Problem von Sandra - 30 Jahre

Probleme mit Stiefsohn

Hallo,

bei uns gibt es gravierende Probleme mit meinem Stiefsohn. Zur Vorgeschichte möchte ich erst einmal berichten, dass ich meinen Mann 2003 kennen und lieben gelernt habe. Da ich von vornherein wußte das er alleinerziehend ist, habe ich von Anfan an darauf bestanden, dass das Kind mit einbezogen wird. Am Anfang lief alles auch bestens, wir verstanden uns alle prima und der Kleine (Paul) hat mich auch in sein Herz geschlossen. So kam es mit der Zeit, dass wir zusammen gezogen sind, mittlerweile ein gemeinsames Kind haben und verheiratet sind. Bei allen großen Entscheidungen haben wir Paul mit einbezogen und seine Meinung erfragt, er war soweit mit allem einverstanden. In dieser ganzen Zeit und auch schon vorher gab es bereits Probleme mit der leiblichen Mutter von Paul, so dass wir öfters auch zu Hause Probleme mit ihm hatten, da seine Mutter sich nicht um ihn kümmert und ihn auch nur sehr unregelmäßig über das Wochenende zu sich holt. Paul ist nun seit ca. 2,5 Jahren auch in psychologischer Behandlung deswegen. Anfangs haben wir noch probiert diese Frau immer daraufhinzuweisen, dass ihr Sohn sie sehen möchte, aber mittlerweile sehen wir das nicht mehr ein. In den letzten Sommerferien war Paul für zwei Wochen bei seiner Mutter. Diese hat ihm, unserer Meinung nach und auch den Äußerungen von des Jungen nach, Flausen in den kopf gesetzt, dass er bei ihr wohnen soll. Seitdem Paul, heute 9 Jahre alt, dann von seiner Mutter wieder nach Hause kam, fingen so langsam die Probleme an. Mittlerweile ist es so gravierend, dass er, was er selbst auch zugibt, absichtlich alles dafür tut, dass er von der Schule fliegt bzw. bei uns rausfliegt, was wir nie tun würden, damit er zu seiner Mutter kann. Wir haben mittlerweile das Jugendamt eingeschalten, da wir mit dem Jungen absolut nicht mehr klar kommen. Aber diese sagen nur, wir sollen ihn dann doch zu seiner Mutter lassen. Gestern hat er zum ersten Mal versucht die Schule zu schwänzen, um sich eine Soft Air Waffe (frei ab 3 Jahre) zu kaufen. (Er weiß genau, dass er wir gegen solche Sachen sind, dies haben wir ihm schon mehrfach erklärt.) Er wurde dabei jedoch erwischt und konnte die Waffe erst einmal nicht kaufen. In der großen Hofpause schlich er sich dann aus der Schule und kaufte das Teil, was er dann auch in der Schule herumzeigte. Uns gegenüber gab er an, dass er dieses Geld von seinem Gesparten genommen habe. Am Abend zu Hause stellten wir dann fest, dass er das Geld aus der Spardose seines kleinen Bruders gestohlen hat. Alle Unterhaltungen die wir mit Paul in Ruhe halten bringen nichts, da er sich konsequent in den Kopf gesetzt hat, bei seiner Mutter wohnen zu wollen. Er äußert uns gegenüber auch, dass er so lange so weitermachen wird, bis er bei seiner Mutter lebt. Wir wissen mittlerweile nicht mehr ein und aus und bitten, soweit dies möglich ist, um einen Rat. Die gesamte Geschichte jetzt aufzuzählen würde den Rahmen hier sprengen, aber in der Regel laufen die Tage so ab, dass er macht was er will, in der Schule, wie auch zu Hause, nach Hause kommt wann er will und in unserer gesamten Wohnung Selbstbedienung macht. Es wäre jetzt einfach zu sagen, er solle bei seiner Mutter wohnen, aber dies ist nicht so einfach, da diese Frau kein rechtes Interesse an dem Kind hat und ihn wahrscheinlich nur wegen der Unterhaltszahlungen, welche sie dann erhalten würde, haben will. Ihr war es bisher immer wichtiger, auf Partys zu gehen oder andere Sachen zu machen, als sich um das Kind zu kümmern, daher lebt der Junge, seit er drei Jahre ist, bei seinem Vater. Würde Paul zu seiner Mutter gehen, wissen wir ganz genau, dass er eingehen wird.

Ich hoffe sie können uns eine kleinen Tipp oder Rat geben, was wir noch tun können

Lieben Gruss, Sandra

Achja, mein Mann und die Mutter von Paul haben das gemeinsame Sorgerecht.

Anwort von Manuel

Hallo Sandra,

zum einen denke ich wäre es mit Sicherheit das leichteste zu sagen okay, er soll es ausprobieren und zu seiner Mutter ziehen, vielleicht einfach mal jetzt über die Weihnachtsferien !!
Mein nächster Gedanke ist das sich Paul eventuell etwas vernachlässigt fühlt aufgrund des Geschwisterchens ? (Bin selber der "kleine" Bruder und kenn sowas auch wenn es meistens nicht zutrifft!!)
Vielleicht solltet Ihr es erst einmal damit versuchen Ihm alles zu erklären und in der nächsten Zeit Ihm etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken, vorallem bei Dir als "Stiefmutter" würde ich vorschlagen das dein mMann auf das kleine aufpasst und du schnappst dir Paul und unternimmst was mit Ihm, Eis essen gehen, mal in so einen Indoor- Freizeitspielplatz, In die nächste Spielabteilung das du mit Ihm gemeinsam schaust was der Weihnachtsmann bringen soll !! Zeigt Ihm einfach in nächster Zeit mal verstärkt was er bei seiner Mutter nicht hat ohne Ihm das natürlich zu sagen oder vor zu halten.
Weil nicht nur Geschenke auch viel Aufmerksamkeit und Zuneigung sind wichtig für Paul.
Habe selber 2 Kinder (5 & 6) und auch ich merke manchmal das man auf einmal das andere etwas bevorzugt oder sich unbewusst mehr drum kümmert vor allem dann ums " Nesthäkchen".. deswegren probierts mal mit diesen Vorschlägen.... Liebe Grüße und Viel Glück