... Niemand wusste etwas von dem Baby - und niemand hat etwas gemerkt.
Ich konnte niemandem etwas davon erzählen. Meine Mutter hätte mich nicht unterstützt, sondern eher ausgelacht. Ich hätte ausziehen müssen aus der Einrichtung und hätte K. damit dann auch nur geschadet, wenn herausgekommen wäre, dass er der Vater des Babys ist. Ich habe es ein Jahr lang allein mit mir herumgetragen...

K. war mit dem Mädchen nicht lange zusammen. Mir war irgendwo schon klar, dass das nichts ernstes war; sowas spürt man ja. Aber ich wollte mich damit nicht beschäftigen...
Eine weitere schlimme Zeit war im gleichen Sommer die Abschlussfahrt des Tauchkurses der Einrichtung. K. und ich haben beide an dem Tauchkurs teilgenommen und die Fahrt ging nach Spanien. Als Gruppe von etwa 12 Leuten sind wir gefahren - wir wollen den Spanienurlaub gemeinsa verbringen und hatten alles geplant... Unter'm Sternenhimmel liegen, zusammen am Starnd liegen...was man sich eben so vorstellt für den ersten gemeinsamen Urlaub.
Aber wir haben kaum miteinander gesprochen. Er ist mir bewusst aus dem Weg gegangen... Dann haben wir uns zwar ein Bisschen am Esstisch gekebbelt; wir haben uns grinsend um die Aioli gestritten oder dergleichen... Aber Spanien war nicht schön, wie es eigentlich hätte sein sollen, sondern einsam und schwierig... Am vorletzten Abend hab ich mir gedacht "Alles oder nichts" und hab ihn in seinem Zimmer aufgesucht. Wollte ein Gespräch mit ihm anfangen. Ich hab ihn sogar gefragt, ob ich ihn küsse dürfte... "Nein!", und dann hat er mich aus dem Zimmer geschickt....

Dann war fast ein dreiviertel Jahr Sense. Ich hab nochmal eine Beziehung mit F. probiert, einfach, um nicht allein zu sein. Das war sehr egoistisch; ich wusste ja, dass F. noch Gefühle für mich hatte.
K. war mit eine anderen Mädchen seiner Gruppe zusammen.
Und außer Hallo und Tschüß hatten wir uns nicht viel zu sagen.

Ich hatte probiert, mich so in die neue Beziehung zu stürzen, dass ich nicht mehr an K. denke - und das hat natürlich auch zuerst geklappt. K. war nicht lange mit dem anderen Mädchen zusammen.

Ich hab dann beschlossen, eine WG mit F. zu gründen.
Und K. hat sich dann angeboten, uns beim Umzug zu helfen.
Währenddessen kamen meine alten Gefühle wieder hoch.
K. hat uns nicht nur geholfen, sondern er hat auch endlich begonnen, mit mir zu reden. Er wollte die alten Geschichten begraben und sich mit mir aussprechen. Ich war sofort wieder Feuer und Flamme für ihn, leider.
Wir haben uns an einem Abend im März umarmt. Einfach so. Wir haben stundenlang miteinander gesprochen. Diskutiert. Über alte Fehler gesprochen.
Zu meiner Abschiedsfeier in meiner Wohnung hab ich ihn dann auch eingeladen. Er hat dann bei mir übernachtet und wir haben auch in einem Bett geschlafen; es lief aber nichts.
Wir hatten so große Pläne. Wollten mehr miteinander machen. Erstmal abwarten, was sich ergibt.
Beim Umzug am 01. April hat er dann mitgeholfen. Der Idiot hat für mich etwas unter meinem alten Nachtspeicher herausholen wollen und lag letztendlich unter dem Heizkörper....und ich hatte solch eine Angst, dass ihm etwas passiert war. Aber das war typisch K.! Aus Spaß hat er dann gesagt, dass er sich für mich auch unter zig Tonnen legt, wie ich ja sehe...
Die erste Nacht in der neuen Wohnung hab ich mit K. auf einer Matratze verbracht, während F. in seiner alten Wohnung blieb. Wir waren ja lange noch nicht fertig. Auch da lief aber nichts... Aber wir sind Arm in Arm eingeschlafen...

Dann hat er uns auch, als alle Möbel hier waren, noch bei Bohrarbeiten geholfen. Wir haben heftig miteinander geflirtet, während des Umzugs. Dumme Sprüche; diese vielen kleinen winkenden Zaunpfähle... Als wäre es ein Spiel.
Ich hab ihn dann an einem Nachmittag mit dem Auto bei seiner Arbeit abgeholt. Ich hatte gerade einen nagelneuen Hosenanzug gekauft und hatte ihn von einem Termin bei meiner Arbeit noch anbehalten. Er ist dann pfeifend mit seinem Mitarbeiter angefahren gekommen.
ich hab K. gefragt, ob sein Mitarbeiter gefragt hat, wer ich wäre. Hätte er: "Ist das deine Freundin?" Und K.'s Antwort war wohl: "Nee, meine zukünftige Braut!" Als er mir das erzählt hat, stand eine hochrote Teresa vor ihm... Damit war das Eis dann gebrochen; ich hätte ihn auf der Stelle küssen können.
ich hab mich aber zurückgehalten... Er hat mir gesagt, dass er immer noch etwas für mich fühlt. Er wüsste aber nicht, wie er damit umgehen soll. Und mir ging es nicht anders...

Dann hat er uns noch an einem Tag mitgeholfen. Und danach hat er sich zurückgezogen.
ich weiß bis heute nicht, warum. Das ist jetzt drei Monate her.
Er hat nicht einmal vernünftig mit mir gesprochen seit dem. Er hat sich ein Buch von mir ausgeliehen - "Für immer vielleicht" - das ich bis heute nicht zurückbekommen habe. Er ist mir gegenüber aggressiv. Spricht nicht mit mir. Spricht wie es scheint mit niemandem wirklich über mich, sondern verdrängt alles. Er hat mir nicht mal zu meinem Geburtstag im Juni gratuliert. Noch nicht mal das hat er für nötig gehalten!

Mir ist dann der ragen geplatzt... Etwa 1 Woche nach meinem Geburtstag hatte ich etwas getrunken und hab ihm vor purer Wut eine lange SMS geschrieben... Ihm darin davon erzählt, dass er mal fast Papa war usw.. Ich hätte ihm das nicht sagen dürfen. Naja, ich hab auch nicht eine Reaktion erhalten. Ich weiß, dass er wohl ziemlich schockiert war, als er das gelesen hat. Natürlich. Ich hab ihm einen langen Brief geschrieben, in dem ich ihm alles geschildert habe...wir ich mich gefühlt habe und wieso ich die Schwangerschaft für mich behalten habe. Ich wollte diese Last einfach loswerden und ich hab es auch an dem Abend, als ich ihm das getextet habe, einfach nicht mehr eingesehen, dass ich das alles seit einem Jahr allein durchmache...

Ich war bei seiner Mutter, mit der ich mich immer recht gut verstanden habe.
Habe ihr auch von allem erzählt. Dass ich der Meinung bin, dass K. mich liebt, noch immer, aber er das einfach nicht wahrhaben will. Er es verdrängt. Ich hab ihr erklärt, dass er mich seit Monaten wie Dreck behandelt, er aber trotzdem nur "Schnipp" machen bräuchte, und ich würde ihm wieder zu Füßen liegen...
Und es ist so. Ich liebe ihn.

Ich habe sehr an mir selbst gearbeitet. Und ich würde, glaube ich, sofort eine Beziehung mit ihm eingehen, einfach, weil ich der Meinung bin, dass es gut gehen kann. Inzwischen glaube ich das. Mir ist es egal, was gelaufen ist. Ich möchte einfach nur bei ihm sein.

Andererseits schaffe ich es nicht, von ihm loszulassen. Vielleicht ist das der Clou; vielleicht muss man erst loslassen, um neu anzufangen...
Aber ich kann nicht.... Wenn es nur nach mir ginge, würde ich ihn am liebsten an einen Stuhl fesseln und ihn mit 1000 Fragen bombardieren...mit allem, was mir auf der Seele brennt...

Mir tut es weh, sein Verhalten zu sehen. Mir gegenüber abweisend; dafür textet er anderen Mädchen irgendwas halb ernst gemeintes...
Ic weiß, dass er sich nicht so verhalten würde, wenn ich ihn nicht beschäftigen würde. Er bräuchte sich mir gegenüber nicht so verhalten, wenn ich ihm egal wäre und wenn ihn das nicht beschäftigen würde.
Aber es will mir nicht in meinen Kopf... ich würde inzwischen meine Seele verkaufen, um das wieder gerade zu biegen.
Ich hab solche Angst loszulassen... Ich klammere mich mit aller Kraft daran, dass ich der Meinung bin, dass wir zusammen gehören. Ich glaube es einfach. ich brauche ihn. Und ich habe das Gefühl, wenn ich probiere loszulassen, dann verliere ich ihn komplett.
Ich fühle mich auch hundsmiserabel, wo ich nunmal tagtäglich spüre, dass er nicht für mich kämpft, ja, seine Gefühle sogar leugnet! Und ich will es nicht genauso machen...

Aber ich weiß einfach nicht, wie ich aus diesem Teufelskreislauf herauskomme!

Ich habe bestimmt zwanzig Bücher über Ehebratung, Partnerschafts- und Beziehungspsychologie und und und... Aber es hilft mir nicht.
Und ich weiß nicht weiter! Ich weiß nicht, wie ich hier heraus komme.
Ich liebe K.; ich weiß, dass er mich auch liebt, aber er will davon nichts hören. Er tut so, als hätte er sich nie für mich interessiert... Ich gehe ihm schon aus dem Weg; auch, weil ich es mir selbst nicht mehr ziehen kann. Trotzdem denke ich immer nur an ihn...

Ihm ist vor acht Jahren etwas Furchtbares passiert...er wurde in seiner Schule missbraucht. Ich weiß davon seit letztem Frühjahr (2005); K. hat mir davon erzählt, weil der Täter aus dem Gefängnis gekommen ist. Und ich mache mir solche Vorwürfe! Natürlich konnte ich nichts daran ändern; damals kannte ich ihn ja nicht. Und ich wusste davon auch lange Zeit nichts. Aber ich wusste es, als ich schwanger wurde. Ich wusste es, als ich handgreiflich wurde.

Ich will einfach für ihn da sein. Ich will verstehen, wieso er sich so verhält!
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.
Ich komme mit ihm nicht zurecht und ohne ihn noch weniger...
Ich liebe diesen Knallkopf...

Eine Erzieherin von K. sagt, ich renne immer vor die Wand. Als Beispiel sollte ich mir eine Leiter vorstellen...und ich würde immer bei der obersten Sprosse anfangen zu klettern, statt bei der ersten zu beginnen. Und dann Schritt für Schritt, Sprosse für Sprosse weiterzumachen...
Ich verstehe das Prinzip, aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll...
Ich kann ihn nicht loslassen.....wenn ich ihn dann verliere, ganz verliere...dann war alles umsonst. Und das will ich nicht. Dafür verbindet uns zuviel.

Bitte helft mir!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Teresa!

Ich weiß nicht, ob loslassen der richtige Weg ist, weiß nicht, ob K. Dich noch liebt und weiß auch nicht, ob ihr zwei wirklich zusammengehört. Vielleicht ist es nur Deine Sicht der Dinge, Deine Hoffnung, Deine Erinnrung an schöne gemeinsame Zeiten.

Aber mir ist beim Lesen etwas aufgefallen: Ihr seid euch ziemlich ähnlich. Zumindest im Umgang mit Problemen. Ihr geht beide auf Distanz, ignoriert sie, hofft auf Besserung durch Abwarten. Zwar hast Du ihn einige Male angeprochen und -wenn ich Dich richtig verstanden habe- sind die Ansätze von klärenden Gesprächen meist von Dir ausgegangen, aber dennoch. Genauso wie Du Deinen Ex-ex (also Dein Freund vor K.) auf die lange Bank geschoben hast; Du wolltest Dich damit nicht auseinander setzten und hast es deshalb einfach nicht gemacht. Das zieht sich ein wenig durch die gesamte Mail. Ich vermisse K. - also suche ich mir einen anderen. Lösungen sind das nicht.

Und er genauso. Ihr macht irgendwie die gleiche Art von Fehlern. Ihr küsst beide fremd, ihr sucht beide Ablenkung vom Liebeskummer in anderen Beziehungen, geht beide so auf Abstand. Da kann man ja eigentlich auch gar nicht wieder zu einander finden, oder? Ist es eine Beziehung oder eine Flucht?

Was ist eigentlich mit F.? Immer noch die Lückenbüßerbeziehung? Damit das ohne-K.-sein erträglicher ist? Irgendwo kann ich es verstehen, aber es ist wohl der falsche Weg, einem anderen zu zeigen, dass es mit den Gefühlen ernst ist.

Ihc greife mal das Beispiel mit der Leiter auf. Die erste Stufe ist doch die, die einem selbst am nächsten ist, oder? Die erste Stufe dieser Leiter bist Du. Schau Dir Dein Leben, Deine Situation einmal ein wenig mit dem Blick von außen an. Wie sieht K. es? Sieht er, dass Du täglich an ihn denkst und ihn so sehr vermisst? Sieht er, dass Du Dir noch eine Chance wünschst? Nein. Er sieht, dass Du eine Beziehung mit F. führst bzw. geführt hast und damit, dass Du ihn selbst ein Stück abgeschrieben hast. Er sieht, dass Du Dich in Distanz übst.

Ich kann nur zu Dir reden - obwohl mein Rat an euch beide gehen sollte: Hört auf, vor den Gefühlen davonzurennen, sondern stellt euch ihnen. Sagt offen udn ehrlich, wie es euch geht und verhaltet euch dann auch so. Wenn ich den einen ganz und gar liebe und ihn zurück will, erreiche ich das nicht durch eine Beziehung zu einem dritten. Auch das geht an beide Adressen.

Ich kann Dir nicht sagen, wie Du K. zum Reden bekommst. Aber der erste Schritt ist wohl, bei Dir selbst, Deinen Verhalten anzufangen.

Alles Gute!
Dana