Problem von Steffie - 19 Jahre

Zusammenziehen - er hilft kaum

huhu ihr lieben ;)
wie ihr schon seht geht es mir um einen Rat wegen meinen Freund.
Wir sind seit über 3 Jahren zusammen. Er ist 23 und ich 19 Jahre alt.
Seit diesem September habe ich eine Ausbildung in der ich auch Geld verdiene.
Mein Freund arbeitet schon fest und verdient auch recht gut.
Seit August diesen Jahres wohnen wir zusammen. Da ich schon vorher bei ihm sehr oft in der alten Wg-Wohnung mit seinem Kumpel war und dort auch nichts bezahlen musste, habe ich natürlich auch etwas das Putzen, Kochen und Aufräumen übernommen...da sein kumpel echt NICHTS gemacht hat.
Da ich mich nicht wohkfühle wenn es irgendwo schmutzig aussieht habe ich natürlich eher mal sauber gemacht als er...nun gut aber das ist ein anderes damals.
Nun leben wir seit August, wie gesagt zusammen, und er meinte vorher noch er würde mir da mehr helfen im Haushalt da es UNSER Haushalt ist und er würde auch mal aufstehen, dass Frühstück machen und und und...Viele gute Worte aber Taten??
Na gut ich will nicht so streng mit ihm sein...er arbeitet von 8h-17h...manchmal auch etwas länger...da kann ich es verstehen wenn er abends kaputt ist...ich stehe 3* die Woche 4.45h auf und bin dann ca. 16.30 zuhause...ABER wenn ich zuhause bin muss ich dann mehr machen wie er zb wäsche...abwaschen...unter der woche bin ich aber auch sehr sehr kaputt und da wünsche ich mir schon das er mich mal unterstützt...
Hmmm aber da ich ja qasi "nur" 550 ? netto mit einbringe denke ich eigentlich auch das ich mehr zu machen habe als er...er bringt das doppelte an Geld...
Am Wochenende sitzt er viel vor dem PC..bzw unter der Woche auch...fats jeden Tag ausser wenn er garkeine lust nun hat....er spiel ein Online Game(World of Warcraft) da muss er auch immer on sein da er mit den ganzen leute mitgeht...manchmal ist es schon extrem wenn er da sitzt und ich alleine auf dem sofa...ich muss allerdings immer 21.30 ins bett weil ich ja so zeitig aufstehen muss..
so am wochenende machen wir MANCHMAL die hausarbeit gemeinsam...aber ich muss ihn sehr oft auffordern das er das machen soll und ich das mache...zb bad putzen immer abwechselnd...dann streiten wir uns auch...weil ich es hasse wenn er sagt ja ich mach es gleich und dann dauert es wieder 10min...wenn ich versuche mit ihm drübe rzu reden zb das er auch mal das essen frühs macht dann kommt immer..."ja du bist ja immer vor mir auf" ... oder (bezogen auf haushalt) "du machst ja alles immer vorher da kann ich es ja nicht mehr machen" ABER wenn zb der abwasch nach 2 tagen immer noch da steht dann reicht es mir auch irgendwo...
es ist nicht sehr leicht..denn ich mag es nicht wenn wir uns streiten...und ich sags auch ganz ehrlich...es stört meinen gefühlen und meine liebe zu ihm...denn ich maf einfach mehr unterstützung als das bisschen was er mir gibt..ich sag es ihm auch wenn er etwas freiwillig gemacht hat das ich das sehr schön finde aber das will nicht recht sitzen...ich bin 19 jahre und KEINE hausfrau...ich geh ja auch immerhin arbeiten..manchmal frag ich mich echt ob es richtig war das ich schon mit 18 ausgezogen bin...denn ich vermisse meine eltern und meine katze , die ja leider da bleiben musste, sehr...ein was positives kann ich auch abgewinnen...das verhältnis zu meinen eltern hat sich richtig gut verbessert durch die distanz und man lernt ja auch so mit geld umzugehen und selbstständig zu werden...aber auch seit dem mein freund die Wg hatte hiess es auch immer wir müssen sparen sparen sparen und das nun schon seit 2 jahren...nun verdient ich mein eigenes geld und ich vermisse es mal richtig ausgiebig shoppen zu gehen ohne mal auf das geld zu achten...so bin ich leider aber an die wohnung gebunden und aufgeben kann ich sie ja auch nicht denn es hängt zuviel dran...
hmmm habt ihr eine Idee wie das mit dem Geld und mit dem haushalt klappen kann? denn ich möchte ihn nicht verlieren aber durch das gezicke da hat man echt keine lust mehr aufeinander und den gefühlen tut es auch nicht gut :(((

Liebe Grüße

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Steffie!

Ich habe beim Lesen gerade eine kleine Zeitreise durchlebt. Deine Situation erinnert mich schwer an die Zeit, als ich mit meinem jetzigen Mann zusammengezogen bin (wir kamen aus einer Fernbeziehung in die gemeinsame Wohnung). Er hatte jahrelang allein gelebt ("Was ich heute nicht mache, steht morgen auch noch da") und ich hatte in der alten Stadt Arbeitszeiten, die es einfach nötig machten, Dinge dann zu erledigen, wenn die Zeit auch da ist. Mit anderen Worten: sobald ich zu Hause war und es gesehen habe. Diese Gegensätze prallten nun aufeinander. Dazu kam auch ein Online-Spiel. Und es hat mich absolut irre gemacht! Einen Unterschied gibt es jedoch: Meine Katze ist mit mir umgezogen ;-)

Wie haben wir das in den Griff bekommen? Nun, es ging nicht ohne Streit, ohne Diskussionen und ohne Wut. Auf beiden Seiten. Und auf beiden Seiten musste eine Veränderung stattfinden. Wenn Dein Freund sagt, er macht es gleich, dann nimm Dich selbst zurück. Warte, bis er es erledigt. Auch wenn es ein wenig dauert. Wenn es -wie Du schreibst- mal wieder 10 Minuten dauert, dann nimm es hin. Nimm auch eine halbe Stunde hin. Sage ihm, dass Du darauf vertraust, dass er es macht. Und dann warte ab.

Es ist ganz wunderbar, wenn der Abwasch von allein gesehen wird, wenn er von allein das Frühstück macht usw. Aber nicht jeder sieht diese Dinge. Du stehst in der Küche und ärgerst Dich über das schmutzige Geschirr. Er nicht. Und das wirst Du ihm wohl auch nicht anerziehen können. Es stört ihn nicht. Nimm es ihm nicht übel, wenn Du ihn darauf aufmerksam machen musst (da habe ich selbst auch hart an mir gearbeitet). "Würdest Du den Abwasch machen, während ich sauge." Früher hat es mich wütend gemacht, wenn ich solche Sätze sagen musste. Heute weiß ich, dass mein Mann es dann macht und eben diesen Anstoß braucht. Es ist in Ordnung so.

Denke daran, dass es immer leichter ist, sich selbt zu verändern. Den anderen zu verändern erscheint leichter "Er muss doch nur, dann..." Aber letztendlich kannst Du nur an Dir arbeiten.

Besprecht es in aller Ruhe. Wer erwartet was vom anderen? Und wie kann es aussehen. Mein Mann sagte mir ganz direkt, dass er die Aufforderung braucht. Und seit ich die gebe, ohne murren und knurren, macht er auch viel mehr von sich aus.

Das mit dem Geld ist auch schwierig und auch da erkenne ich mich wieder. Endlich das eigene Geld! Was für ein tolles Gefühl! Und dann will es doch nicht reichen, dabei hat man es sich jahrelang so wundervoll und leicht vorgestellt. Ich habe eine Eigenart meiner Mutter übernommen: Jeden Tag tut sie einen Euro oder auch mal fünf in eine alte Teekanne. Das schmerzt nicht unbedingt, wenn es fehlt - und eines Tages hat man einen zusätzlichen Geldsegen.

Alles Gute und eine schöne Weihnachtszeit!
Dana