Problem von Tommy - 20 Jahre

Ich habe mich getrennt, obwohl ich sie liebe (Teil 2)

http://mein-kummerkasten.de/66074/Ich-habe-mich-getrennt-obwohl-ich-sie-liebe-.html

Liebes Ku-Ka Team,

aus dem Link oben könnte ihr sehen, dass ich schon einmal mit meinem Problem bei euch "in Behandlung" war. Es würde mich sehr freuen, wenn ihr mir jetzt auch noch mal weiter helfen könntet.

Noch mal kurz zusammengefasst:
Kurz nachdem ich euch damals diese Nachricht geschrieben habe, haben meine Ex-Freundin und ich uns getrennt. Es war, wie ich mir gedacht habe. Sie liebt mich nicht mehr. Ich war damals so sehr verletzt durch so viele Dinge, ich habe gedacht ich tue es auch nicht mehr.
Wir hatten uns an dem Abend bei ihr getroffen und gesprochen. Sie sagte, dass es so nicht mehr ginge und sie mit mir nicht mehr zusammen sein könnte, weil da nichts mehr wäre an Gefühlen (von heute auf morgen - Vor ihrem damaligen Urlaub wollte sie fast garnicht weg von mir, als sie zurück kam war sie wie ausgewechselt) außer das sie mich nach wie vor sehr gerne habe.

Ich fragte, ob es einen besonderen Grund gäbe und sie sagte sie wüsste nicht war passiert sei. Sie sei unzufrieden mir sich selber, sie wüsste nicht was sie wolle und es ginge ihr selber nicht besonders gut.

Ich habe ihr gesagt, dass ich ihr gerne helfen würde, aber ich wüsste nicht wie und sie meinte ich solle mich auf mich konzentrieren. Wir haben beide sehr viel geweint an diesem Abend.

Sie meinte ich sei so ein wertvoller, lieber Mensch ich hätte das alles garnicht verdient und würde mit Sicherheit schnell jemanden finden, der mich so lieben kann, wie ich es verdient hätte.

Ich sagte ihr, dass ich jetzt weg müsse weil ich nicht mehr kann, ihr aber eigentlich noch so vieles sagen wollte.

Am nächsten Tag unterhielt ich mich noch mit ihrer Mutter, die mich angerufen hatte um mich zu fragen wie es mir geht und sie meinte, meine Ex-Freundin würde noch viel für mich empfinden aber sie könnte es nicht zeigen und sei mit allem überfordert. Sie meinte, dass wir es vielleicht in Jahren nochmal schaffen. (was für eine lächerliche Überlegung eigentlich oder?)
Ihre Mutter meinte, sie habe die ganze Nacht damals nicht geschlaffen und nur geweint sei völlig fertig zur Arbeit, wo man sie nach Hause schicken wollte.

Ich habe ihr dann noch einen Brief geschrieben um ihr die letzen Dinge zu sagen, die mir an dem Abend einfach nicht mehr eingefallen sind und sie hatte mir auch zurück geschrieben. Sie bedankte sich für soviel Liebe von mir, entschuldigte sich für den Kummer den sie mir angetan habe und wiederholte noch einmal, dass ich eine sehr tolle Person seie, die sich für niemanden auf der Welt ändern sollte.

Sie meinte wenn ich es könnte, dann würde sie sich sehr freuen, wenn wir trotz allem befreundet sein könnten. (Auch irgendwie eine lächerliche Überlegung, oder? - Wie heist es so schön: Aus Freundschaft kann Liebe, aus Liebe aber niemals Freundschaft werden)
Den letzten Satz, den sie mir gesagt hat war: "Ich habe Angst davor wie es wird ohne dich und ich hoffe ich bereu es nicht." Was soll ich damit anfangen? Der Satz spukt mir auf einmal wieder im Kopf rum. Warum? Kann mir doch eigentlich egal sein oder?


Nach ungefähr einem Monat so Anfang September habe ich sie in der Disco getroffen. Wir haben uns kurz Hallo gesagt, ich habe sie gefragt wie es ihr geht und dann bin ich ganz schnell wieder verschwunden. Das wollte ich mir da nicht unbedingt geben. Es war das letzte mal, dass ich sie gesehen habe seit dem.

Ich habe ihr vor ungefähr 3 Wochen noch viel Glück für die Zwischenprüfung gewünscht (per SMS) und sie hat sich bedankt.
Das war das letzte, was ich gehört habe.

Jetzt habe ich diese Woche Urlaub und ich weis nicht warum, aber auf einmal stürzt das alles auf mich ein. Ich denke viel zu oft an sie, als das es mir lieb ist.
Viele Dinge fallen mir wieder ein, die wir erlebt haben. Leider irgendwie nur die schönen Zeiten, schlechte sind ausgeblendet, dabei würden die mir wahrscheinlich helfen denke ich.

Auch denke ich das eine 2. Chance (bzw. 3.) doch eigentlich garnicht gehen kann oder? Ich wüsste auch garnicht ob ich sie wieder zurück nehmen würde, wenn sie jetzt vor mir ständ und mit mir wieder zusammen sein wollte. Ich hätte irgendwie wieder Angst davor noch einmal von ihr so verletzt zu werden.

Trotzdem merke ich, dass da in meinem Herzen noch was für sie schlägt. Das ollte aber nicht sein. Wie bekomme ich das weg? Mache ich mir vielleicht unterbewusst doch noch irgendwelche Hoffnungen? Wie kann ich die abstellen. Ich will so nicht leben, mit irgendwelchen blöden Hoffnungen zumzulaufen.

Sabine hatte mir damals geschrieben, dass ich mich auf mein Leben konzentrieren sollte. Sie hat auch Recht ich gebe mir auch Mühe damit, ich möchte nächsten Mai einen guten Ausbildungsabschluss hinlegen, ich habe meine Zivistelle schon, ein neues Auto ist im Moment mein Ziel und ansonsten geht es mir auch recht gut, aber irgendwie fühlt sich mein Kopf trotzdem überfüllt und überfordert an. Ich schlafe schlecht usw. Ich mache schon viele Dinge im Moment um mich abzulenken aber es hilft halt nur für den Augenblick.
Irgendwie mache ich mir zuviele Gedanken über die Zukunft und alles und immer wieder taucht sie in diesen Gedanken auf.

Was ist da nur los mit mir? Habe ich die Trauerphase 2 Monate vor mir hergeschoben und komme jetzt erst darein? Oder fängt jetzt erste die richte Aufarbeitungsphase an? Soviele Fragen die ich mir selber stelle.

Sollte ich vielleicht einfach mal doch Kontakt zu ihr aufnehmen, denn wir haben keinen im Moment. Ich will mir aber auf der anderen Seite meinen Stolz behalten und mich nicht melden, damit sie (vielleicht) merkt, dass ich das nicht brauche und nicht wie viele Ihrer Ex-Freunde immer wieder melde. Das ist auch nicht meine Art. Aber sie meldet sich auch nicht, obwohl sie diese Freundschaftsache da angeboten hat. Und ich weis sie meinte das ernst, ich kenne sie, sie hätte es nicht gesagt, wenn sie darauf keine Lust hätte.
Da ist sie knallhart das weis ich und bei mir war sie es nicht.
Ich habe auch schon mal gedacht, mich nochmal bei ihrer Mutter zu melden, die meinte damals zu mir ich solle das auf jeden Fall mal tun. Ihre Mutter hat mir viel geholfen damals, aber sie ist halt ihre Mutter. Ich kann mich doch nicht einfach da melden. (Sie erzählte mir damals das meine Ex-Freundin so was von traurig wäre, dass wir nicht mehr zusammen wären und alle in er Familie mit ihr usw. Ach 1000 Sachen halt - ob das alles so stimmt...) Da käme ich mir doof vor und würde irgendwie wieder meinen Stolz ablegen, was ich nicht möchte.

Ist es vielleicht dieser Gedanke, der mich momentan so innerlich fertig macht?

Ihr seht ich ganz schön verwirrt und ich weis nicht was los ist. Ihr seit übrigens die einzigsten, denen ich das jetzt hier alles mal so erzählt habe. Ich kann das irgendwie nicht mit meinen Eltern oder meinen Jungens besprechen. Ich würde Schwäche zeigen, die ich nicht zeigen will. Ich bin zu sensibel als das ich das mit jemandem direkt besprechen könnte. Ich war in der Beziehung immer schon so sensibel, ich möchte im Moment keine Blöße zeigen.

Vielen, vielen Dank und liebe Grüße.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Tommy!

Sabine hat im Moment sehr wenig Zeit für den Kummerkasten - ich gehe davon aus, dass es für Dich in Ordnung ist, wenn ich übernehme?

Liebeskummer hat die Eigenart, in Wellen zuzuschlagen. Gerade denkt man noch, es ginge von nun an besser, dann eine kleine Erinnerung, ein kurzer Gedanke und das Loch tut sich wieder auf. Und jedes Mal erscheint es etwas tiefer. Aber auch jedes Mal kommt man ein bißchen schneller wieder da heraus.

Bei Dir hat es eine Zeit gedauert, bis der Kummer zum ersten Mal mit voller Wucht zuschlug. Vielleicht hast Du diese Zeit gebraucht, um wirklich zu begreifen, dass sie weg ist. Anfangs hat sie Dir nicht gar so sehr gefehlt, aber je mehr Tage und Wochen verstreichen, desto mehr Gedanken sind da und das Vermissen wächst.

Aber es wird auch wieder kleiner werden. Liebeskummer ist der Preis, den wir für die schönen Zeiten zahlen. Und rückblickend war er es für mich auch immer wieder wert.

Was Du gerade durchmachst, diese Gedankenstrudel, die tausend Fragen, auf die keine Antwort zu finden sind, ist die Normalität, wenn eine schöne Beziehung zu Ende geht. Selbstzweifel, ein wenig Antriebslosigkeit, mangelnde Motivation, Fragen nach dem Sinn. Aber eines Tages wirst Du vor dem Spiegel stehen und ganz genau wissen, dass es richtig war; dass der Mann, der Dich da anblickt, auch alleine sehr gut klar kommt, wieder Boden unter den Füßen hat und das Leben in vollen Zügen genießt.

So gerne ich möchte, aber diese vielen Fragen, die Dir durch den Kopf schwirren, kann ich Dir nicht beantworten. Vielleicht gibt es auf sie auch gar keine Antwort. Diese Antworten werden mit der Zeit auch an Wichtigkeit verlieren - weil die Gefühle schwächer werden.

Du hast Deine Ziele, hast Dein Leben - konzentriere Dich darauf. Vielleicht hast Du auch Lust, einfach etwas Neues ausprobieren. Ich kenne viele, die in so einer Tiefphase Hobbys entdeckt haben, die heute nicht mehr aus dem Leben wegzudenken sind.

Alles Gute und jede Menge Kraft für dieses Tal!
Dana