Problem von Annika - 21 Jahre

Bester Freund hat sich erhängt

Am 30.10.06 erfuhr ich , das mein best Freund sich erhängt hat.... Ich kome mit de Situation net klar.. weiss net was ich machen soll und wie ich es verarbeiten sol. Ich bin der Mensch zu dem er den engten Kontakt hatte, er sagte immer ich bin seine Familie- nur mir hat er einen Abschiedsbrif geschrieben.... Am 26.10.06 hatte ich das letzte mal mit ihm Tel und mich gwundert warum man ihn net mehr erreicht, wonach ich seine Mama kontaktierte die ca 400Km weiter weg wohnt... Sie nahm Kontakt mir der Polizei auch die auch ca 2 Stunden später mit mir vor der Wohnung waren und wir auch den Schlüsseldienst warteten... Dann kam die Horronachricht- mein beste Freund war wirklich tot, er hatte sich auf dem Dachboden seiner Wohnung erhängt... mir ist eine unsere 3 gemeisamen Katzen geblieben, die ich jetzt bei mir habe und die mir unheimlich hilft, aber ich kann das ganze net verstehen, wieso und weshalb er das getan hat und warum ich ihm nichts angemerkt habe... Wir konnten uns immer alles sagen und wir haben uns vertraut!!! Wie kann ich lernen damit umzugehen und das ganze verarbeiten? Ich macht mich verrückt und ich finde keine Ruhe....

Anwort von Susi

Liebe Annika!

Mein Gott, wie schlimm muss das sein, einen lieben Menschen zu verlieren, noch dazu unter "diesen" Umständen!
Es ist wichtig, die Trauer zu verarbeiten. Du machst Dir vermutlich Vorwürfe, aber Du hast Dir nichts vorzuwerfen! Manchmal tun selbst die Liebsten Menschen um einen herum Dinge, die wir einfach nicht verstehen. Wir können nicht in ihre Köpfe und Herzen hineinschauen. Dein bester Freund hat seinen Weg gewählt. Er hat vielleicht einfach nicht mehr können. Er konnte vielleicht nicht mehr vorwärts blicken. Das ist aber nicht Deine Schuld, dass Du das nicht "erkannt" hast! Zeit seines Lebens hatte er Dich als Vertraute, er hat Dich lieb gehabt und Dir einen Brief geschrieben. Du kannst seine Entscheidung jetzt nur noch akzeptieren - verstehen wirst Du sie nicht...
Der Schmerz, Annika, mit dem Du ihn gehenlassen musstest wütet jetzt natürlich wild und unkontrolliert. Das ist auch gut so. Du darfst wütend sein, auch auf ihn! Dass Du eine Eurer Katzen aufgenommen hast, ist in gewisser Weise auch eine Therapie für Dich. Tiere sind oft heilsam für Trauernde. Ihr durchlebt gewissermaßen beide das Gleiche: Euch fehlt Dein Freund. Die Katze ist für Dich auf der einen Seite der Druck zum weitermachen und auf der anderen Seite doch auch eine schöne Möglichkeit, ihn in Erinnerung zu behalten.
Der Schmerz, den Du fühlst, wird irgendwann kleiner und nicht mehr ganz so wütend sein und Du wirst sicherlich eines Tages mit einem kleinen Lächeln auf Eure gemeinsame Zeit zurückblicken können auch wenn über allem das "Warum" schwebt.
Kannst Du mit seiner Mutter zusammen die Trauer bewältigen? Sie hat ihren Sohn verloren und leidet sicherlich sehr.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute!

Liebe Grüße
Susi