Problem von Elisa - 21 Jahre

Brauch ich hilfe?

Hallo.
bei mir kommen lauter kleine Problemchen aus lauter verschiedenen kategorien zusammen... aber ich werd mitihnen einfach nciht mehr allein fertig :(

jahrelang hab ich versucht mir einzureden, dass an der art sexuellem missbrauch, die ich erfahren hab, nichts schlimmes ist, schließlich wurde mir nicht wehgetan, ich hab ihn nur berühren, streicheln (udn so) müssen.... da war ich 8 oder so und vor diesem mann (mein damaliger stiefvater) hatte ich angst, so im allgemeinen.
ein anderer stiefvater (ich hatte so ca 10 in den letzten 17 jahren) hat einen teil meines selbstvertrauens zerstört, als er sagte ich sähe scheiße aus (da hatte ich das erste mal kurze haare und war regelrecht verliebt in mich mit meiner neuen frisur.. da war ich 11 oder so, nach seinem kommentar hab ich so lange mützen getragen, bis ich wieder lange haare hatte, auch, wenn er da wieder weg war)
der rest der männer war okay bzw waren einige sehr lieb und ich hab sie sehr gern gemocht :)
zu meinem biologischen vater hab ich kaum kontakt, es ist zwar schwachsinnig, so zu denken, aber ich schaffe es nicht, von dem gedanken abzukommen, er würde mich hassen :(

weiters ist meine mutter sehr oft mit uns umgezogen so .. 9 mal. und da ich mir schin immer schwer getan hab mit kontakteknüpfen udn ich ziemlich oft meinen gesamten freundeskreis verloren hab, hab ich wohl auch irgendwie da noch ein soziales defizit davongetragen ...

warum die vorgeschichten? weil ich vermute, dass es (mitunter?) an ihnen liegt, dass ich:
->mich anderen personen nicht öffnen kann, ihnen nicht meine gefühle und gedanken näherbringen kann, zumindest nicht verbal (ich tue ihnen gern gutes und nehme ihnen arbeit ab, weil ich sie (freunde familie) liebe, aber SAGEN könnte ich das nie)
->ich glaube selbst bei leuten die mir sehr nahestehen, dass sie es nicht ernst meinen mit mir. jedenfalls nicht immer. wenn mir jemand den ich nicht so gut kenne irgendwie versucht seine zuneigung zu zeigen, reagiere ich sehr skeptisch und misstrauisch bzw. gebe diesem jemandem keine chance, weil er mich ja eigentlich eh nur auf den arm nimmt (was schwachsinnig ist im nachhinein ... aber irgendwie ...)
->ich schaffe es nicht zu sagen, was ich gerne hätte bzw lieber lassen möchte. so lehne ich dankend alles ab, was mir angeboten wird, obwohl ich es eventuell gern hätte und lass mich zu sachen überreden, die ich eigentlich gar nicht will :( abgesehn vom:
-> sex: ich hatte erst einen freund (er hat mich bebettelt bis ich gesabt hab "ja okay, dann sind wir halt zusammen", obwohl ich nicht wollte) da war ich 18. ich wollte keinen sex und hab es durchziehen können, nein zu sagen. 1 1/2 jahre später hab ich mich von ihm getrennt. ich mochte ihn zu wenig. leider war das nicht der grund, dass ich keinen sex wollte...
-> ich bekomm panik, wenn mir jemand zu nahe kommt. zumindest, wenn es jemand ist, der potentiell "mehr" von mir wollen könnte (ergo, männer). mir verkrampft es den magen, so dass mir schlecht wird vor angst und das schmerzt (körperlich), auch, wenn ich mir nur VORSTELLE, dass jemand meine hand nimmt, oder mich küsst (oder noch weiter geht). merkwürdigerweise ist dieses gefühl in meiner ersten beziehung nach ein paar wochen küssen und streicheln vergangen. jetzt, nach der beziehung (ist inzwischen ein jahr her) ist dieses gefühl aber wieder da. wenn ich eine liebesszene lese oder sehe (sei es nur ein kuss) ist es auch da ;_; warum? ich versteh es nicht. ich WEIß doch, dass küssen und streicheln schön ist!
petting hab ich auch hinter mir. gefällt mir nicht. einen penis anzufassen schaffe ich nicht. wenn ich einen sexfilm sehe, ist mir die szenerie total egal, es ekelt mich nicht an, es erregt mich nicht. es interessiert mich einfach nicht.
darstellungen von vergewaltigungen erregen mich aber. das finde ich sehr bedenklich! (wenn es gezeichnet ist jedenfalls, bilder von tatsächlichen vergewaltigungen lassen wieder dieses angstgefühl aufkommen)
ich bin echt verkorkst
-> ich bin im moment in niemanden verliebt, was aber gut ist, weil ich von den männern in die ich verliebt bin (3 mal war ich bisher verliebt, über einen langen zeitraum, ohne die chance, dass ich die liebe hätte gestehen können, weil: lehrer(ich 14 er 32), freund der freundin, projektleiter(ich 19 er 36) ist das ein schutzmechanismus, dass ich mir jemanden aussuche, den ich eh nicht haben kann? wieso diese zwei "alten" männer? vaterkomplex? wieso diese gigantische panik bei tagträumen bei denen ich dem angebeteten nahe komme (bzw er mir...)?? *seufz*


nuja und dann noch so kleinigkeiten wie internetsucht, schwach ausgeprägte sozialphobie, ein bisschen paranoia, schlafstörungen, selbsthass, kontzentrationsschwierigkeiten, permanentes sich-selbst-im-weg-sein-und-sich-von-wichtigen-dingen-abhalten... und so

wenigstens hab ich keine esstörungen. des weiteren nehm ich mein leben eigentlich mit humor und leichtigkeit. manchmal hab ich auch phasen in denen ich zufrieden mit mir bin, mich richtig mag. allgemein bin ich sehr dankbar für mein leben und wie es verlaufen ist, mir geht es im grunde richtig gut. nur... halte ich es im moment nicht mit mir aus. ich steh mir einfach bei ALLEM im weg >___< es reicht. ich will mich ändern. aber wie? kann ich das alleine?
nicht, wenn mir nicht jemand sagt, wie.
vielleicht auch sowieso nicht. brauche ich richtige professionelle hilfe?
wenn ja: welcher art? wie finde ich jemanden, der mir helfen kann? wie überzeuge ich mich selbst davon, dass ich mich vertrauensvoll(!!!? *argh*) im RL an eine person wende? uff ich bin überfragt

hilfe (?) :(

mal alles aufzulisten hat auch was... was ich wohl alles vergessen hab?

Anwort von Sabine

Hallo Elisa!

Weißt Du welche Frage sich mir beim Lesen aufgetan hat? Ich habe mich die ganze Zeit beim Lesen gefragt, warum Du glaubst, dass man Dich nicht lieben kann, wie Du bist und was Du bist?
Sicherlich hat es etwas mit Deiner Vergangenheit zu tun, mit dem, was Du geschrieben hast. Was Du erleben mußtest, war/ist schrecklich und es kann einiges in einem (damals) Kind kaputt machen. Narben, die keiner sieht, aber die immer noch Schmerzen verursachen können.
Es ist schön zu lesen, dass Du bereit bist Hilfe anzunehmen und ich bin mir sicher, dass Dir auch geholfen werden kann. Vielleicht ist professionelle Hilfe, um das gesamte Gefühlschaos in Dir zu ordnen, der richtige Weg und eine gute Entscheidung. Ich selber kenne in Deiner Region auch keine Fachleute, aber über einen Allgem. Mediziner kannst Du immer diese Informationen erlangen. Wenn Du einen Termin bei Deinem Hausarzt ausmachst und ihn fragst, wo Du psychologische Betreuung bekommen kannst, dann wird er Dir Adressen nennen können und vielleicht sogar eine Überweisung austellen können. Ob es geht bin ich mir nicht sicher, aber das wäre der Weg, den ich gehen würde um professionelle Hilfe zu bekommen.
Sicherlich könnte ich Dir jetzt auch im Internet reichlich Seiten raussichen und die Links hier reinsetzen, aber ich denke nicht, dass Dir vor Ort damit geholfen ist.
Wie gesagt, versuche es über den Weg über den Hausarzt. Er hat bestimmt hilfreiche Adressen für Dich.

Du scheinst ein super liebes Mädel zu sein und Deine Art, wie Du schreibst, klingt sanft und vertrauensvoll. Warum denkst Du, das man Dich nicht lieben kann oder andere es nicht ernst meinen mit Dir? Es ist schade, dass Du so denkst, denn Du bist bestimmt ein Mensch, den man sehr gern haben kann und man es auch ernst mit meint. Nimm die Hilfe an, die Du bekommen kannst und lass Dir erklären, woher Deine Gedanken und Gefühle kommen, damit in dem Chaos wieder Ruhe einkehrt und Du keine Angst mehr haben mußt.

Lieben Gruß