Trennung nach drei Jahren
Guten Tag,
da es mir momentan richtig dreckig geht in meinem Leben, wende ich mich an Sie. Für Hilfe wäre ich sehr dankbar!
Vor einer Woche hat sich meine Freundin von mir getrennt, nach über 3 Jahren Beziehung.
Unser Problem war schon immer, dass wir eine Art Machtspielchen untereinander gespielt haben. Wenn wir uns gestritten haben, wollte jeder den anderen möglichst effektiv fertig machen.
Mein Problem ist, dass ich sehr eifersüchtig bin, meine Freundin aber mindestens genausoviel. So haben wir untereinander abgemacht, dass wir uns nicht mit andern Leuten treffen, chatten oder telefonieren. Nach 2 Jahren hab ich dann über Dritte erfahren, dass meine Freundin mir fremdgegangen ist, worauf wir uns getrennt, bald aber wieder vertragen haben.
Wir haben uns nicht vertragen, weil ich ihr verziehen habe, vielmehr, weil ich nicht ohne sie leben kann. Jetzt, nach 3 Jahren streiten wir uns immer öfter, weil sie sich eingesperrt fühl.
Ich kann sie in dieser Hinsicht verstehen, allerdings werde ich krank vor Sorge, wenn ich nicht genau bescheid weiß, was sie macht, da ich sehr große Verlustängst habe. Auf der anderen Seite muss ich auch darauf verzichten, mich mit meinen Freunden zu treffen, da sie mir dies auch nicht erlaubt, aus den gleichen Gründen, denk ich.
Zusammenfassend kann man sagen, dass ich das Gefühl habe, dass meine Freundin mir, bezüglich des Vertrauens, keine Freiheiten einräumen will, sie diese jedoch von mir in vollem Umfang fordert. Außerdem ist sie sich bewusst, dass sie unsere "Regeln" ohne nennenswerte Konsequenzen brechen kann, da ich mich nicht von ihr trennen würde.
Wie Sie vielleicht erkennen, ist es durchaus möglich, dass wir wieder zusammenkommen, jedoch ohne diese Probleme zu lösen.
Ich würde mich über Ihre Hilfe freuen und verstehe auch, dass Sie mir wahrscheinlich auf eine Weise anworten werden, damit ich mich gut behandelt fühle.
Ich würde es jedoch sehr begrüßen, wenn Sie mir eine objektive Meinung über diese Situation geben könnten, ohne darauf zu achten, mich vielleicht zu verletzen oder meine schlechten Eigenschaften zu kritisieren.
Ich würde mich freuen, wenn Sie negative Seiten meines Verhaltens auch entsprechend kommentieren.
Mit freundlichen Grüßen
Julian
Anwort von Dana
Grüße Dich, Julian!
Du bist ja ein kritikfreudiger junger Mann ;-) Eine ehrliche Antwort? Bekommst Du.
Ihr macht beide die gleichen Fehler. Von daher kann ich gar nicht nur von Dir sprechen. Eifersucht und Verlustangst können jede Beziehung, die Liebe klein werden lassen. Wenn ihr euch gegenseitig so viel verbietet, wo bleibt dann der Mensch, in den ihr euch verliebt habt? Hat sie sich nicht in den Julian verliebt, der seine Zeit auch genießt, sich mit Freunden trifft? In den eigenständigen Menschen mit eigenem Leben? Und Du? Hast Du Dich nicht in eine Frau verliebt, die auch allein etwas unternimmt und Freude hat, wenn sie unterwegs ist? Ihr könnt doch nicht zu zweit auf dieser Welt existieren!
Sie ist endlich so weit, und fordert diese Freiheiten für sich ein. Das solltest Du auch tun. Sie misst mit zweierlei Maß - das kann ich persönlich ja so gar nicht leiden. Was man selbst fordert, muss man anderen eingestehen. Was man für andere zulässt, muss man auch selbst machen können. Besprecht das in aller Ruhe und ergreift das Problem an der Wurzel.
Eifersucht findet in euch selbst statt - nicht im Verhalten des anderen. Dazu findest Du hier auf der Seite eine Menge Beiträgt. Wenn Du in der Suchfunktion 'extreme Eifersucht' eingibst, wirst du viel finden. Und ihr werdet euch beide wiedererkennen und dementsprechend die Antworten für euch umsetzen können.
Und noch ein hilfreicher Link, den ihr zusammen durchgehen könnt, um eure Beziehung zu Harmonie zu verhelfen:
http://www.verlustangst.de/eifersucht.html
Arbeitet daran. Beide. Zusammen. Das kann zusammenschweißen.
Alles Gute und viel Kraft zur Veränderung!
Dana