Problem von Anonym - 14 Jahre

ich kann nicht mehr

Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll.. Vielleicht fange ich am anfang an... Vor 4 jahren war ich schon mal echt depressiv, noch nich so suizidal wie es mittlerweile der fall ist, aber es ging mir ne ganze zeit richtig dreckig. Das hört sich jetzt so dumm an, mit 10 so erhebliche probleme, aber es war echt ne scheiß zeit, meine freunde haben sich in der zeit total von mir entfernt und so... Aber dann hab ich mich verliebt. Ich war zum ersten ml seit langem wieder richtig glücklich. Doch ich verließ ihn. nach einem halben jahr. es hatte keinen sinn mehr eine solche beziehung zu führen. er hatte sich als ein riesiges arschloch entpuppt.
Seit anfang des Jahres ist alles ganz schlimm. Ich sehe keinen sinn mehr in meinem leben, ich spreche kaum noch, teile mich nicht mehr mit. aber ich habe einfach keine bezugsperson mit derr ich wirklich offen sprechen kann, meine freunde würden es einfach nicht verstehen, sie kennen mich ja nur als kleines süßes, scheiß 14 jähriges mädchen. Aber wenn ich zuhause in meinem zimmer sitze, wie ich da abgehe, und wirklich versuche mich umzubringen, so kennen sie mich nicht. Ich habe mich ne zeit lang geritzt, die narben sind immer noch auf meinem linken arm zuz sehen.Und ich glaube eine freundin hat das auch bemerkt, aber die wollen das nicht wahr haben... Ich hab auch tabletten genommen. Aber wie ihr merkt, hat das alles nichts gebracht. Und dee druck in der schule und in meinen freundschaft und zu hause, wird so groß das ich auch ne zeit lang nichts essen konnte. Es ging einfach nicht mehr. Und nur bei so offensichtlichen anzeichen reagiert meine umwelt. Und genau wie das essen nich mehr ging, geht jetzt überhaupt nichts mehr. Ich hakt das alles nicht mehr aus. Ich weiß nicht was mich hier noch hält, alles was mir lieb ist entfernt sich. Ich wei nicht was ich machen soll, bitte helft mir!
Ich hoffe das war nicht zu ausführlich.

Anwort von Michaela

Hallo,

vielen Dank, dass du dich uns anvertraust. Wenn ich deine E-Mail lese, kann ich den Druck, der auf dir lastet, förmlich spüren. Du hast eine große Leistung vollbracht, indem du deine Gefühle, auch wenn sie kaum zu fassen sind, in Worte gepackt hast - und das könnte schon der erste Schritt heraus aus deiner Situation sein!

Was kannst du tun? Nun, es gibt sehr viele Möglichkeiten, etwas zu finden, was für dich passt. Du schreibst von Selbstverletzung. Dazu gibt es eine sehr gute Site:

http://www.rotelinien.de/medien.html

Dort findest du Menschen, die deine Gefühle nachvollziehen können, da sie in ähnlichen oder (fast) gleichen Situationen sind. Verständnis, jemand, an den du dich anlehnen kannst, bis du wieder selber stehen und gehen kannst, wirst du dort mit großer Wahrscheinlichkeit finden.

Weiterhin gibt es das kostenlose
Kinder- und Jugendtelefon
Telefon 0800 111 03 33
Internet: www.kinderundjugendtelefon.de
E-Mail: info@kinderundjugendtelefon.de

Dort sitzen geschulte Jugendliche aus deiner Region, bei denen du erst mal Dampf ablassen kannst, die dir helfen, Worte zu finden, und die dir, wenn du möchtest, Ansprechpartner nennen können, mit denen du dich dann persönlich unterhältst. Das muss nicht unbedingt ein Arzt sein. Ich kenne z. B. ein Mädchen, sie ist inzwischen 16, die aus lauter Frust in den Jugendclub ihres Stadtviertels gegangen ist und dort allein schon durch die anderen Jugendlichen Entlastung erfahren hat. Das Gefühl, tatsächlich zu leben und etwas zu ER-leben, hat ihr geholfen.

Im Großen und Ganzen solltest du dir aber auch Gedanken darüber machen, inwieweit du dich mal mit einem Sozialarbeiter oder gar Psychologen unterhalten möchtest, denn Selbstverletzung ist ein ernstes Thema, besonders in dem Ausmaß, mit dem du es beschreibst. Es gibt an jeder Schule einen Schulpsychologen; das ist in der Regel ein Lehrer mit einer gesprächstherapeutischen Zusatzausbildung. Wer das ist, erfährst du im Sekretariat deiner Schule.
Wie sieht es mit deinen Eltern aus? Meinst du, sie könnten etwas für dich tun? Hast du ein Hobby oder einen Wunsch, den du realisieren möchtest? Wie sieht es aus mit deiner Freundin, die bemerkt hat, dass es dir schlecht geht? Meinst du, sie kann dich dabei unterstützen, einen Weg nach draußen zu finden?

Und dann kannst du natürlich auch gerne an den Kummerkasten schreiben. Klar, es dauert eine Weile, bis wir uns zu dir durchgearbeitet haben. Jedoch kommt es relativ häufig vor, dass es Feedbacks auf E-Mails gibt, die dir auch schon weiterhelfen könnten.

Ich hoffe, dass dich das ein bisschen weitergebracht hat? Ich würde mich freuen, von dir zu hören!

Liebe Grüße

Michaela