Problem von anonym - 24 Jahre

Lohnt es sich, für diese Beziehung noch zu arbeiten?

Ich wohne seit 4 monaten mit meinem freund ( und meinem kind aus einer anderen beziehung ) zusammen. Mein bzw. unser problem ist, dass er mit meiner recht ruppigen art nicht klarkommt und sofort auf dem absatz kehrt macht, wenn er sich missverstanden fühlt. diskussionen gab es darüber schon so einige. ich sagte ihm, dass er doch bitte mit mir reden soll, wenn ihn etwas verletzt hat. er jedoch antwortet, dass es seiner meinung nach einfach garnicht erst dazu kommen darf, dass er sich verletzt fühlt. diese verletztung basiert auf der tatsache, dass er sich als dumm abgestempelt fühlt, wenn ich ihm meine ansichten und meinungen sage. er fühlt sich von mir als unwissend hingestellt und ist manchmal sogar beleidigt, wenn unsere ansichten einfach nur auseinandergehen. es geht dabei aber nie um seine person, sondern lediglich um ansichten und alltagsprobleme, so dass ich mir denke, er ist einfach zu sensibel und ich zu direkt in meiner art.ich glaube mittlerweile, dass er es bereut, sich durch die gemeinsame wohnung und die damit verbundenen finanziellen verpflichtungen, die noch ausgeglichen werden müssen (küche usw.) so an mich gebunden zu haben und er nun deswegen zwar keine trennung fociert, aber eben auch nicht bereit ist, etwas auf mich zuzugehen. wahrscheinlich passt es nicht. oder kann er von mir schlichtweg erwarten, dass ich sensibler mit ihm umgehe und meine meinung nicht mehr bzw. nicht mehr so deutlich vertrete?
ich hab das gefühl wir kommen aus dem problem nicht mehr raus, da er seinen unmut mit voller überzeugung ausschweigt und schlicht voraussetzt, dass ich auf ihn zugehe. er sieht das problem nur auf meiner seite und daher keinen handlungsbedarf bei sich.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Liebst Du ihn? Möchtest Du diese Beziehung? Dann lohnt sich jeder Kampf und jede Beziehungsarbeit.

So, wie ich es sehe, macht ihr beide den gleichen Fehler: Ihr möchtet, dass der jeweils andere sich ändert. Das funktioniert sehr selten. Jeder kann eher an sich arbeiten als am anderen. Auch wenn es auf dem ersten Blick als schwieriger erscheint.

Er denkt sich: Sie muss doch nur diese Art ändern, dann wäre alles gut.
Du denkst: Er muss doch nur mit mir reden, dann wäre alles gut.

Und jeder von euch sollte auf seiner Seite anfangen, nicht auf der anderen. Nicht 'wenn er' sondern 'wenn ich'. Du erwartest von ihm, dass er auf Dich zukommt und wirfst ihm mehr oder minder vor, dass er das gleiche von Dir erwartet.

Schau hin, was Du tun kannst. Wenn er verletzt abdampft und sich ausschweigt, dann lasse ihm ein paar Minuten (oder auch länger; ich weiß nicht wie sauer er ist) und gehe dann einfach zu ihm und bespreche es noch einmal in Ruhe. Zeige ihm, dass Gespräche wirklich was bringen. Mache ihm das Rede darüber so leichter. Warum nicht? Lebe ich sozusagen vor, wie es sein sollte.

Ich weiß nicht, wie Du Deine Meinung sagst, dass er es so in den falschen Hals bekommst. Welche Wortwahl triffst Du? Achte darauf, dass Du von Dir sprichst, von Deiner Meinung und nicht seine niederredest. "Ich sehe das anders, weil..." Kein "Du liegst falsch.." Oft sind es die kleinen Dinge, die große Auswirkungen haben. Nehme Dir einfach mal die Zeit, schau Dir Deine Wortwahl an und überdenke, wie es beim anderen ankommen könnte. Vielleicht schreibst Du Dir die Sätze einfach mal auf.

Alles Gute!
Dana