Problem von Anonym - 15 Jahre

Heimweh in meinen alten Wohnort

Hallo liebes KuKa- Team!
Mein Problem ist, dass ich gerne wieder nach Hause möchte. Ich bin vor ca. 3 Jahren 500 km mit meinen Eltern von daheim weggezogen . Ich kannte bis zu dem Zeitpunkt nur diese Stadt als Wohnort. Ich hatte dort meinen Bruder ( der nicht mitgekommen ist, er hatte schon seine eigene Wohnung), meine Familie, Freunde... . Wir sind fortgegangen, weil mein Vater einen Job bekommen hat. Ich fühle mich hier, in einer Kleinstadt, überhaupt nicht gut. Ich habe schreckliches Heimweh. Und es geht einfach nicht weg. Ich hab gedacht, mit der Zeit gewöhn ich mich dran. Am Anfang bin ich gut in die neue Klasse rein, habe angefangen Badminton zu spielen und zu reiten. Aber diese Stadt ist einfach nicht mein Zuhause. Meinen Eltern geht es hier auch nicht gut. Sie haben keine Freunde,mein Vater mag seinen Chef überhaupt nicht. Dazu haben seit diesem Schuljahr Mädchen aus meiner Klasse angefangen mich zu mobben. Sie haben behauptet, ich stinke. Das entspricht jedoch nicht der Wahrheit. Zuerst habe ich mich geschämt, weil ich ihnen glaubte. Doch nun weiß ich, dass sie nur jemanden zum drauf-rumhacken brauchten. Bin zur Schulpsychologin gegangen. Kann ich nur empfehlen. Mittlerweile macht es ihnen keinen Spaß mehr, Mist über mich zu erzählen. Ich habe meinem Vater und meiner Mutter erzählt, wie schlecht es mir geht und dass ich nach Hause will. Meine Mutter hat gesagt, dass sie da auch nichts tun könnte und dass sie selber in ihrer Jugend umgezogen sei und damit klargekommen sei. Mein Vater meinte, dass er bestimmt keine andere Stelle bekommen werde und in meiner Heimatstadt schon gleich gar nicht. Ich beginne langsam, sie dafür zu hassen, dass ich hier sein muss und nicht daheim sein kann. Ganz Besonders schlimm ist es für mich nach Besuchen in der alten Heimatstadt wegzufahren. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr hier sein.
Was soll ich tun?Ich will wieder heim!

Danke im Vorraus.

Anwort von Sabine

Hallo!

Eigentlich sollte man glauben, dass nach 3 Jahren das Heimweh zum Geburtsort überstanden sein sollte, aber bei Dir scheint es nicht so zu sein. Obwohl Du geschrieben hast, dass es zwischendurch doch wohl ganz gut gelaufen ist und Du Dich sehr angagiert hast. Steckt vielleicht doch noch mehr dahinter als nur ein Heimweh. Ich hatte beim Lesen so das Gefühl, da Du auch von anderen Problemen schreibst. Ist es denn wirklich Heimweh oder nur eine Flucht vor den unangenehmen Dingen im neuen Ort? Ich kenne Heimweh eigentlich nur als den Schmerz, wenn man auch die Familie zurück lässt. Das man auch Heimweh nach einem Ort haben kann, das mir neu. Nunja, man lernt nie aus. Solltest Du allerdings mit dem Gedanken spielen, dass Du die alte Welt von früher in Deiner alten Heimat wiederfindest, dann sei nicht enttäuscht, wenn es nicht so ist, denn auch dort ist das Leben weiter gegangen und nicht stehengeblieben, als Du damals mit 12 weggezogen bist. Deine damaligen Freunde haben sich auch weiterentwickelt und auf eine weiterführende Schüle wärst Du heute auch.
Ich weiß selber das ein Neustart in einer neuen Stadt nicht immer einfach ist. Zumal, wenn es sich noch um eine Großstadt handelt. Unter welchen Gegebenheiten es bei Dir war, weiß ich leider nicht. Landmenschen sind halt Landmenschen und denen fällt das Stadtleben dann wohl mal schwerer. Oder halt umgekehrt. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man auch in einem neuen Ort immer ein Stück Heimat schaffen kann und ich denke oder könnte mir vorstellen, dass Du das auch schaffen könntest. Versuche Dir Dinge zu schaffen, die Du in Deiner alten Heimat hattest. Vielleicht klappt es ja.
Das Deine Vater nicht an einen Umzug in die Heimat denken kann, dass kann ich gut verstehen, denn in der heutigen Zeit kommt nicht die Arbeit zu einem, sondern man muß der Arbeit hinterherziehen. Ist leider so. Was das betrifft kann ich Deinen Vater gut verstehen.

Lieben Gruß