Problem von Anonym - 27 Jahre

Der schönste Tag im Leben soll das werden?

Hallo!
Ich bin momentan am Boden zerstört. Meine Hochzeit ist in knapp vier Wochen und mir graut vor diesem Tag, ich kann es keinem sagen.
Seit fast einem Jahr bin ich mit den Vorbereitungen beschäftigt... es soll auch eine kirchliche Trauung geben. Es hat mir wirklich Spaß gemacht.... aber mittlerweile bin ich soweit, dass ich die Hochzeit am liebsten abblasen würde. Das ganze hat gar nichts mit meinem Freund zu tun, denn den liebe ich über alles.
Es ist wieder mal die Verwandtschaft die sich überall einmischt und einen unter Druck setzt.
Angefangen hat es damals, vor ca. 2 Jahren, wo die Nachbarin meiner Eltern einmal zu mir gemeint hat: ?Wenn dein Freund und du mal heiratet, dann könnt ihr gerne unseren Oldtimer als Hochzeitsauto haben.? Ich hab mich natürlich voll gefreut. Hab aber nicht ?zugesagt?. Naja, ich erzähl das dann meiner Mutter und krieg zur Antwort: ?Also das kannst gleich vergessen, Hochzeitsauto ist das Auto deines Vaters. Wie kommt die nur dazu, dass sie euch das vorschlägt.?
Gut, ein Jahr später, als die Nachbarin meiner Eltern erfuhr, dass wir heiraten, bot sie uns den Oldtimer nochmals an. Mein Freund und ich haben uns sehr gefreut. Ich hab es vorsichtig bei meiner Mutter anklingen lassen. Daraufhin hat sie gemeint: ?Kannst ihnen gleich sagen, dass ihr das Angebot nicht annehmt. Hochzeitsauto ist das von deinem Vater. Eines kannst du dir sicher sein, solltet ihr das Angebot annehmen, werden dein Vater und ich zur Hochzeit kommen, gratulieren, und nach der Kirche gleich heimfahren. Denn das alles würde deinen Vater kränken! Und noch eines, deiner Schwiegermutter kannst du sagen, sie braucht gar keine Kutsche bestellen (hat sie bei ihrer Tochter auch gemacht), denn damit fährt ihr auch nicht.? Hm, naja, was hätte ich da drauf sagen sollen. Ich war total baff.
Ich war sowieso schon ziemlich kribbelig, weil meine Schwiegermutter ein sehr eigener Mensch ist und schnell wegen Dingen herum spinnt und gleich mal ihrem Sohn an den Kopf wirft, er ist nicht mehr ihr Sohn und sie will nichts mehr mit ihm zu tun haben. Sie hat auch die Hochzeit meiner Schwägerin versaut, einfach so, hat die Braut dazu gebracht, dass sie auf der Hochzeit geweint hat. Gut, jetzt spinnt meine Mutter auch so. Ich hab meine Eltern sehr gerne, aber als Einzelkind hat mans nicht immer leicht. Weiters hat meine Schwiegermutter vor Monaten zu meinem Freund gesagt, dass sie nicht auf die Hochzeit kommen wird, weil sie kann uns nichts schenken (weil sie kein Geld hat). Mein Freund hat ihr erklärt, dass es nicht ums Geld geht... wir heiraten, weil wir uns lieben, nicht wegen des Geldes.
Naja, jetzt hab ich durch Zufall mitbekommen, dass meine Schwiegermutter scheinbar eine Kutsche bestellt hat.
So, jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: entweder, wenn eine Kutsche vor der Kirche auftaucht, spinnt vor allem meine Mutter (ich glaub mein Vater weniger) mega herum und sie werden wirklich nicht mitfeiern auf der Tafel, sondern nach der Kirche heimfahren.
Oder zweitens, man würde bei seiner Mutter andeuten, dass wir ein Auto sozusagen haben, dann würde die spinnen, die Kutsche abbestellen und auch nicht zur gesamten Hochzeit erscheinen.
Somit bin ich soweit, dass ich die ganze Hochzeit abblasen möchte. Ich habe keinen Spaß mehr an den Vorbereitungen, bin seit einiger Zeit ständig krank (keine Stimme mehr, Reizhusten, Kopfscherzen, kann nichts mehr essen, magere ab....)
So viele Probleme ich auch schon mit meiner Schwiegermutter hatte (und ihre Kinder auch oft haben, weil sie sehr eigen ist), es ist trotzdem die Mutter meines Freundes und sie möchte ja meinen Eltern nicht eines auswischen, sondern sie möchte ihren Sohn einen schönen Tag bereiten. Und die Hochzeit ist nicht meine oder die meiner Mutter, sondern die meines Freundes und mir. Ich liebe meinen Freund, und wenn uns jemand überraschen möchte, dann find ich das o.k. Seine Mum möchte uns halt das schenken, weil sie halt sonst nicht soviel Geld hat. Und ich verstehe sie auch. Ich verstehe natürlich auch meine Eltern, dass sie für ihre Tochter eine schöne Hochzeit wollen. Aber meine Mutter tut so, als wäre es ihre Hochzeit. Es sind fast alle Vorbereitungen getroffen und seine Mutter konnte nicht wirklich was dazutun, weil meine Mum ihr zuvorkam. Aber irgendwas will sie ihrem Sohn auch schenken. Ich kann einfach nicht mehr. Würde es meinem Freund nicht das Herz brechen, würde ich vorm Pfarrer nein sagen und somit dem ?Danach? aus dem Weg gehen. Aber das geht leider nicht...
Sorry, dass der Text solange geworden ist, aber ich bin verzweifelt.

Kathrin Anwort von Kathrin

Hallo,
Hochzeit ist immer ein heikles Thema. Gerade weil du ein Einzelkind bist, ist deine Mutter natürlich sehr erpicht darauf, die Hochzeit zu organisieren und auch viele andere Leute wollen dabei gerne ein Wörtchen mitreden. So wird oft vergessen, dass es eigentlich euer Tag ist und es dabei wirklich nur um das Besiegeln eurer Liebe geht und nicht um irgendwelche organisatorischen Fragen. Ihr solltet euch am besten noch einmal in aller Ruhe treffen (ihr, deine Eltern und Schwiegereltern) um allen klar zu machen, dass es in erster Linie eure Hochzeit ist und sie nach euren Wünschen gestaltet werden sollte. Deine Eltern/Schwiegereltern können zwar Vorschläge einbringen, entscheiden solltet im Grunde dann ihr. Erklärt auch, dass deine Schwiegermutter aus Geldmangel die Kutschfahrt schenken wollte und warum deine Mutter so auf das Auto deines Vaters besteht. Vielleicht lässt sich ja schon bei so einem Treffen einiges klären. Wenn niemand einlenkt und sich die Fronten noch verhärten, würde ich an eurer Stelle entweder beide Angebote annehmen (ihr könntet mit der Kutsche zur Kirche fahren und mit dem Auto deines Vaters wieder zurück oder so) oder keins (sucht euch ein anderes Fahrzeug). So zieht ihr niemanden vor und könnt die Lage möglicherweise entschärfen.
Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass alles klappt und wünsche euch alles Gute zur Hochzeit!