Problem von Anonym - 16 Jahre

Tod in der Familie

Also ich versuche es ganz kurz zu machen weil ich es nicht verkrafte.
Mein Vater ist vor drei Jahren gestorben . Er war davor sehr krank und eines abends stand er dann so ganz komisch im Schlafzimmer mit dem Rücken zu mir . Ich bin sofort zu ihm gelaufen und als ich ihn an die schulter packte um ihn zu fragen was los ist ist er um gekippt und in meinen Armen gestorben. Ich war schon immer voll das Papa kind und dann musste sowas passieren !
Das erste Jahr bin ich irgendwie voll komisch mit klar gekommen aber jetzt heule ich jede Nacht und denke wirklich nur an ihn . Manchmal in der stadt denk ich mir schon so : stell dir vor du siehst ihn jetzt hier und sowas . Seit drei wochen ist es halt extrem geworden ich hab auch selber gemerkt das ich bisschen agressiv geworden bin und jeden in meinem Umfeld dumm anmache. Es ist auch noch so das mir langsam die Schule egal wird
Ist das normal ?
was kann ich machen ?
Danke

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Es tut mir Leid, dass Du Deinen Vater so früh an den Tod verloren hast. Und das ist nicht nur so dahergesagt. Mein Vater war vor einiger Zeit sehr krank und es stand lange Zeit die Frage im Raum, ob er es schaffen wird. Und auch ich bin ein Papamädel - ich kann sehr gut nachfühlen, welche Lücke dieser Tod gerissen hat.

Der Tod hinterlässt eine Lücke - eine bleibende. Die nicht zu füllen ist - aber man kann lernen, mit ihr umzugehen und sie verliert mit der Zeit an Last. Du kannst und wirst es schaffen, eines Tages mit einem Lächeln und ohne Tränen an Deinen Vater zu denken. Du wirst glücklich sein, dass er da war und nicht mehr traurig, weil er fort ist.

Im ersten Jahr bist Du irgendwie mit dem Verlust klargekommen. Klar gekommen? Oder hast Du es innerlich irgendwei beiseite geschoben und ein Stück weit verdrängt? Alles, was wir verdrängen, kommt wieder nach vorne. Bei Dir scheint es gerade so zu sein. Du verarbeitest jetzt die Trauer, die andere wohl schon kurz nach seinem Tod erlebt haben. Es ist in Ordnung, wenn Du traurig bist.

Rede viel darüber. Alles, was wir über Worte nach draußen lassen, kann sich im Inneren nicht mehr allzu sehr festfressen. Auch, wenn es jetzt ein Jahr her ist und es Dir vielleicht merkwürdig vorkommt, jetzt 'damit anzufangen'. Du bist jetzt traurig, jetzt fühlst Du Dich einsam.

Wenn Du möchtest und / oder merkst, dass Du es allein nicht schaffst, dann scheue nicht zurück, fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Du kannst jederzeit über all diese Gefühlen mit einem Arzt sprechen.

Alles Gute und jede Menge Kraft!
Dana