Problem von Anonym - 17 Jahre

wo soll ich hin?

ich weiß echt nicht mehr weiter...ich wohn mit meiner mutter alleine..und sie ist abhängig,so wohl vom alk als auch von medikamenten,wie anti-depressiva und aufputschmittel.ich hab bis jetzt versucht mich immer darum zu kümmern,wenn sie mal wieder nen absturz hatte...jetzt kann ich nicht mehr und vor allem will ich nicht mehr!ich will einfach auch mal men leben leben...ausnahmsweise einfach mal mit meinem freund glücklich sein!aber dafür bleibt keine zeit..
ich weiß einfach nicht wo ich hin soll...mein freund wohnt zwar nicht weit weg,aber es gibt keine verbindung zu meiner schule,mein vater ist auch alkoholiker und immer bei verschiedenen freundinnen pennen krieg ich schultechnisch nicht aufe reihe,zumal ich sowieso grade die 11. wiederhole und von daher nich nochmle hängen bleiben kann...ich will nicht mehr....aber wo ich hin soll weiß ich auch nich...das jugendamt labert immer nur von heim und betreutem wohnen,aber ich glaub das halt ich nich aus..
wenn jemand irgendwas weiß oder vielleicht inner ähnlichen situation steckt oder steckte,dann meldet euch bitte.ich bin für hilfe echt dankbar

Anwort von Michaela

Hallo,

da muss ich das Jugendamt mal unterstützen: Heim und betreutes Wohnen ist nicht verkehrt! Das klingt zwar immer nach "sozial benachteiligt" - aber seien wir mal ehrlich, so weit weg davon bist du doch auch nicht, oder? Wenn du wirklich leben willst, musst du raus aus dem Schlamassel. Deine Mutter ist zwar abhängig, aber sie ist erwachsen und demnach verantwortlich für ihr Leben, ebenso dein Vater. Du kannst dein Leben, das gerade erst mal begonnen hat, nicht für zwei Leute den Bach runtergehen lassen, die mit ihrem Leben nicht umgehen können - auch wenn es deine Eltern sind!
Wenn das Jugendamt dich betreut, hast du übrigens deutliche Vorteile, als wenn du das alleine durchziehst. Du kriegst z. B. Unterstützung bei Ämtergängen, die in jedem Fall bei einem Auszug auf dich zukommen, wenn du z. B. finanzielle Unterstützung beantragen musst. Weiterhin können sie dir nach Abschluss der Schule bei der Suche nach einer Lehrstelle helfen, und so weiter.
Ist es davon abgesehen möglich, dass du bei jemandem unterkommst, wo du länger als nur ein paar Nächte bleiben kannst, Oma, Opa, Tante, Verwandte? Ich denke, deine Umgebung hat schon längst mitgekriegt, was bei euch los ist, und wird dich unterstützen. Versuch es einfach.

Ach ja, ganz heißer Tipp: Sprich mit dem Vertrauenslehrer an deiner Schule! Wer das ist, erfährst du im Sekretariat. Vertrauenslehrer oder Schulpsychologen haben eine Zusatzausbildung für Probleme, die Schüler betreffen. Ich habe auch schon oft gehört, dass gerade diese Lehrer ihre Schüler begleitet haben, wenn es ums Jugendamt etc. ging. Und natürlich wissen sie um deine schwierige Situation, was sich letztlich auch auf die Notengebung auswirken KANN, denn Lehrer sind auch nur Menschen.

Ich wünsche dir viel Glück! Schreib uns, wie es weitergegangen ist. Du bist auf dem richtigen Weg!

Liebe Grüße,

Michaela