Problem von Anonym - 17 Jahre

Soll ich eine Therapie machen?

Hi KuKa-Team,

Ich bin seit einigen Tagen am überlegen, ob ich eine Therapie machen sollte.
Ich wurde über Jahre hinweg von meinem Vater missbraucht, er hat mich immer versucht anzufassen und kam nachts in mein Zimmer. Oft denke ich, das was früher war ist eigentlich nicht schlimm, aber ich merke, das es mich sehr belastet.
Ich habe angst vor nähe und jedes mal, wenn ich eine Beziehung habe, kommen mir nach wenigen Wochen Gedanken, wieder mit meinem Freund schluss zu machen aus angst. Wenn ich mit meinem Freund zusammen bin, muss ich immer an damals denken und würde am liebsten die Flucht ergreifen.
Vor einem Jahr habe ich das erste mal darüber mit einem Freund gesprochen, er sagte zu mir ich solle unbedingt mit einer Therapeutin darüber sprechen, damit es mir wieder besser geht und ich diese Ängste nicht mehr habe. Aus angst vor der Therapie habe ich damals nein gesagt und auch nicht weiter darüber nachgedacht.
Seit einigen Tagen habe ich jedoch wieder einen Freund. Ich möchte nicht immer an damals denken, wenn ich mit meinem Freund zusammen bin und möchte nicht, das deswegen meine Beziehung in die brüche geht.
Soll ich wirklich eine Therapie machen oder gibt es noch andere Möglichkeiten?Wenn ja, wie muss ich das mit der Therapie machen?

Schon einmal Danke im Vorraus

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich möchte Dir auch dazu raten, eine Therapie zu machen. Der Gedanke daran, kann Angst machen; aber irgendwie lese ich zwischen den Zeilen, dass Du heute bereit dazu bist. Du hast den Gedanken immer weggeschoben und nun ist er wieder da... warum nicht? Was hast Du zu verlieren?

Ich vergleiche die Seele eines Menschen gern mit einem Dachboden. Wir tragen vieles hinauf, stapeln, lagern. Und irgendwann ist dieser Dachboden aber voll. Und das Gewischt droht, das Haus zu zerdrücken. Und dann ist es an der Zeit, die Ärmel aufzukrempeln und aufzuräumen. Für den Dachboden braucht man manchmal eine Entrümpelungsfirma oder andere Hilfe von außen. Für die Seele braucht man auch die Hilfe von außen. Und die solltest Du heute annehmen und suchen.

Der Weg in eine Therapie führt über Deinen Hausarzt. Weiß er, was in Deiner Kindheit passierte? Wenn nicht, dann sprich es jetzt aus. Wenn es Dir leichter fällt, dann kannst Du eine Freundin mitnehmen, Deine Mutter, Deinen Freund, wen auch immer. Alles weitere wird dann Dein Arzt in die Wege leiten.

Alles Gute und nur Mut!
Dana