Problem von ludde - 19 Jahre

tod der familie

guten morgen

erstmal ein lob an die vielen seelen denen ihr beistand leistet

ich hatte mich schon einmal vor einem jahr mit einem problem an euch gewand
und wie es das schicksal will gibt es wieder einen grund

vor 6 wochen sind meine eltern und meine schwester bei einem autounfall in frankreich ums leben gekommen
seid dem hat sich wie sich vermuten laesst alles verändert
ich habe gerade mein abi abgeschlossen und wollte eigentlich meinen zivildienst leisten
doch den muss ich jetzt nicht mehr leisten wegen dem tod meiner familie

was mich sehr geschockt hat , ist wie ich die nachricht des totes aufgenommen habe
muendlich wurde es mir mitgeteilt von einem beamten
wegen schockgefahr oder sonstigem
doch eine ahnung war schon beim an die tuere gehen da
warum sonst sollten menschen zu einem kommen und mit einem in ruhe reden wollen
ich hatte die reise nicht angetreten mit meiner familie und war daheim geblieben
manchmal denke ich mir es waere vllcht besser gewesne auch im auto gesessen zu haben

als ich also davon erfuhr war ich einige minuten sehr ruhig
ich weinte nicht
ich konnte es nicht
ich hatte auch keinen schock
sondern ueberlgte mir was es nun fuer mich bedeutet
ploetzlich keine familie mehr zu haben
keine schwester die einem hilft
ein rießen großes haus
und keinen elterlichen schutz mehr zu haben
dann wieder der gedanke seine familie nie wieder zu sehen
die beerdigung war auch so ein komischer fall
zusehen zu muessen wie 3 särge hinaggelassen werden
und man steht alleine in erster reihe und ein menge schaut nur dich an
und wieder konnte ich die ganze beedrdigung ueber nicht weinen
keine träne nichts
doch innerlich war es schoon anderst
viel trauer wie man sich denken kann
lange habe ich dort gestanden und zugesehen
zum glueck musste ich die beerdigung nicht organisieren oder den "leichenschmaus"
ein gute freundin von uns war so nett
während des essens sprechen einem alle ihr mitleid aus
irgendwann hatte ich genug und bin gegangen
habe den abend alleine mit dem fernseher verbracht
betäuben der sinne

seid dem hat sich einfach alles veraendert
alleine die frage nach dem warum
warum sie und nicht ich
diese stille im haus
diese ruhe die einem angst macht
und wieder der gedanke dass man nie wieder zusammen mit ihnen essen wird
viele wollten mir helfen
doch ich habe mich oft gefragt wie ernst es gemeint ist
weil die wirklich helfen wollen oder aus mitleid
aus eigennuetzen?
finanziell brauch ich mein leben nicht mehrzu arbeiten
2 autos 2 häuser lebensversicherungen und sonstiger muell
es war eine rießen arbeit den ganzen kram zu erledigen
ich wollte ja eigentlich nur meinen frieden
und meinen kümmer alleine verarbeiten
nach 10 tagen hab ich es dann nicht mehr ausgehalten im haus
die ruhe hat mich krank gemacht
also hab ich mir den wagen genommen und bin irgendwo gingefahren
in ne disco hab viel getrunken und haufenweise geld rausgeschmissen
warum auch nicht
doch geholfen hat es nichts
mit freunden kann ich wenig machen
ich tue mich seid dem sehr schwer mit anderen menschen umzugehen
mit solchen die wissen was mir widerfahren ist besonders
alle wollen einem helfen und fassen einen mit samthandschuhen an
ich frage mich wie meine zukunft aussieht

zur zeit kann ich mir die frage nach einem studium oder job einfach nicht beantworten
will sie nicht beantworten
ich komme mir gefangen in meinen eigenen vier wänden vor
ein großes haus und man ist alleine ist die hoelle
es ist immer ruhig
deswegen lasse ich eeigentlich rund um die uhr musik laufen
jede anlage läuft
egal was
nur um die ruhe nicht ertragen zu muessen
soviel zeit tot zuschlagen kann sehr sehr schwer sein
manchmal treffe ich mich mit verwandten
doch die wohnen nicht wirklich in der naehe
und freunde sind scho ok
nur da kommt wieder das problem auf wie sie sich mir gegenueber verhalten
ich kann es ja verstehen dass sie mich nicht normal behandeln koennen
ichh kann es ihnen ja auch nicht uebel nehmen

zeit kann ein segen sein oder ein fluch
und mit was mein seine zeit vertreiben kann ist schon sehr lustig
die faszination einer waschmaschine ist schon erstaunlich

schmunzel

langsam glaube ich hier verrückt zu werden
ich kenne sicher alle cds auswenidig die wir haben
ich versuche irsinnige sachen nur um mich zu beschäftigen
wieviele karos ein blatt papier hat
es dauert ewig sie einzeln nachzuzählen
und zur korektur noch einmal
oder man versucht 3 orangen uebereinander zu legen

meine frage ist die nach dem sinn
dem sinn des lebens
meines lebens
die frage nach meiner zukunft
gefühle die ich fuer tot halte

vielleicht kann mir einer von euch helfen wieder fuß zu fassen und ein wenig trauer zu ertragen
ich danke euch schonmal im vorraus

und sorry dasses so viel geworden ist

Anwort von Susi

Lieber Ludde!

Ich möchte Dich um Verzeihung bitten, dass Du solange auf eine Antwort warten musstest. Hier im Team sind vermutlich alle anderen genau wie ich etwas unsicher, wie wir Dir am besten helfen können! Daher die verzögerte Antwort! Es is nicht einfach, die richtigen Worte zu finden!

ICh möchte Dir sagen, dass ich Dich verstehen kann. Es muss schlimm sein, seine Familie auf solch entsetzliche Weise und auf einen Schlag zu verlieren. Dass Du an dem Sinn des Lebens zweifelst ist verständlich. Aber versuche Dir einmal vorzustellen, was sich Deine Eltern und Deine Schwester denken würden. Sie würden doch ganz sicher stolz auf Dich blicken, dass Du tapfer bist und nicht loslässt!
Ludde, es hat einen Grund gehabt, wieso Du nicht mitgekommen bist. Der Tod Deiner Familie ist unbegreiflich und tragisch, aber DU bist am Leben. Du hast alles vor Dir. Auch wenn Du es nicht glauben magst, Du bist nicht am Leben um daran zu zweifeln!

Der Schockzustand, der die ganze Zeit angehalten hat, ist für mich völlig normal. Es war kein "normaler" Todesfall, den Du erlebt hast. Du durchlebst ein Trauma und ich möchte Dir ans Herz legen, Dich mit einem Psychologen zusammen zu setzen und Deine Trauer zu bewältigen. Im Internet gibt es inzwischen auch schon sehr viele Seiten von Leuten, die einen geliebten Menschen verloren haben. Unten in der Antwort habe ich Dir ein paar Seiten angegeben. Verzieh Dich nicht in einem Schneckenhaus. Trauer ist Arbeit. Du musst verarbeiten, was Dir da widerfahren ist.
Ich glaube fest daran, dass unsere Verstorbenen immer noch irgendwie bei uns sind. Wann immer wir uns an sie erinnern sind sie ganz nah bei uns und stehen uns zur Seite! Findest Du den Gedanken nicht ein wenig tröstlich, dass Deine Schwester an Deiner Seite ist?...dass Deine Eltern hinter Dir stehen und stolz auf Dich sind???

Lass alles raus Ludde!
Sei offen zu Deinen Freunden. Sie haben es nicht leicht, sie möchten einfach nur "den alten Ludde" wiederhaben. Sag ihnen, dass es nicht einfach ist, aber dass Du dankbar bist, dass sie für Dich da sind. Lass Dich auch ein bisschen mitreissen, Spaß zu haben.
Vielleicht solltest Du den Gedanken ins Auge fassen, das Haus zu vermieten und in eine WG zu ziehen, damit Du unter Leuten lebst! Was meinst Du?

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Stärke. Fühl Dich fest gedrückt!
Ganz liebe Grüße und Du kannst gerne noch mal schreiben, wenn Du magst!
Susi


http://www.elternlos.de/
http://www.leben-ohne-dich.de/geschw/index.htm