Problem von Anonym - 27 Jahre

Warum sorge ich mich soviel - krankhaft?

Ich bin 27 und Mutter einer 3 jährigen.
Ich weiß nicht mal wo ich anfangen soll.
Am besten wohl mit der Krankheit meiner Tochter.Nach dieser ist mir meine Veränderung erst aufgefallen.
Im Sommer 2004 stellten die Ärzte bei meiner kleinen(damals war Sie erst 10. Monate alt) einen Willmstumor fest. Für mein Mann und mich ist eine Welt zusammen gebrochen. In dieser Zeit habe ich Sie nicht für eine Minute aus den Augen gelassen. Der Zeitabschnitt von der Diagnose bis zur Heilung (wenn man das Heilung nennen darf)betrug 3 Monate. Die meiste Zeit durfte Sie zu Hause verbringen.Einmal in der Woche fuhr ich mit Ihr zur Chemotherapie. Sie hat zwei Spritzen bekommen und ich habe jedes mal mit Ihr gelitten. Nach vir Wochen wurde Sie operiert. Ihr wurde die ganze Niere entfernt. Die Woche die wir dann im Krankenhaus waren war für Sie bestimmt schmerzhaft. Nach der Op war Sie schon am 3 Tag wieder mein fröhliches Mädchen.Manchmal glaube ich sogar,dass Sie in dieser Zeit stärker als ich war, dabei wusste Sie nicht mal, was da mit Ihr passiert. Dann folgten nochmal 4 Wochen Chemotherapie und dann haben wir es geschafft.Wir drei waren wieder glücklichzu Hause.(Ich erwähne meinen Mann nicht, weil er nur Abends bei uns sein konnt, nach der Arbeit.Ich mache Ihm keine Vorwürfe er musste ja arbeiten gehen.Trozdem hätte ich mir Ihn in der Zeit bei uns gewünscht.)Es ist jetzt über zwei Jahre her, seit dem gingen wir alle 3 monate zur Kontrolle.Jedes Mal kehrt der Albtraum vor der kontrolle zurück und jedes Mal sind wir mit einer guten Nachricht zu meinen Mann zurück gefahren. Sie entwickelte sich zu einem frechen und selbstbewussten Mädchen. Alles war wieder gut, sie wurde nie krank nur kleine erkeltungen. Bis Sie in diesem Jahr in die Kita kamm. Ich weiß, dass es normal ist, dass viele Kinder sehr oft erkranken.So auch meine Tochter. Seit Anfang August ist Sie eine Woche im Kindergarten und zwei Wochen zu Hause, Mal hat Sie fieber,mal starken Husten mal bronchitis nicht ernstes. Und hier fängt mein Problem an!!!
Jedes Mal wenn Sie Krank ist habe ich panische angst dass es etwas ernstes ist,diese Angst raubt mir alles, ich weiß nicht ein mal ob es Angst ist oder selbstmitleid.Tagsüber wenn Sie wach ist und spielt, kann ich meine übertriebene Sorge etwas vergessen, sobalt Sie jedoch schläft fange ich an.Mehrmals in der Nacht kontrolliere ich, ob Sie noch atmet, ob Sie Fieber hat und dann die Stille in der Nacht die mich nicht einschlafen lässt. Dann kommen meine Erinnerungen und Vorstellungen, dass Sie wieder Krebs bekommt und dass es dieses Mal nicht so gut ausgehen wird.Das Wort "Tot" in diesem Satz habe ich nicht geschrieben weil ich angst habe das im einen Satz mit meiner Tochter zu verbinden. Aberglaube?? Wenn ich es nicht ausspreche, wird es mich schon umgehen. Als Sie damal krank war, habe ich Sie nicht Taufen lassen, gerade aus diesem Grund. Ich habe damals gedacht, wenn ich Sie taufen lasse gebe ich Sie frei! Und ich denke heute noch, dass ich es richtig getan habe! In der zwischen Zeit haben wir Sie aber getauft. Zuerst habe ich gedacht, dass wenn ich die Krankheit meiner Tochter verarbeite wird es nachlassen, ich kann das wohl nicht, oder liegt es gar nicht an der Krankheit?
Vor kurzem habe ich gemerkt,dass diese Angst nicht nur um mein Kind sich dreht, sondern auch um meinen Mann. Er hatt vor einem Monat einen Autounfall gehabt, Ihm ist nichts passier.Aber meine Angst um beide ist gestiegen, wenn er morgens das Haus verlässt und die 70 Km zur seiner Arbeit fährt fängt für mich die Hölle an,die Vorstellung... und weh er kommt 5 Minuten zu spät oder geht nicht an sein Handy. Ich erdrücke Ihn aber nicht damit, da ich Ihm nicht alles von meinen Gefühlen erzähle da ich nicht will dass er denkt dass er eine Kranke geheiratet hat.Ich habe aber keine Angst Ihn an eine andere zu verlieren. Eine Trennungsangst ist es nicht.Am schlimmsten ist es wenn alles am Gut ist, wenn wir uns nicht streiten, wenn meine Tochter gesund ist wenn dass Finanziele stimmt. Dann sitze ich und heule mir ohne Grund die Augen aus. Doch einen Grund gibt es, die Angst, dass Irgendetwas dieses Glück zerstört, sei es nur für eine Minute, weil z.B. eine Hohe Rechnung kommt die Morgen beglichen werden muss, wir aber übermorgen erst Geld dafür haben. Über soetwas würde sich keiner ´n Kopf machen. Mich lassen solche Dinge nicht schlafen. Manchmal sitze ich und heule, ohne mir etwas vorzustellen, einfach so, ich bin dann traurig ohne zu wissen warum. Das tue ich aber immer nur dann wenn ich alleine bin, wenn die Kleine in der Kita ist und mein Mann arbeitet. Manchmal rufe ich Ihn aber an, um zu sagen dass ich wieder so ein Tag habe, an dem es mir zum Heulen ist. Eigentlich ist es leicht zu sagen, was mir fehlt, es ist die Krankheit die ich nicht verarbeitet habe. Aber warum mach ich mir dann über alles sorgen und habe so gut wie vor allem Angst was meiner Familie schaden könnt. Ich war doch nach der Krankheit nicht so, je weiter wir von der Krankheit sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie gesund bleibt. Ich dagegen werde immer schlimmer. Mein Mann und ich wollten noch ein zweites Kind, ich habe jetzt aber Angst, dass ich es nicht so lieben würde wie meine Tochter,oder dass ich mit dem Kind mehr Zeit verbringe (was auch am Anfang sein wird) und dadurch nicht die Zeit mit meiner Tochter nutze, die ich habe falls doch etwas passiert. Das ist doch nicht normal, was ist loss mit mir.Ich bin mit meinem Mann seit 5 Jahren zusammen, wir führen eine harmonische Ehe und sind ansonsten Glücklich und ohne Probleme.Natürlich gibt es streit aber wir klären relativ schnell alles. Also kann es nur an mir liegen. Ich war aber früher nicht so!Nicht ein Mal ähnlich war ich! Diese änderung war auf einmal da, und sie macht grosse Schritte nach vorne. Meine Eltern und Schwiegereltern versuchen mir auch in Außnahme Situationen, wie bei dem Unfall meines Mannes, als ich schon wusste dass Ihm nichts passiert ist und trozdem mich nicht beherrschen konnt beizustehen." Ich solle mich beruhigen, sonst erleide ich einen Nervenzusammenbruch": Höre ich dann. Am nächsten Tag ist für sie die Welt in Ordnung, für mich nicht.Es kann doch nicht sein dass mich die Krankheit meiner Tochter so Krank macht. Oder bilde ich es mir ein. Wie komme ich da raus? Zu einer therapie??
Was werden die anderen sagen? "Sie will nur mitleid, das war Ihre Tochter, die so krank war" oder" Sie hat sich eigentlich, nie etwas anmerkenn lassen,geredet hat Sie darüber, aber Sie hat immer alles mit etwas Zeitaufwand geschaft" Ich will kein Mitleid, ich bin auch nicht psychisch gestört, ich habe einfach keine Kraft mehr, mich um ander zu Sorgen. Aber was für eine Mutter bin ich, wenn ich so etwas sage. Ich habe eine wehrlose Tochter von drei Jahre, die sich nicht alleine um sich kümmern kann.Um meinen Mann muss ich mich nicht kümmern, dass weiß ich ja. Er sorgt hervorragend für uns. Und trozdem Sorgt es mich. Es were schön wenn ich ein paar Vorschläge bekommen wurde, wie ich es allein aus diesem Teufelskreis schaffen kann, ohne jemanden den Kopf mit meinen Problemen zu verdrehen.
eine verzweifelte Mutter und Ehefrau

Anwort von Sabine

Hallo!

Du hast schon eine Menge durchgemacht mit Deiner Familie und ich kann mir denken, dass es sehr belastend sein kann, wenn man sich ständig sorgen muß und Angst haben muß. Es war nunmal auch keine leichte Sache, was die Krankheit Deiner Tochter angeht. Es kann stressen und anstrengend sein und es kann einen müde machen. Deine Mail klingt danach, als kämst Du nie zur Ruhe und als würdest Du ständig unter Strom stehen. Hast Du schon mal über eine Mutter-Kind-Kur nachgedacht? In diesen Tagen der Erholung und vielleicht einer Therapie oder mit Anwendungen, könntest Du vielleicht mehr zur Ruhe kommen. Ich weiß nicht wirklich was hilft, aber für mich klingt es danach, als könntest Du mal eine Auszeit gebrauchen. Eine Auszeit vom Alltag. Du sorgst Dich um Deine Tochter und auch um Deinen Mann. Du hast Angst, dass Du sie verlieren könntest auf eine tragische Art und Weise. Ich kann es gut nachvollziehen nach den Erlebnissen, aber es ist auch wichtig für Dich, dass Du mal wieder zur Ruhe kommst und lernst mit solchen Situationen zu recht zu kommen. Man kann lernen zu vertrauen und mit bestimmten Situatonen umzugehen. Vielleicht sprichst Du mal mit Deinem Hausarzt. Power Dich nicht aus.

Lieben Gruß