Hallo Bärbel!

Danke für Deine Mail und Dein Vertrauen. Danke, dass Du auf uns baust und natürlich sind wir gerne für Dich da, auch wenn wir Deine Probleme nicht wegblasen können.

Leider schreibst Du nicht sehr viel zu Deinen Problemen und hälst sie nur in Stichpunkten, aber dennoch kann ich verstehen, dass Du Dich erdrückt fühlst, wenn soviel auf einmal auf Dich zukommt.

Was das Geschäft betrifft, ist es immer ratsam sich fachlich beraten zu lassen. Schuldnerberatungsstellen oder anwaltliche Hilfe sollte man ruhig mal in Anspruch nehmen. Ich kann leider nicht mehr dazu sagen.

Was Deine Beziehung betrifft, ist es vielleicht besser, dass er sich von Dir getrennt hat. Wenn die Gefühle füreinander nicht mehr da sind, dann wird krampfhaftes Festhalten nur zu einer Qual und man sollte - auch wenn es schwer fällt - akzeptieren, dass es nicht mehr so läuft wie früher. Du bist jetzt wichtig und Du bist dran. Denke an Dich und gib Dir die Kraft zurück, die Dich so hübsch machen. Die Liebe zu verlieren, kann sehr weh tun, aber manchmal ist es besser einen Schlußstrich unter alte Dinge zu ziehen anstatt ihnen hinterher zu trauern. Die Liebe kommt und geht und Gefühle gehen auf uns ab. Wenn er sich für eine andere entschieden hat, dann ist es nicht Deine Schuld. Zieh Dir den Schuh nicht an. Du bist noch jung und es kann noch viel, auch neues, auf Dich zukommen. Jetzt bist Du erst einmal dran. Lebe, dass und wie es Dich glücklich macht.

Wenn man eigene Probleme hat und dann auch noch andere Probleme von anderen hinzu kommen, dann wirkt alles noch schwerer. Bei Deiner Tochter ist es wichtig, dass sie redet und sich nicht anfängt zu verkriechen. Auch, wenn Du Dich oftmals müde und erschöpft fühlst, ist es wichtig, dass ihr beide redet. Ihr könnt euch beide den Rücken stärken. Es sind oftmals nur gemeinsame Moment mit Gesprächen z.B. bei einer Tasse Kaffe in einem Cafe oder zuhause auf dem Sofa, die euch eine Menge Kraft wieder zurückgeben können.

Was die Krankheit betrifft, muß ich gestehen, kenne ich mich damit nicht sehr gut aus und ich möchte Dir raten auch mit dem behandelnden Arzt darüber zu sprechen, ob es Anlaufstellen gibt, wo Dir auch psychisch geholfen werden kann. Hier ist auch sehr viel Eigeninitative gefragt. Niemand kann in einen Menschen hineinsehen, wenn es die Person nicht zulässt. Sei ehrlich zu Dir selber und versuche offen damit umzugehen, damit man Dir die Hand reichen kann, damit geholfen wird.

Dein vorletzer Satz ist sehr lieb gemeint und ich hoffe, dass wir ein wenig weiterhelfen konnten, wenn es auch nicht viele Zeilen waren.

Wie sagte mal ein Freund zu mir:

" Immer wenn Du glaubst, es geht nicht mehr, dann kommt von irgendwo ein Lichtlein her "

Ich bin mir ganz sicher, dass es auch bei Dir so sein wird. Versuche die positiven Dinge in Deinem Leben im Vordergrund zu halten und immer daran zu denken. Denke nicht darüber nach, was Du nicht hast, sondern über das, was Du hast. Ein kleiner Kuss für Deine Tochter und eine herzlich warme Umarmung können schon mehr bewirken und Stärke schenken, als ein Patentrezept für Probleme die sich mal einschleichen.

Lieben Gruß