Problem von Stefan - 20 Jahre

Unfall

Hallo erst mahl.

Ich habe mit meinem Auto einen Mofafahrer über den Haufen gefahren.
Seid dem gehts noch mehr abwärts , Ausbildung gekündigt , mutter haßt mich, Schwester verarscht einen nur, ist ja auch erst 10. und mit meinem Bruder habe ich noch nie geredet.
Ich weiß das ist krank nie mit seinem Bruder zu reden ist aber so.
mein selbstwertgefühl ist weg, war aber auch noch nie wirklich da.
Scheiß Kindheit .
Habe natürlich auch keine richtigen Freunde , nur solche die kommen wen sie was brauchen.
Ne freundin hab ich auch net.
Meine Gedanken wandern immer öffter zu Selbstmord.
Ich habe das Gefühl das es der mehrzahl in meiner Familie egal ist ob ich exestiere.
Wenn man wenigstens eine Freundin hätte bei der mann sich ausheulen könnte.

Anwort von Sabine

Hallo Stefan!

Danke für Dein Vertrauen und Deine Mail.
Das was Dir geschehen ist mit dem Unfall, ist für alle Beteiligten nicht leicht. Für Dich als Fahrer und Täter nicht und für das Opfer und deren Familie auch nicht. In erster Linie geht es jetzt aber um Dich. Du schneidest den eigentlichen Unfall eigentlich nur kurz in Deiner Mail an, aber ich denke, dass es mehr Bedeutung in Deinem Leben und mit Deinen jetzigen Gefühlen hat, als Du zugeben magst. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass das der Grund für Dein jetziges Gefühl ist. Ich kann Dir nicht sagen, warum es so ist, dass man so fühlt. Ich bin keine Psychologin, aber das Vergraben oder Zurückziehen löst auch eine Menge der Art von Gefühlen aus. Klar, es ist schrecklich was passiert ist und Du wirst mit der Strafe leben müssen. Du hast schließlich mit 20 Jahren dafür gerade zu stehen. Die Verantwortung zu tragen. Deswegen bist Du aber kein schlechter Mensch. Ich gehe mal davon aus, dass es nicht mutwillig passiert ist und es halt, wie Du beschreibst, ein Unfall gewesen ist. Vielleicht fasst Du das Verhalten Deiner Familie und den Menschen in Deinem Umfeld nur so auf, als würden Sie Dich nicht akzeptieren oder wahrnehmen, weil Du mehr an dem Vorfall zu knabbern hast, als Du es Dir eingestehen willst.
Ich persönlich finde es wichtig, dass Du darüber sprichst und Dich einer Person anvertrauen magst. Wenn es keinen Menschen gibt, dem Du Dich anvertrauen magst, dann denke mal über ein Gespräch mit einem Psychologen nach. Es bedeutet nicht gleich, dass Du krank bist, sondern diese Menschen haben gelernt in einen Menschen hinein zu sehen und Dir zu erklären, was gerade in Dir vorgeht und woher die Gefühle kommen. Es sind Fachleute, die gerne helfen. Zu einem Psychologen zu gehen bedeutet nich gleich "irre" zu sein, wie so viele glauben. Ich bin ja auch nicht unbedingt schwerkrank oder halbtot, wenn ich zu meinem Hausarzt gehe. Manchmal gehe ich auch zu meinem Hausarzt, weil ich wissen möchte, was mit meinem Körper los ist und selbst, wenn es sich nur um einen Hautausschlag oder ein Stechen in den Beinen handelt. Es sind Fachleute, die helfen können und wollen und genau dafür sind sie da und wie gesagt, auch für Dich ist es wichtig, dass Du mit jemanden darüber sprichst, was mit Dir los ist, seit der Unfall passiert ist. Ich bin mir sicher, dass es Dir ein ganzes Stück weiterhelfen wird einige Dinge zu verstehen oder auch mit anderen Augen zu sehen. Täter sind auch Opfer. Sie sind zwar Opfer eines anderen Geschehens, aber sie leiden oftmals auch psychisch mehr, als man es erahnen mag. Lösche diese Mailantwort, wenn es Dir egal ist, aber bitte, denke mal darüber nach Dich von Deinen Gedanken zu lösen und Dir ggf. helfen zu lassen. Die Hilfe von Fachleuten in Anspruch zu nehmen bedeutet nicht unbedingt krank zu sein.

Lieben Gruß