Problem von Anonym - 16 Jahre

Selbstmord

Hallo,
vielleicht ist dies das letzte was ich schreibe...
ich fang einfach mal anzu schreiben wie ich gerade denke:

ich habe nie in meinem leben etwas erreicht. immer wieder habe ich etwas versprochen, aber nur selten gehalten. es ist einfach deprimierend wenn ich zurückdenke an die dinge die mir so wichtig waren und sind. und wenn ich in meine zukunft gucke, sehe ich einfach nichts. die schulprobleme fingen an als ich aufs gymnasium kam, nach der 7ten bin ich auf eine realschule und auch da habe ich mich verschlechtert! warscheinlich waren die gedanken die ich immer bei mir trug eine ablenkung für alles was ich getan habe. niemals hatte ich einen richtigen kumpel dem ich alles erzählen konnte, niemals eine richtige freundin, niemals richtig geliebt... ich hatzte viele haustiere, doch ich denke auch da habe ich versagt. ich war eben zu faul zu allem, alles ist liegen geblieben.... alle erwartungen die an mich gestellt wurden konnte ich nicht gerecht werden. dann die gedanken an den sinn des lebens.. welchen sinn kann es auf einer welt geben, auf der sich menschen grundlos gegenseitig umbringen. auf der unschuldige kinder den tod finden nur weil vielleicht ein mensch an geld, gebiete oder sonstiges herankommen will! gestern habe ich ein video über tierversuche gesehen. es ist erschütternd zu sehen wie diese armen tiere gequält werden und dies auch nur des geldes wegen... es ist ebenfalls sinnlos...
ich nehme regelmäßig drogen. mitlerweile jeden tag lachgas, marihuana und zigaretten. mushrooms und andere drogen habe ich auch schon genommen. meistens hat es sehr viel spaß gemacht, doch jetzt nehm ich sie nur um zu vergessen, um nicht nachzudenken. es tut mir einfach nur leid dass
ich alle entäuscht habe.. es tut mir leid dass ich sachen gesagt habe die nicht wahr sind. es tut mir leid dass ich soviele menschen verletzt habe. es tut mir auch leid dass ich mit meinem selbstmord vielleicht menschen verletze denen ich wichtig bin. außer meiner familie gibt es jedoch keinem dem ich jemals wirklich wichtig war. gerade bin ich durch die stadt gelaufen. mir gingen soviele sachen durch den kopf. ich weiß schon gar nicht mehr was ich da gedacht habe. ich habe nur das gefühl dass ich fehl am platz bin. dass sich mit mir nur probleme anhäufen. ich kann nicht mehr in einer welt voller leid, hass, enttäuschung und trauer leben... wie soll man denn so an einen "gott" glauben?? ich werde mich vielleicht heute abend umbringen, doch ich habe auch angst davor was nach dem tod auf mich zukommen wird. falls ich heute nicht den tod finde werde ich trotz allem irgendwann einmal sterben. so oder so. jetzt werde ich mich bekiffen, denn sonst halte ich diese verdammten gedanken nicht mehr aus... all diese schmerzen.... es tut mir einfach nur leid...

Anwort von Sabine

Hallo!

Weißt Du was? Am liebsten würde ich Dich jetzt an die Schultern fassen wollen und einmal richtig schütteln, dass Deine Gedanken mal wieder einen richtigen Platz bekommen. Die Drogen, die Du ständig konsumierst (mal abgesehen davon, dass es strafbar ist) haben Deinen Kopf, Deine Gedanken schon so sehr im Griff, dass Du es gar nicht mehr merkst und Dir selber für all das, was um Dich geschieht, die Schuld gibst. Dabei frage ich mich aber auch, wofür und was.
Du schreibst in Deiner Mail, als seist Du schon 80 oder 90 Jahre alt, aber Du bist erst 16 Jahre jung (!!!!). 16 Jahre und Du fängst gerade erst an zu leben. Warum beginnst Du Dein Leben mit Drogen? Was versuchst Du zu verdrängen oder was belastet Dich? Das ist eigentlich die Frage, die ich mir stelle, wenn ich Deine Mail lese. Ich denke, dass etwas ganz anderes dahinter steckt und ich bin mir sicher, das man auch dafür eine Lösung finden kann.
Du hast uns gefunden und Du hast uns Deine Gedanken mitgeteilt. Vorab vielen Dank für Dein Vertrauen. Gerne sind wir für Dich da um Dir zuzuhören und Dir als Außenstehende unsere Meinung dazu mitzuteilen. Ich denke mal, dass das auch Deine Absicht war. Du möchtest hören, was wir dazu sagen und nicht sterben. Du bist erstens viel zu jung zum sterben und gewiss auch noch viel zu neugierig auf das Leben. Du weißt, dass noch eine Menge vor Dir liegt und Du auch noch viel erreichen kannst. Den Startschuß, den hast Du heute mit Deiner Mail gesetzt. Nun mache auch den nächsten Schritt. Die Drogen sind gewiss keine Lösung und das Ablenkungsmanöver, welches Du Dir davon versprichst, macht Dich nur noch mehr kaputt und Du siehst ja selbst (wenn Du Deine Mail selber noch einmal liest), wie es Deine Gedanken zerfrisst.
Lass die Finger von den Drogen und versuche es mit einem klaren Kopf. Jeden Tag, den Du morgens aufwachst, bist Du immer ein Stück weiter und ein Stück schlauer und weiser und wenn Du Dir ein Ziel setzt, wo Du mal hin willst, bist Du diesem Ziel jeden Tag ein Stück näher. Haust Du Dir jedoch die Drogen schon zum Frühstück rein, ist es wie ein Ersticken der eigenen Wünsche und Ziele, da Deine Gedanken erstickt werden. Deine Erinnerungen gehen und was bleibt ist Traurigkeit, die in Deiner Mail klar zum Vorschein kommt. Du siehst einen Film über Tierversuche. Schrecklich, ich weiß und man kann gewiss etwas dagegen unternehmen. Man kann sich angagieren, dass diese Tierversuche nicht mehr passieren. Sich die Doku nur anzusehen und dann zu jammern, dass bringt nichts. Du scheinst jedoch (ich denke mal wegen der Benebelung der Drogen) es so hinzunehmen. Weißt Du aber, was mir diese Aussage von Dir besonders gezeigt hat? Du hast Gefühl und zwar sehr viel Gefühl. Warum bist Du nicht ehrlich zu Dir selber und warum versteckst Du Dich. Was steckt wirklich dahinter? Vielleicht magst Du es mir ja noch einmal schreiben. Ich weiß, dass Du diese Zeilen lesen wirst und ich wäre dankbar, wenn Du mir auch Deinen Namen verraten würdest, damit ich denjenigen, den ich da gerade an den Schultern schüttel, auch ansprechen kann. Lieber Mr. X, ich bin Sabine und will nicht glauben, was ich in Deiner Mail gelesen habe, denn es ist eine Lüge an Dich selber. Du willst leben und Du willst glücklich sein. Du hast mit Deiner ersten Mail den ersten Schritt getan und mir bzw. und die Hand gereicht. Reiche mir auch die andere, damit wir Dich aus dem dunklen Loch, in welchem Du nur hockst, aber nicht gesackt bist, herausziehen können. Ich bin gewiss kein Meister oder Mrs. Allwissend, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Du einfach nur müde bist, weil Du verlernt hast nach den schönen Dingen im Leben zu sehen. Schaue nicht danach, was Du nicht hast, schaue danach, was Du hast. Viele Menschen verlernen zu sehen, was sie haben und besitzen. Klar, es ist oftmals einfach sich fallen zu lassen, als wieder aufzustehen, aber mal ganz ehrlich, das Aufstehen mag vielleicht erst schwierig sein, aber es tut gut, es tut verdammt gut und ein Mensch, der mich anlächeln kann, der tut noch viel mehr gut.
Danke, dass Du Dir die Zeit zum Lesen für meine Antwort genommen hast und nun schenk mir ein Lächeln und ich lass auch Deine Schultern los.

Lieben Gruß
Sabine