Problem von Emilie - 19 Jahre

Gedanken, die mich nicht mehr loslassen ! (2)

Liebes KuKa-Team !

Ich wollte einfach nicht unhöflich erscheinen, deswegen ...
Danke für die Antwort ...
Gestern hatte ich wieder einen Termin bei meiner Therapeutin, und ich habe ihr wirklich das Email mitgebracht, danke, das war eine sehr gute Idee.
Sie war sehr froh darüber, und auch dankbar, dass ich ihr meine Gedanken und Gefühle mitgeteilt habe.
Meine Psychotherapeutin hat mir gestern sehr gezielte Fragen gestellt, konnte anfangs nicht darauf antworten, da ich so große Angst hatte, doch sie hat mir Zeit gelassen und ist sehr vorsichtig damit umgegangen !
Sie meinte, so wie ich mich ihr gegeben habe, so wie ich mich gestern verhalten habe, könnte sie einen Missbrauch nicht ausschließen, und auch die Symptomatik würde genau passen .
Die Therapeutin meint, ich habe es nur sehr lange verdrängen können, doch irgendwann holt einen solch ein Erlebnis wieder ein, und dieser Zeitpunkt ist angeblich jetzt bei mir erreicht ...
Sie will nicht voreilig urteilen, doch sie denkt, meine Essstörung ung Depression können der Auslöser einer posttraumatischen Belastunsstörung sein .
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, ich weiß es einfach nicht ...
Am Freitag muss ich wieder zur Kontrolle in die Klinik zu meinem behandelnden Psychiater, wegen meines Gewichts, meiner Blutwerte, und meines Befindens.
Sollte ich auch mit meinem Arzt über meine Gefühle und Gedanken sprechen ? Ich will einfach nicht, dass jeder davon erfärhrt, denn es ist mir äußerst unangenehm, vielleicht war damals ja nichts weiter.
Vielleicht ist in diesem Raum doch nichts vorgefallen, der Mann hat doch gesagt, es sei nicht Ungewöhnliches, was er da macht, und das macht jeder Mann mit kleinen Mädchen ...

Wer verlangt von mir, dass ich stark bin ?
Hmm.. ich glaube in erster Linie ich selbst, doch auch meine Familie, sie lassen mich nicht schwach sein.
Meine Mama sagt mir ständig, dass ich an allem schuld bin, ich zerstöre meine Familie.
Und dann sagt sie mir permanent, dass ich mich jetzt endlich wieder zusammenreißen soll, mich nicht so depressiv verhalten solle, einfach wieder normal sein ... denn sie kann nicht mehr. Zuerst, ist meine Schwester schwer krank geworden, die wirklich nichts dafür kann, und jetzt noch ich, das ertragt sie nicht mehr, also muss ich mich versuchen für meine Familie zu beherrschen, stark zu sein, doch es gelingt mir nicht ! Will sie mir damit sagen, ich bin selbser schuld, dass ich eine Esstörung und Depressionen habe, ich kann etwas dafür ?
Ich fühle mich so unglaublich schuldig, vielleicht wäre es besser, wenn ich nicht mehr auf dieser Welt wäre, dann würde ich niemandem mehr zur Last fallen!

Ich hätte auch wirklich gerne, dass ich wieder so sein würde wie früher, doch es klappt einfach nicht, ich weiß selbst nicht mehr, was ich noch tun soll, ich kann einfach nicht mehr, ich habe keine Kraft mehr. Erst jetzt, drei Jahre nach dem Ausbruch meiner "Krankheit", merke ich, dass ich schwach werde, doch jetzt darf ich es nicht mehr sein ...
Was soll ich machen ? Ich will weg, eínfach weg von meiner Mutter, ich halte esn icht mehr aus !


Vielen Dank für die schnelle Antwort !
Ich hoffe es ist in Ordnung, dass ich wieder schreibe ...
Liebe Grüße Emilie

Anwort von Sabine

Hallo Emilie!

Sicherlich ist es in Ordnung, wenn Du uns schreiben magst. Mir scheint, dass es Dir hilft einige Dinge aufzuarbeiten. Du weißt aber auch, dass wir kein Ersatz für fachliche Hilfe sind. Wir sind einfach wir und wir sind einfach nur da, wie eine gute alte Freundin, der man etwas ans Herz legen mag.
Das Du die Mail mitgenommen hast und ihr vorgelegt hast, fand ich auch eine gute Idee. Super, dass sie so darauf eingehen konnte und Dir auch dabei helfen konnte. Es ist wichtig, dass ihr zusammen areitet, denn gemeinsam könnt ihr es schaffen.
Ich weiß, dass es nicht immer leicht ist sich anderen gegenüber zu öffnen, aber in Deinem Falli ist es sehr wichtig (finde ich). Du lernst so, wer Du bist und was Du bist und es wird Dir gut tun. Du bist nicht schwach und auch nicht klein. Du bist groß und stark. Nur leider hast Du vergessen, wie es sich anfühlt.
Wie sagt mein Freund immer zu mir: Das Glas ist nicht halb leer, sondern es ist halb voll. Glaube an Dich und das, was Du kannst.

Ich bin auch davon überzeugt, wenn Du Dich selber wieder erkennst und auch Deine Stärken spürst, dass es Dir dann viel besser ergehen wird. Du mußt nicht für andere stark sein. Du mußt für Dich da sein, für Dich stark sein und das machen, was Dich glücklich macht.

Denke daran: Das Glas ist immer halb voll und nicht halb leer.

Lieben Gruß

http://mein-kummerkasten.de/94658/Gedanken-die-mich-nicht-mehr-loslassen.html