Problem von Anonym - 32 Jahre

Rollentausch Kind-Eltern/Großeltern

Hallo,

ich leide sehr unter dem Rollentausch den ich mir auferzwinge und nun auch automatisch zugeteilt bekomme.

unsere Vergangenheit:
aus Polen in 1988 ausgewandert hier ganz neu angefangen. Ich 15 mein Bruder 12.
dann schulen gemacht bis zu Studium und nun guten Job bei einer Unternehmensberatung.
meine Eltern haben deutsch gelernt und gearbeitet.

Problem:
meine Mutter wurde aus dem Job gemobbt. Auch der Jobbabbau war mit schuld. Nun ist sie ab Jan 07 arbeitslos.
Sie haben ein Haus geerbt - das aber renoviert wurde. Ergebnis: schulden. Die abzahlung läuft noch bis Rente meiner eltern. (beide 54)

Das geld ist bei Ihnen knapp. Immer wieder gibt es geldlücken mit größeren Beiträgen wie Öllheizung, Klärgrube umbau...

Ich helfe meinen Eltern immer wieder mit Darlehen (schon seit dem Abi) Ich bin sehr sparsam (gönne mir selbst nix) deswegen kann ich das machen. Aber hier ist diese rolle immer verdreht...

Schließlich meint meine mutter, falls sie beide dann keine jobs haben - werden sie bei uns wohnen nd die Kinder pflegen...

ich habe noch keine Kinder. Ich habe nch kein haus. Ist alles ein Wunsch von mr und emien Partner. Aber ich kann doch nicht schon in paar jahren die Eltern aufnehmen!? Ich möchte kinder kriegen und für sie sorgen. Aber zuerst kommen meine kinder dann..... webn die aus dem haus sind kann ich mir gedanken über alte kranke eltern machen... Wenn sie dann ab 80 nicht nehr selbst zurecht kommen sollten...

Ist das sooooo abwegig??? Dass ich MEIN LEBEn haben möchte?? Und nicht in Großfamilie leben möchte?? ( ich habe seit 10 jahren eine Wochennde beziehung - die wir jetzt an einen Ort brinngen werden, dem Job hinterher gezogen)

Aber andrerseits habe ich die befürchtung dass sie das finanziell nicht alleine schaffen... Und 2 Häuser unterhalten ist zu viel

Normaleweise sollten doch die Eltern den Kindern helfen... Enkelkinder zu sich nehmen... aber mir droht es umgekert....

Ich will das irgendwie klar stellen, habe aber noch nicht die richtigen worte gefunden. Können sie mir helfen? ich fühle mich auch schlecht bei dem gedanken - so etwas selbstsüchtiges - ich bin mit druck erzogen worden...


Wo ist denn die grenze? Darf ich in Urlaub fahren, meine eltern können sich das nicht leisten... und so weiter...

darf ich mir was gönnen, davon würden meine eltern nicht mal träumen...

diese fragen und eigene vorwürfe zerreisen mein innerstes so sehr... dass ich den kontakt teilweise meide...

ich habe das gefühl, dass es von meiner familie immer nur negativ nachrichten gibt... und dann kommen wir zu meinen großeltern:

sie leben in Polen und haben das ganze leben gearbeitet. Nun kam mein Opa in ein Altersheim dass besser ist (privat - meine Oma will das beste für Ihren Mann). Und das Altersheim verlangt ganze rente meines Opas. Diese ist sehr gut und reicht für ein gutes leben zu zweit. Nun aber ist meine Oma alleine mit ihere Rente. Diese reicht fr die 1/2 der fixen kosten im Monat aus.

Credo: Opa wie könig in Frankreich
Oma - kein Geld für Brot...

sie merken schon den Rattenschwanz???

meine Mutti wird arbeitslos, hat seklbst immer probleme mit geld...

und ich die großverdienerin... (Ja in Polen ist jeder verdienst jenseits von 500? viel) Zu uns: auch mein Mann kommt aus einer armen familie. Das heißt wir müssen für:
unser traumhaus sammeln
für Kinder sammeln
und ganz gewaltig für rente vorsorgen ( nun was in 35 Jahren aus der gesetzlichen rente bleibt - will ich nicht ausrechnen - obwohl ich Dipl.-Wirtschaftsmathematikerin bin - deswegen nehme ich die Vorsorge sehr ernst!!!)

Jetzt wurde die Bitte an und´s heran getragen die Oma zu unterstützen. bevor sie schnaufen: Ja 50 ? im Monat tun mir nicht weh. Das gebe ich gerne! Und mein Bruder der sich nicht so fertig macht wie ich wird es schl´nell zahlen und nicht nachdenken......

Aber ich habe da wirklih Probleme.......

Soll das zu einer dauer einrichtung werden?
Muss der Opa auch wirklich First Class genießen?
Sind das keine Erwachsenen die schon früher über diese Möglichkeiten nachdenken hätten sollen...


Aber am meisten stört mich folgendes: meine Oma verlangt es richtig!! Die wohnung in der sie wohnt gehört meinen eltern. Und sie schreibt: naja strom und gas zahlen die Eltern weil sie dazu verpflichtet sind... für mich unverschämt!
wenn ich diese zeilen schreibe - fühle ich mich immer schlechter... Aber isrgendwie emfpfinde ich das ganze als sehr belastend....

Es gebe eine einfach möglcihkeit: meine Oma könnet zurück zu iherer 2 Tochter ziehen. (Meine mutter lebt hier in D) Meine Tante lebt im´n der Wohnung meiner Oma. (Ja meine eltern haben damals die wohnung gakauft um die groß eltern aus der 2 Zimmer wohnung raus zu holen -damit meine Tante mit Ihren mann und Kind alleine in der won´hnung leben kann. Alles was sie bekommen haben war alles aber kein dank!

Und jetzt ist die Tante geschieden, kind ist auch weg. Es könnten also die 2 Frauen zusammenleben. Damit würden auch die Fixen Kosten sinken - kein strom, gas für 2 Wohnungen.....

Ist diese idee so abwegig??? Ich kann mir auch vorstellen, dasss die oma bei allen 3 Kindern penldelt und mal hier mal dort wohnt...

Noch zusätzliches zu meinder Oma: sie droht richtig: naja wenn ich eben nicht genügend geld habe dann muss ich den Opa in eine schlechte Anlage verlegen lassen... der wir ja soooo leiden...

Das ist nicht wirklich fair?? ODER?

Ich glaube das ist sehr lange geworden, hat mir aber schon beim schreiben geholfen.

Bei uns kommt noch zusätzlich dass wir beide workoholic sind und uns nur am Wochennde sehen. Und das ist die zeit wenn ich mit meiner Mutter telefoniere - und all diese geschichten erzählt bekomme. Das nimmt mich mit und zerstört uns das gemiensame wochende...

Ich möchte mich auskapseln... kann aber nicht...
Wo ist eine gesunde grenze? Wo ist eine moralische grenze?

Ich bin für jede Hilfe dankbar!! Leider habe ich alles möglich gelernt - damit umzugehen leider nicht... Gibt es hierzu einen ratgeber? ich lese sehr gerne.

Vielen Dank und liebe Grüße
Marta

Anwort von Sabine

Hallo!

Ich will nicht behaupten, dass wir auf alles eine Lösung oder einen Rat haben, aber..... ich will es mal versuchen.

Du scheinst ein sehr familiärer und sozial eingestellter Mensch zu sein. Deine Familie liegt Dir - wie ich es raushöre - sehr am Herzen und Du magst niemanden enttäuschen. Jetzt aber meine Frage, die Frage, die Du Dir wahrscheinlich auch die ganze Zeit stellst : wo bleibst Du bei dem ganzen Durcheinander und Füreinander? Wo bleibst Du mit Deinen Wünschen und Zielen?
Im Grunde gibt es auf alles eine Antwort für jeden, der an Dich rantritt mit Wünschen, Bitten und Spenden: Nein! Man muß lernen "nein" zu sagen. Natürlich möchte man, dass es der Familie gut geht und man hilft, wenn die Familie um Hilfe bittet, aber jeder Mensch hat doch seine Grenzen. Findest Du nicht auch, dass Deine Grenze auch erreicht ist? Ich finde schon anhand von dem, was Du beschreibst. Du sorgst für Deine Eltern. Du sorgst für Deine Großeltern und Du selber hälst Dich auch über Wasser. Mit all was Du gelernt und erreicht hast, hälst Du 3 Generationen über Wasser, aber eine 4. Generation in die Welt zu setzen, ist Dir nicht möglich, weil..... (siehe Deine Erklärung in Deiner Mail).
Ich kann Deine Wünsche für Deine Zukunft sehr gut nachvollziehen und ich finde, Du solltest es ruhig mal ansprechen in Deiner Familie. Sage denen, dass Deine Grenzen erreicht sind und das es nicht mehr geht. Deine Eltern könnten zusammenrücken mit der restlichen Familie um weiter den Lebensstandard halten zu können. Sie könnten Dir den Respekt gegenüber bringen, den Du ihnen entgegen bringst. Ich persönlich finde, dass Du das verdient hast. Familie hält zusammen, dass ist völlig klar, aber wenn Du ihnen zeigst, was Du für sie tust, dann sollten sie Dir auch Chancen für Dein Leben geben. Da Du sie bisher recht "verwöhnt" hast, wird oder könnte es missverstanden werden, wenn Du plötzlich mal "nein" sagen würdest. Eine Erklärung im Zusammenhang mit dem nein wäre natürlich erforderlich und ich denke, wenn Du es erklären würdest, ähnlich, wie Du es hier erklärt hast, dann müßten sie es auch verstehen können. Es ist im Grunde kein Rollentausch, der da abläuft, sondern es ist Deine Fürsorge und Liebesbeweis der Familie gegenüber. Um Dein Leben zu starten, wie sehr Du es Dir wünscht, fehlt es im Grunde nur an einer Erklärung. Du hast vieles aufgebaut und erreicht um ihnen zu helfen. Das Brot zu teilen ist super lieb, aber man sollte dabei nicht unglücklich sein. Dann stimmt irgendwas nicht. Zu lieben bedeutet zu geben und zu bekommen. Ein für- und miteinander.
Was wäre jetzt, wenn Du plötzlich arbeitsunfähig werden würdest? Wären sie auch so für Dich da? Ich hoffe/denke/wünsche schon.

Lieben Gruß