Problem von Teresa - 19 Jahre

Auseinandersetzen und loslassen (2)

Hallo liebes KuKa-Team,

vor etwa einem dreiviertel Jahr habe ich euch meine Situation unter dem Betreff "Auseinandersetzen und loslassen" (24.08.2006) geschildert.

Seitdem hat sich vieles verändert, einiges ist jedoch gleich geblieben. Leider.

Die WG mit F. habe ich im Spätherbst aufgelöst und bin mit meinem besten Freund (der schwul ist) zusammengezogen, bzw. er ist in meine Wohnung eingezogen.

Ich hatte mir erhofft, dadurch, dass ich mich demonstrativ nun auch räumlich von F. - dem Lückenbüßer, wie ihr ihn genannt habt - trenne (was F. gut getan hat, da ich endlich ehrlich war), dass alles einfacher wird.
Ich wollte mich in erster Linie mehr auf mich selbst konzentrieren.
Hauptsächlich hab ich meinen ganzen Schwung in meine Ausbildung gesteckt, ich gehe ansonsten viel weg, verbringe oft Zeit mit meinem besten Freund und einigen anderen Bekannten und Freunden und genieße es einfach alles.

Die erhoffte Wende von meienr großen Liebe K. trat allerdings nicht ein.
K. hat es mitbekommen, dass ich mich von F. komplett getrennt habe.
Aber als ich versucht habe, mich ihm ein wenig anzunähern, hat er sofort abgeblockt. Nicht mal begründet hat er es, er geht mir seit her einfach nur aus dem Weg.
Er persönlich durchlebt zurzeit eine schwere Phase. Er ist im Spätsommer in seine eigene betreute Wohnung gezogen (auch VS) und hat seine Ausbildung angetreten.
Er hat aber viele Tiefs erlebt; er hat zwischendurch mit dem Kiffen angefangen, seine Erzieher sind unzufrieden mit seiner Entwicklung (Ordnung und eben Verselbständigung) und er hat niemals auch nur ein Wort mit einem der Erzieher gesprochen, wie es ihm geht. In jeglicher Situation.
Auch eine neue Beziehung ist er nicht wieder eingegangen.
(Ich weiß das alles, weil ich mit den Erziehern in relativ gutem Kontakt stehe)
Ich habe probiert, ihn auf meine Schwangerschaft anzusprechen, aber ich hatte keine Chance, auch nur irgendetwas dazuzusagen.
Er hat sofort abgeblockt.

Mittlerweile ist wieder fast ein halbes Jahr vergangen.
Ich bin mir sicher, dass K. mich liebt. Dieses Band zwischen uns ist einfach da.

Aber ich weiß nicht, wie ich an ihn herankommen soll.
Ich versuche es, indem ich auf ihn zugehe. Und es bringt nichts.
Ich habe mir gedacht "Lass Gras drüber wachsen"... Aber ich mache mir einfach Sorgen. Er ist immer mehr auf dem absteigenden Ast.
Bald ist er ganz raus aus der Betreuung.
Ich weiß nicht, wie ich für ihn da sein kann.

Ihn hat damals gerade die Schwangerschaft schwer getroffen. Und seither hat er nicht drüber gesprochen.
Ich mache mir natürlich schwere Vorwürfe, dass ich es ihm 1. nicht gleich gesagt habe und dass er es von mir 2. unter solch unglücklichen Umständen erfahren hat.
Wenn es jetzt daran liegt, dass ich ihn nicht erreiche, das kann ich mir nie verzeihen.
Ich halte diesen Zustand nicht mehr aus, dazwischenzuhängen.

Ich will an seiner Tür schellen und ihn einfach in die Arme schließen.

Aber ist es nun der Gang dorthin, der so schwierig ist - oder die Angst, unerwartet zurückgewiesen zu werden?

Wie soll ich an ihn herankommen?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Teresa!

Was macht Dich so sicher, dass K. Dich liebt? Für mich sieht es nicht so aus. Er verhält sich nicht wie jemand, der in Dich verliebt ist und sich wieder eine Beziehung mit Dir wünscht. Glaubst Du wirklich daran oder möchtest Du es glauben? Ist der Gedanken, es könne für immer vorbei sein, so unerträglich, dass Du Dich daran festhältst?

Ich weiß nicht, ob es der Gang allein ist oder aber die Angst, doch zurückgewiesen zu werden. Aber ich weiß, dass Du nie genaueres wissen wirst, wenn Du Dich der Angst beugst und nichts unternimmst. Ich konnte in meinem Leben mit jeder Gewissheit -und sei sie noch so schmerzhaft- besser umgehen als mit der großen Ungewissheit.

Bitte ihn noch einmal um eine Aussprache, besuche ihn, rufe an... nehme den konkreten Kontakt auf und erzähle von Dir. Erst einmal muss er nicht mal reden, sondern nur zuhören. Vielleicht blockt er weniger, wenn er von Dir hört und sieht, dass auch Du verletzlich bist? Bestürme ihn nicht mit Fragen zu ihm und seiner Gefühlswelt - sondern bleibe erst mal bei Dir und mache ihm deutlich, wie es in Dir aussieht.

Alles Gute!
Dana


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